Osnabrück (ots) - In einer Feierstunde im Kreishaus des Landkreises Osnabrück am 16. Februar 2016 übereichten der Niedersächsische Innenminister Boris Pistorius, Generalkonsul der Türkei Mehmet Günay und der Landrat des Landkreises Osnabrück Michael Lübbersmann neun Jugendlichen die Zertifikate für eine Qualifizierung als "Firefighter Friends". Damit wurde das Gemeinschaftsprojekt des Landkreises Osnabrück und des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz der Polizeidirektion Osnabrück der Öffentlichkeit vorgestellt. Unterstützt wird das landesweite Pilotprojekt vom Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport. Der Niedersächsische Innenminister Boris Pistorius zeigte sich in seinem Grußwort erfreut über den neuen Weg, den die Initiatoren des Projektes in der Nachwuchsgewinnung einschlagen: "Das Projekt übernimmt eine ganz wichtige Aufgabe, um das Thema Feuerwehr und insgesamt das Ehrenamt zu vermitteln. So können Vorurteile und Ängste, die vielleicht aus den Heimatländern mitgebracht wurden, durch positive Er-fahrungen abgebaut werden: Jugendliche können nicht nur eine sinnvolle Aufgabe übernehmen, die in der Bevölkerung hohes Ansehen genießt, sie ist auch für sie selbst eine Chance: sich einzubringen, sich zu identifizieren, dabei zu sein und zusammen mit anderen in einer Gruppe eine wichtige Aufgabe zu erfüllen." Die interkulturelle Öffnung der Feuerwehren und die Integration von Mitbürgern mit Migrationshintergrund sind zentrale Punkte in diesem Projekt, das in Stadt und Landkreis unter Beteiligung der Feuerwehren, des Amtes für Brand- und Katastrophenschutzes der Polizeidirektion Osnabrück und verschiedener DITIB-Gemeinden gestartet ist.
Ziel des Projektes ist es, junge Menschen aus anderen Kulturkreisen, für die ehrenamtliche Tätigkeit in der Feuerwehr zu gewinnen. Auf dem Weg dahin nahmen zunächst neun Jugendliche Ende Oktober 2015 in der Feuerwehrtechnischen Zentrale Süd des Landkreises Osnabrück in Georgsmarienhütte an einer Schulungsveranstaltung teil. Ziel der Schulung war es, den interessierten Jugendlichen die Aufgaben und die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren vorzustellen. Neben der Theorie erhielten die Jugendlichen auch haut-nah Einblicke in die Praxis: Am Modell eines Rauchhauses wurde den Jugendlichen verdeutlicht, welche Gefahren von Rauch und Qualm ausgehen und welche technischen Möglichkeiten eingesetzt werden, um verqualmte Gebäude zu belüften. Es bestand auch die Möglichkeit die Atemschutzübungsstrecke zu testen und mit Maske und Atemschutzgerät auf den Schultern eine Belastungsübung zu absolvieren. Zudem standen eine Drehleiter und ein Löschgruppenfahrzeug bereit, um die Ausrüstung der Feuerwehr und Beladung der Fahrzeuge zu erklären. Die Jugendlichen waren beeindruckt von der Vielfalt der Tätigkeiten, die die Feuerwehr zu bewältigen hat und die sie nun kennenlernen durften. Einen besonderen Eindruck erhielten die Jugendlichen auch vom Zusammenhalt der Feuerwehrkameradinnen und -kameraden, die sich beim Einsatz blind aufeinander verlassen können müssen.
Nach dem Abschluss dieser Ausbildungsveranstaltung und dem Erhalt der Zertifikate sollen die "Firefighter Friends" künftig in ihrer Community und ihrem persönlichen Umfeld (Schule, Vereine, etc.) andere interessierte junge Menschen und deren Eltern über die Arbeit der Feuerwehr informieren. Insbesondere sollen sie aufzeigen, was es mit diesem speziellen Ehrenamt und den Aufgaben der Feuerwehr auf sich hat und wie wichtig die Tätigkeit für die Gesellschaft ist, in der sie leben. Zudem werden sie an öffentlichen Veranstaltungen wie Kultur-, Sommer- bzw. Gemeindefesten teilnehmen, ausgestattet mit T-Shirts und Sweatshirts mit dem Aufdruck "Firefighter Friends". Dort treten sie im Team mit erfahrenen Feuerwehrleuten auf.
Auf ihre neue Rolle als Botschafter für die Arbeit der Feuerwehren freuen sich die neun Jugendlichen bereits sichtlich auf ihre ehrenamtliche Aufgabe. Kreisbrandmeister Cornelis van de Water dazu: "Wir erhoffen uns dadurch eine bessere Ansprache von Interessierten in den DITIB Gemeinden. Zukünftig wird es immer wichtiger sein, Integration zu leisten und weltoffener zu werden."
Seit Sommer 2014 befanden sich die Initiatoren des Pilotprojektes in Gesprächen mit Vertretern der Feuerwehren von Stadt und Landkreis Osnabrück. Angelehnt ist das Projekt an die "Polizei-Scouts" der Polizeidirektion Osnabrück. Seit 2014 wird das erfolgreiche Projekt zur Nachwuchsgewinnung in der Polizei eingesetzt.
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Quelle: news aktuell / dpa