Wilhelmshaven (ots) - Am Montagnachmittag, 11.01.2016, erhielt eine 58-jährige Wilhelmshavenerin per Telefon die Mitteilung, angeblich 48.000 Euro gewonnen zu haben. Vor der eigentlichen Geldübergabe sollten jedoch zunächst 700 Euro als Überweisungsgelder bei der Geschädigten abgeholt werden.
Der Anrufer fügte hinzu, dass am nächsten Tag hierfür zwei Männer von einem Securitydienst mit einem Koffer zu ihr kommen würden. Für die Transaktion und Fahrten würde man die 700 Euro als Gegenleistung veranschlagen.
Die 58-Jährige wurde skeptisch und rief im Anschluss des Telefonats sofort bei der Polizei an, die die Ermittlungen aufnahm. Am nächsten Tag erhielt die Wilhelmshavenerin im Beisein der Ermittler einen weiteren Anruf.
Der Anrufer erklärte nun, dass er mit ihr die Übergabe des Gewinns planen wolle und sie nun 900 Euro Gebühren bezahlen müsse, um den Gewinn in Höhe von 48.500 Euro erhalten zu können. Auf die Frage der erhöhten Anzahlung und der höheren Gewinnsumme, gab der unbekannte Mann an, dass sie das wohl nicht richtig verstanden hätte. Der erhöhte Gewinn sei das Ergebnis einer Schlussberechnung, mehr sei doch immer besser. Die erhöhten Gebühren kämen zustande, weil man für sie die Steuer entrichten würde, damit sie sich nicht darum kümmern müsse. Der Anrufer führte weiter aus, die Gebühr könne sie nicht in bar entrichten, weil die Securityleute, die den Gewinn überbringen, kein Geld annehmen dürfen. Daher müsse sie die Gebühr auf andere Weise begleichen.
Der 58-Jährigen wurde vorgeschlagen, über einen Online-Versandhändler Gutscheine für 900 Euro erwerben. Diese könne sie auch bei jeder Tankstelle oder in einem Verbrauchermarkt erwerben. Tatsächlich ist es weder zu einer Geldübergabe, noch zu einem Gutscheinkauf gekommen.
Die Täter beabsichtigen mit den Gutscheinen, die Gutscheincodes zu erfragen. Mit der Preisgabe der Gutscheincodes wird gleichzeitig der Wert der Gutscheine an den oder die Täter übertragen.
"Die Dame hat in diesem Fall alles richtig gemacht und sofort die Polizei eingeschaltet!", lobt Andrea Papenroth, Pressesprecherin der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland. In diesem Zusammenhang warnt die Polizei vor telefonischen Gewinnbenachrichtigungen mit dubiosen "Vorabüberweisungsforderungen". "Lassen Sie sich auch nicht von augenscheinlichen innerdeutschen Telefonnummern täuschen!", warnt Andrea Papenroth. "Diese "Callcenter" befinden sich in der Regel im Ausland; in den meisten Fällen ist eine Rückforderung jedoch nicht mehr möglich und das Geld ist weg!"
Polizei gibt Tipps:
Lassen Sie sich bei Telefonaten auf keinen Fall in ein Gespräch verwickeln, sondern legen Sie einfach auf; ggf. notieren Sie sich noch die Telefonnummer, die Sie auf dem Display sehen
Geben Sie auf keinen Fall persönliche Daten und Bankverbindungen weiter!
Wenden Sie sich an die Polizei, insbesondere bei telefonischen Kontaktaufnahmen fremder Personen!
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland
Pressestelle Wilhelmshaven
Telefon: 04421/942-104
und am Wochenende über 04421 / 942-215
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Quelle: news aktuell / dpa