Kassel (ots) - Eine aufmerksame Zeugin hat am Montagnachmittag verhindert, dass Betrüger eine 95-jährige Bewohnerin eines Altenheims um 47.000,- Euro brachten. Das Opfer hatte zunächst vergeblich versucht, die hohe Geldsumme am Automaten abzuheben und anschließend eine Passantin um Hilfe gebeten. Die angesprochene Frau durchschaute glücklicherweise, dass die 95-Jährige im Begriff war, ihr Geld an Betrüger zu verlieren und alarmierte die Polizei. Die Ermittler des für Betrugsdelikte zuständigen Kommissariats 23/24 der Kasseler Kripo warnen im Zusammenhang mit dem aktuellen Fall davor, dass Betrüger im zunehmendem Maße auch bei Bewohnern von Altenheimen versuchen, mit Tricks an deren Erspartes zu gelangen. Die Ermittler möchten gerade deswegen eine erhöhte Aufmerksamkeit bei Bewohnern und Bediensteten in Altenheimen bezüglich solcher Betrügereien erreichen.
Die 95-jährige Bewohnerin des Altenheims in Bad Wilhelmshöhe hatte am Montag gegen 16.15 Uhr den Anruf ihres vermeintlichen Enkels erhalten. Dieser gab an, in großer finanzieller Not zu sein. Er müsse am heutigen Tag bei einem Notar in Kassel Schulden in Höhe von 47.000,- Euro begleichen, um nicht in größere Schwierigkeiten zu geraten. Darum bat er seine "Oma", ihm kurzfristig auszuhelfen und das Geld von der Bank zu holen. Als die 95-jährige, bereits gesundheitlich beeinträchtige Frau in ihrer Aufregung versuchte, dass Geld an einem Geldautomaten abzuheben und dabei scheiterte, sprach sie eine 41-jährige Passantin an und bat diese ihr zu helfen. Die Angesprochene wurde jedoch stutzig, als sie hörte, welche Summe die 95-Jährige am Automaten abheben wollte. Sie vermutete, dass die Seniorin auf eine Betrugsmasche hereingefallen war und verständigte sofort die Polizei. Wie die weiteren Ermittlungen der Streife des Polizeireviers Süd-West ergaben, hatte die 41-Jährige richtig gelegen und vorbildlich gehandelt. Der Anruf bei der 95-Jährigen war nicht von ihrem Enkel gekommen, sondern von Betrügern.
Die Ermittlungen zu den Tätern durch die für Betrugsdelikte zuständigen Beamten des Kommissariats 23/24 der Kasseler Kripo dauern an. Wie die Ermittler in diesem Zusammenhang berichten, versuchten Betrüger in der Vergangenheit eher selten ihr Glück bei Bewohnern von Altenheimen. Dort war ihnen das Risiko beim Betrug aufzufliegen scheinbar zu groß. Mittlerweile verzeichnen sie jedoch einen Anstieg solcher Fälle. Sie vermuten, dass die Täter nun auch dieses Risiko in Kauf nehmen, da viele Senioren und deren Angehörige wachsam im Hinblick auf solche Betrügereien geworden sind und diese Masche immer häufiger durchschauen. Im aktuellen Fall bitten die Ermittler Zeugen, die Hinweise auf die Täter geben können, sich unter Tel. 0561 - 9100 bei der Kasseler Polizei zu melden.
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Quelle: news aktuell / dpa