POL-GÜ: Aus der Polizeilichen Kriminalstatistik Die Polizeiinspektion Güstrow informiert über die Kriminalitätsentwicklung im Jahr 2015 im Landkreis Rostock

29.04.2016 – 10:26

Güstrow (ots) - Die Kriminalität im Landkreis Rostock ist auch im Jahr 2015 weiter rückläufig. Dieser Trend hält im Zuständigkeitsgebiet der Polizeiinspektion Güstrow nun schon seit mehreren Jahren an. Die Gesamtzahl der Straftaten ist auf nunmehr 11403 gesunken. Im Jahr 2012 waren es noch über 14.000. Die Aufklärungsquote im Landkreis Rostock liegt bei 58,7%.

Im Jahr 2015 wurden 4693 Straftäter ermittelt. Die Gesamtzahl der Tatverdächtigen verringerte sich um 416 (-8,1%). Der Anteil der Straftaten die von Tatverdächtigen unter 21 Jahren begangen wurden liegt bei 16,3 %. Dabei verringerte sich die Anzahl der Tatverdächtigen im Bereich der Jugendkriminalität (Tatverdächtige bis 18 Jahre), um insgesamt 18%. Wenn gegen Tatverdächtige in dieser Altersgruppe ermittelt wird, dann am häufigsten wegen Diebstahls, Körperverletzung oder Sachbeschädigung.

Von den 4693 ermittelten Straftätern sind 464 nicht deutscher Herkunft (2014/386). Das entspricht einem Anteil von 9,9 % gegen über 7,5% im Jahr 2014. Gegen Straftäter aus dieser Herkunftsgruppe wird zumeist wegen Diebstahls und Betrug ermittelt.

Betrachtung von ausgewählten Kriminalitätsbereichen

Diebstahlsdelikte

In den Jahren 2012 bis 2014 waren die Diebstahlsdelikte rückläufig. Dies ist im Jahr 2015 nicht mehr so. Die Anzahl der Diebstähle stieg im Vergleich zu 2014 sowohl im Bereich der einfachen Diebstähle (+ 5,3%), als im Bereich der schweren Diebstähle (+ 3,1 %) auf nunmehr insgesamt 4517 Delikte, bewegt sich aber noch unter dem Niveau des Jahres 2013 mit über 5000 Delikten. Alle Diebstahlsdelikte ergeben einen Anteil von 39,6 % an der Gesamtkriminalität im Landkreis Rostock im Jahr 2015. Bei einer örtlichen Betrachtung im Landkreis Rostock stellt man im den Bereichen in und um Güstrow und westlich der Hansestadt Rostock, vor allem im Küstenbereich, die höchsten Diebstahlszahlen fest. Besonders oft sind hier PKW und Fahrräder betroffen. Im Landkreis Rostock gab es insgesamt 186 Wohnungseinbrüche. Davon 75 zur Tageszeit. 24,7% der Wohnungseinbrüche konnten aufgeklärt werden.

Die Statistik enthält darüber hinaus 339 Fälle von Einbrüchen in Firmen und Hotels. Unter anderem zielten diese auf Wertgelasse und Tresore bzw. deren Inhalt ab. Besonders öffentlichkeitswirksam war eine ganze Reihe solcher Einbrüche westlich von Rostock, insbesondere in Kühlungsborn. In diesem Bereich wurde gut ein Drittel der genannten Einbruchsart des gesamten Landkreises begangen. Bei dieser Betrachtung muss man allerdings die strukturellen Bedingungen dieser Region beachten, die für potentielle Täter u.a. aufgrund der Häufung von Hotelbetrieben, auch entsprechende Gelegenheiten bietet.

Im letzten Jahr trat auch eine Einbruchsserie östlich von Rostock zu Tage, die sich noch in diesem Jahr fortsetzte. Über 80 Einbrüche in Einfamilienhäuser werden bislang gezählt. Diese zog sowohl aufwendige Ermittlungs- als auch Präventionsmaßnahmen nach sich. Die Täter zu dieser Einbruchsserie sind noch nicht ermittelt. Diese Fälle sind aber noch nicht in der Kriminalstatistik enthalten.

Rohheitsdelikte

Die 1613 Rohheitsdelikte beinhalteten Straftaten, bei denen Gewalt gegen Personen gerichtet ist. Die Anzahl der Straftaten in dieser Deliktsgruppe ist erfreulicherweise leicht sinkend (1703 in 2014). Dominiert wird dieser Deliktsbereich durch den Straftatbestand der Körperverletzungen (gesamt 993). Für den Tatbestand der Nachstellung (Stalking) sind 539 Fälle erfasst. Gut 100 weniger als im Jahr 2014.

Vermögens- und Fälschungsdelikte

Für diesen Bereich sind 1894 Straftaten erfasst (Vorjahr 2037). Dominierend hier die Betrugsdelikte mit 1434 Fällen. Häufig handelt es sich um Fälle des Waren- und Kreditbetruges.

Sonstige Straftaten

Der Bereich der sonstigen Straftaten mit insgesamt 2170 Straftaten wird von der Sachbeschädigung dominiert. Deren Gesamtzahl ist zwar gesunken, macht aber immer noch 1287 Fälle aus (1448 in 2014). In diesem Bereich der Straftaten ist auch der Tatbestand des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte enthalten. Deren Gesamtzahl ist im Vergleich zum Vorjahr um 16 Fälle auf 51 gestiegen. Dabei wurden 13 (2014: 12) Beamte verletzt.

Fälle aus strafrechtlichen Nebengesetzen

In diesem Bereich sind insgesamt 573 Straftaten enthalten (Vorjahr 641). Über die Hälfte der Straftaten sind Verstößen aus dem Betäubungsmittelgesetz zuzuordnen (364 Fälle). Diese Fälle resultieren überwiegend aus polizeilichen Kontrollmaßnahmen z.B. Verkehrskontrollen. Hier werden Beeinträchtigungen der Fahrtüchtigkeit durch Drogen festgestellt, aus denen dann die strafrechtlichen Sachverhalte aus dem Nebengesetz resultieren (z.B. Illegaler Drogenbesitz).

Fazit:

Wenn insgesamt sinkende Kriminalitätszahlen zu vermelden sind, dann ist das ein gutes Signal für die Sicherheitslage der Bürger und Bürgerinnen im Landkreis Rostock. Das aber gerade ein höherer Diebstahlsanteil an der Gesamtkriminalität zu verzeichnen ist, könnte sich insbesondere auf das subjektive Sicherheitsgefühl auswirken. Dieses Delikt bietet aber auch eine ganze Reihe von erfolgversprechenden Maßnahmen, dem entgegen zu wirken.

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Gert Frahm
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Quelle: news aktuell / dpa