POL-VER: ++ Veröffentlichung der Verkehrsunfallstatistik 2015 ++ Gemeinsame Pressemitteilung von Landkreis Osterholz und Polizeiinspektion Verden/Osterholz ++

22.03.2016 – 11:00

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Landkreis Osterholz (ots) -

Landkreis Osterholz. In einer gemeinsamen Pressekonferenz  präsentierten der Landkreis Osterholz und die Polizeiinspektion  Verden/Osterholz heute die offiziellen Zahlen der  Verkehrsunfallstatistik 2015 für den Bereich des Landkreises  Osterholz.  1. Gesamtunfallzahlen Im Landkreis Osterholz ist die Gesamtunfallzahl im Jahr 2015 im  Vergleich zum Vorjahr von 2.656 auf 2.744 um 3,31 % gestiegen. Auf  Landesebene war sogar ein Anstieg von 4,39 Prozent zu verzeichnen. Im Landkreis sind gleichzeitig stetig steigende Zulassungszahlen  erkennbar: Pro 10.000 Einwohner sind nunmehr 7.178 Fahrzeuge  zugelassen (2014: 7.104). In absoluten Zahlen bedeutet dies, dass  heute rund 7.000 Fahrzeuge mehr auf den Straßen des Landkreises  unterwegs sind als noch im Jahre 2008. 	 2. Verkehrsunfälle mit schweren Folgen Im Jahr 2015 starben sieben Verkehrsteilnehmer bei Verkehrsunfällen  im Landkreis Osterholz - der Tiefststand vom Vorjahr wurde somit  wiederholt. "Jeder Verkehrstote ist einer zu viel. Mut macht  allerdings die Tendenz: Unfälle mit schweren Folgen nehmen über die  Jahre gesehen ab", so Uwe Jordan, Leiter der Polizeiinspektion  Verden/Osterholz. Hier liegt der Landkreis Osterholz nicht im  Landestrend: 2015 starben auf den Straßen in Niedersachsen 457  Menschen, das sind 11 Getötete oder 2,5 Prozent mehr als 2014. Die Orte, an denen es zu den sieben tödlichen Unfällen kam, sind über das gesamte Kreisgebiet verteilt. Da auch die Ursachen für diese  schweren Unfälle verschiedenartig sind, bietet sich kein  strategischer Ansatz an, Unfälle mit der schwersten Unfallfolge zu  verhindern. Auf vergleichbarem Niveau im Vergleich zum Vorjahr bleibt die Anzahl  der im Straßenverkehr schwer verletzten Personen (-2,99 %). Bei  Betrachtung des Zeitraumes von zehn Jahren ist ein deutlicher  Rückgang der Anzahl der Schwerverletzten erkennbar.  Bei der Analyse der Altersgruppen der Beteiligten, die 2015 auf den  Straßen im Landkreis getötet bzw. schwer verletzt wurden, stellt sich heraus, dass in der Gruppe der über 64-Jährigen ein Mensch getötet  und 21 schwerverletzt wurden (2014: 2/19). Die Senioren sind in der Unfallstatistik übrigens nicht  überrepräsentiert: 22,46 % der Bevölkerung gehört der Gruppe der über 64-Jährigen an, diese Gruppe verursacht rund 16,27 % aller Unfälle.  Ein bedenkliches Missverhältnis besteht allerdings bei der  Risikogruppe der Fahranfänger. Während 6,87 Prozent der Bevölkerung  im Landkreis Osterholz 18-24 Jahre alt ist, verursachen sie 13,04  Prozent aller Unfälle.  2015 wurde aus der Gruppe der jungen Fahranfänger glücklicherweise  kein Mensch getötet (2014: 2), dafür aber zehn schwerverletzt (2014:  8). Anhand der Statistik lässt sich zudem ablesen, dass sich Unfälle mit  schweren Folgen meist außerhalb geschlossener Ortschaften ereignen.  Die Ursache hierin liegt in den höheren Geschwindigkeiten, die dort  gefahren werden.  3. Unfallursachen Die Ursachen für die im Jahr 2015 registrierten Unfälle sind  naturgemäß breit gefächert. Wildunfälle passieren im ländlich  geprägten Landkreis weiterhin häufig. Sie machen 23,18 % aller  Unfälle im hiesigen Bereich aus, die Zahlen nehmen jedoch tendenziell ab. Im Jahr 2015 kam es zu 636 Zusammenstößen mit Wildtieren (2014:  630, 2013: 709, 2012: 838).  4. Trunkenheit / Drogen im Straßenverkehr "Die Beeinflussung der Fahrtüchtigkeit durch Alkohol- und  Drogenkonsum bleibt ein verbreitetes Phänomen, das wir bei  Polizeikontrollen nach wie vor feststellen müssen", so Marcus  Neumann, Sachbearbeiter Verkehr bei der Polizeiinspektion  Verden/Osterholz. 78 Mal entdeckten Polizisten bei Verkehrskontrollen im Jahr 2015 alkoholisierte Fahrzeugführer (2014: 86). Im Rahmen von  Verkehrsunfällen stellten sie 51 Mal fest, dass ein Unfallbeteiligter alkoholisiert war. Die Polizei im Landkreis Osterholz entdeckte im Jahr 2015 so viele  berauschte Kraftfahrzeugführer wie nie zuvor: 34 Personen standen  unter Drogen, als sie in eine Polizeikontrolle gerieten. Eine  Großkontrolle der inspektionsweit agierenden Drogenkontrollgruppe der Polizeiinspektion Verden/Osterholz am 14. März 2016 in Achim führte  zu einem besorgniserregenden Ergebnis: Von 171 Fahrzeugführern, die  kontrolliert wurden, standen zehn von ihnen unter dem Einfluss von  Drogen. "Aufgrund dieser bedenklichen Zahlen und Entwicklungen rund um das  Thema Alkohol und Drogen im Straßenverkehr wird unser Streifendienst  im Alltag, aber auch unsere Drogenkontrollgruppe im Rahmen von  Großkontrollen, den Fokus weiterhin auf diese Problematik richten",  so Antje Schlichtmann, Leiterin des Polizeikommissariats Osterholz.  5. Finanzierung der Verkehrssicherheitsarbeit Überschüsse aus den Verkehrsüberwachungsmaßnahmen fließen zu einem  Großteil in Projekte der Verkehrssicherheitsarbeit. Auf diese Weise  werden Projekte finanziert wie das Pkw-Sicherheitstraining an  Schulen, die Verkehrserziehung an Kindergärten, die  Verkehrssicherheitsberatungen durch die Polizei, die  Verkehrssicherheitstage oder das Fahrschulprojekt. Auf Grundlage von  Beschlüssen der zuständigen Kreistagsgremien im Februar wird der  Landkreis auch in diesem Jahr den gesamten Überschuss aus der  Kommunalen Verkehrsüberwachung des Vorjahres verwenden und beinahe  400.000 EUR für verkehrssichernde Maßnahmen ausgeben.  Ein besonderes Anliegen ist es dem Landkreis, die Sicherheit von  Seniorinnen und Senioren im Straßenverkehr zu gewährleisten und hier  eine wichtige Präventionsarbeit zu leisten. Der 2015 durchgeführte  Verkehrssicherheitstag im Kreishaus stieß auf große Resonanz und  wurde von den Beteiligten positiv bewertet. Ebenso waren die älteren  Verkehrsteilnehmer sehr interessiert an den Gutscheinen für  kostenlose "Fahr-Fitness-Checks". Der Landkreis wird daher auch in  diesem Jahr wieder Gutscheine an alle interessierten Menschen ab 70  Jahren ausgeben. Erhältlich sind die Gutscheine in den Rathäusern,  den Polizeidienststellen, im Kreishaus sowie bei den örtlichen  Seniorenbeiräten. 

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Verden / Osterholz
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Helge Cassens
Telefon: 04231/806-104
Mobil: 0152 / 56 88 06 04
E-Mail: pressestelle@pi-ver.polizei.niedersachsen.de

Marco Prietz
Pressesprecher des Landkreises Osterholz
Osterholzer Str. 23
27711 Osterholz-Scharmbeck
Tel.: 04791/930301
pressestelle@landkreis-osterholz.de

Quelle: news aktuell / dpa