POL-CE: „Einbruchschutz“ – Das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung steigt – Gerade beim Einbruchschutz – Tipps des Beauftragten für Kriminalprävention

26.02.2016 – 09:00

POL-CE: "Einbruchschutz" - Das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung steigt - Gerade beim Einbruchschutz - Tipps des Beauftragten für Kriminalprävention
Christian Riebandt, Beauftragter für Kriminalprävention der Polizeiinspektion Celle

Celle (ots) -

Die Monate von Oktober bis März sind die Hochsaisan für Einbrecher:  Und sie nutzen die Abwesenheit der Haus-Wohnungseigentümer am Tage  aus. Aber auch in der frühen Dämmerung wähnen sie sich besonders gut  geschätzt.  Viele Menschen glauben, es werde nur in wohlhabenden Haushalten und  Gegenden eingebrochen. "Ein großer Irrtum, denn Einbrecher wissen  nicht, was sie in Wohnräumen erwartet und wollen auf keinen Fall mit  leeren Händen gehen, erläutert Christian Riebandt, Beauftragter für  Kriminalprävention der Polizeiinspektion Celle. "Nicht bei mir!" Im  Glauben, dass es im eigenen Haushalt nichts zu holen gibt, schützen  sich viele Bewohner nicht vor Einbruchdiebstählen. "Dabei ist der  psychologische Schock eines Einbruchs oft schwerwiegender als der  materielle Schaden, sodass sich die Investion in beispielweise einer  mechanischen Sicherungstechnik lohnt", so Riebandt.  Was kann man jedoch konkret tun, um sein Wohnhaus vor Einbrechern zu  schützen? Als Sicherheitsexperte der Polizei Celle weist Christian  Riebandt darauf hin, dass gerade ältere Fenster und Türen  häufig  sehr leicht aufzuhebeln sind . Sie können entweder ebenfalls durch  gute und fachmännsich angebaute Schlösser und Riegel nachträglich  geschützt werden. Zu prüfen ist auch, ob die Scheiben in der  untersten Etage gegen Verbundsicherheitsglas ausgetauscht werden  sollten.  Denn über 80% aller Täter sind Gelegenheitstäter mit einfachem  Werkzeug (Schraubenzieher / Keil). Die beliebteste Einbruchsmethode  ist das Aufhebeln mit Schraubenzieher und Keil. Das Werkzeug ist  leicht zu verstecken und die Tür fast ohne Beschädigungen innerhalb  von Sekunden offen. Besonders einfach ist auch den Profilzylinder  herauszuziehen. Das Öffnen der Wohnungseingangstüren dauert ca. 2min  und bedarf einem einfachen Spezialwerkzeug.  Auch Haus- und Nebeneingangstüren sollten entsprechend sicher sein.  Auch hier gibt es interessante Möglichkeiten, z. B.  selbstverriegelnde Schlösser, die beim Schließen der Türen immer  sofort verschlossen sind. Sie lassen sich von innen jedoch durch den  Türdrücker jederzeit ohne Schlüssel öffnen. Wichtig ist, dass eine  Türsperre vorhanden ist. Sie schützt gerade ältere Personen vor  Trickdieben und Trickbetrügern, da diese trotz geöffneter Tür  ausgesperrt bleiben. Fremde Personen sollten gerade von älteren  Personen nicht in die Wohnung gelassen werden, wenn sie allein zu  Hause sind. Man kann die Personen für später bestellen und sich bis  dahin Unterstützung besorgen, so dass man mit der fremden Person  nicht allein in der Wohnung ist.  Beim Neukauf von Fenstern und Terrassentüren sollte au jeden Fall das Thema "Sicherheit" vom Käufer angesprochen werden.  Verlangen Sie  beim Kauf neuer Fenster und Terrassentüren entweder Fenster in WK 2  bzw. RC 2 (Widerstandsklasse 2) Qualität. Hier sind ein WK  2-Beschlag, dazu abschließbare Fenstergriffe und  Verbundsicherheitsglas verbaut und bieten einen sehr guten  Einbruchschutz. Lassen Sie sich nicht auf Fenster oder Beschläge der  Widerstandsklasse 1 (WK 1) ein, da diese lediglich gegen reine  körperlichen Gewalt schützen aber keinen ausreichenden Schutz gegen  Hebelwerkzeuge bieten.  Die gute Nachricht: Der Anteil der Einbruchdiebstähle, bei denen es  bei einem erfolglosen Versuch geblieben ist, verzeichnet erneut einen positiven Anstieg.  Insbesondere bei Haushalten mit wertvollem Inventar (wertvolle  Antiquitäten, Bilder, Teppiche und Schmuck) sollte auch an eine  Alarmanlage gedacht werden, die im Zusammenwirken mit einer guten  mechanischen Sicherung den angestrebten Zweck erreichen kann.  In  Wohngebäuden ist die Außenhautüberwachung der Innenraumüberwachung  vorzuziehen, da hier jedes Fenster und jede Tür mit Kontaktmeldern  ausgestattet wird, die sofort einen Alarm auslösen, wenn eine Tür  oder ein Fenster gewaltsam geöffnet wird. Der Täter ist dann noch gar nicht im Gebäude und wird durch die Alarmsirene vertrieben. Trotzdem  sollte auf jeden Fall eine Meldung an ein Sicherheitsunternehmen  erfolgen, damit von dort die Polizei informiert werden kann.  Mit Zivilcourage können Bürger die Polizei bei der Bekämpfung von  Einbruchdiebstählen und anderen Straftaten unterstützen. Hier sei  jedoch ausdrücklich erwähnt, es gilt der Grundsatz: "Helfen, ohne  sich selbst in Gefahr zu bringen". Ein körperliches Eingreifen ist  oft mit unkalkulierbaren Risiken verbunden, aber telefonisch die  Polizei informieren kann jeder.  Deshalb bei verdächtigen Wahrnehmungen sofort über 110 die Polizei  informieren und die Beobachtungen schildern. Dann hat die Polizei die Möglichkeit, diese Personen noch auf dem Nachbargrundstück  anzutreffen und entsprechende Ermittlungen aufzunehmen. Oftmals  gelingt es auf diese Weise zurückliegende Taten zu klären.  In diesem Zusammenhang weist Riebandt auf zwei Veranstaltungen hin,  bei denen sich Celler Bürger zum Thema Einbruchschutz informieren  können. Zum einen im Rahmen der am 5. und 6. März 2016 in der Celler  Congress Union stattfindenden Messe "Schöner Bauen und Wohnen" und  zum anderen anlässlich eines Vortrages am 21. April 2016 im Gebäude  der Polizeiinspektion Celle, der sich in erster Linie an Bauherren  richten soll.  Für weitere Informationen und sowie der Möglichkeit zur Vereinbarung  einer kostenlosen und neutralen Beratung vor Ort können Sie Christian Riebandt unter Tel.: 05141 277-208 erreichen. 

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Polizeiinspektion Celle
Pressestelle
Thorsten Wallheinke
Telefon: 05141/277-104 o. Mobil 0173/2021675
E-Mail: thorsten.wallheinke@polizei.niedersachsen.de

Quelle: news aktuell / dpa