Dortmund (ots) - Lfd. Nr.: 0507
Im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Jugendring und der Polizei Dortmund besuchen dienstjunge Polizeibeamte des PP Dortmund und lebensjunge Vertreter des Jugendringes am 19. April die Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg. Gemeinsam schärfen sie dort ihre Sinne für die schrecklichen Verbrechen des Naziregimes.
"Für uns als Dortmunder Polizei ist es von großer Bedeutung, dass sich junge Menschen, auch junge Polizeibeamte, mit den Greueltaten des Nationalsozialismus auseinandersetzen und ihr Bewusstsein für diesen menschenverachtenden Terror schärfen", betont der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange. "Denn wir tragen alle gemeinsam die Verantwortung dafür, dass so etwas nie wieder geschieht."
Die heutige Erinnerungs-und Gedenkstätte Wewelsburg geriet in den 30er Jahren in die Fänge der Nationalsozialisten. Der "Reichsführer SS" Heinrich Himmler selbst nahm sich dieses Projektes an. Unter seiner Führung sollte die Wewelsburg zur SS-Schulungsstätte umgebaut werden, später war beabsichtigt, sie als Versammlungsort für führende SS-Funktionäre zu nutzen.
Unter dem Größenwahn der Nationalsozialisten wurde die Wewelsburg zu einer gigantischen Burganlage umgebaut. Die dafür notwendigen Zwangsarbeiter wurden in einem extra errichteten Konzentrationslager "KZ Niederhagen" untergebracht, welches bis 1943 bestand. 3900 Häftlinge waren mit Umbauarbeiten der Wewelsburg nachweislich beschäftigt; von diesen überlebten mindestens 1285 Häftlinge das KZ nicht.
Auf Anordnung von Heinrich Himmler wurde die Wewelsburg 1945 zerstört und nach dem Kriegsende wieder aufgebaut. Sie dient heute als Erinnerungs- und Gedenkstätte und mahnt vor rechtsextremistischer Menschenverachtung!
Den Besuch der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg und die Kooperation mit der Polizei Dortmund sieht auch Timo Giebel, Vorsitzender des Jugendringes Dortmund, als vielversprechendes Projekt: "Die Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft hat für den Jugendring Dortmund einen hohen Stellenwert. Insbesondere mit dem Projekt Botschafter und Botschafterinnen der Erinnerung ist es uns gelungen die Erinnerungskultur weiter zu entwickeln. Im vertrauensvollen Miteinander kann es gelingen die gemeinsame Verantwortung für den Erhalt der Demokratie zu erkennen. Ich bin zuversichtlich, dass diese Gedenkstättenfahrt den Auftakt zu einer nachhaltigen Kooperation bildet."
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Quelle: news aktuell / dpa