POL-LWL: Weniger Tote trotz steigender Unfallzahlen im Landkreis Ludwigslust- Parchim Polizei appelliert: Abstand zum Vordermann halten!

29.04.2016 – 10:09

Ludwigslust- Parchim (ots) - Auf den Straßen des Landkreises Ludwigslust-Parchim registrierte die Polizei im Jahr 2015 insgesamt 7.479 Verkehrsunfälle. Das sind 482 mehr als im Jahr zuvor. Ursächlich für die steigende Entwicklung der Unfallzahlen war insbesondere eine Zunahme der Wildunfälle (+ 236 zum Vorjahr) sowie eine Zunahme der Verkehrsunfälle mit Blechschäden (+ 416 zum Vorjahr). Letztere nehmen mit 6.462 Registrierungen im vergangenen Jahr ohnehin den größten Anteil in der Statistik ein.

Im Gegenzug ist die Anzahl der bei Verkehrsunfällen im Landkreis getöteten Verkehrsteilnehmer rückläufig. Kamen 2014 landkreisweit 26 Personen ums Leben, waren es im vergangenen Jahr 20. Darüber hinaus wurden im Berichtszeitraum 1.000 Personen bei Verkehrsunfällen verletzt ,193 davon schwer. 2014 hatte die Polizei 873 verletzte Verkehrsteilnehmer registriert, wobei 176 schwere Verletzungen davontrugen.

Unverändert blieben im Berichtszeitraum die Hauptunfallursachen. Nicht ausreichender Sicherheitsabstand nach vorn oder zur Seite war für 917 Zusammenstöße ursächlich. Meist blieb es glücklicherweise bei Blechschäden, jedoch verliefen 80 dieser Karambolagen mit Personenschäden. Gedankenlosigkeit oder Leichtsinn waren häufig die Ursache für solche Unfälle. Nicht allen Kraftfahrern scheint klar zu sein, dass der halbe Tachowert in Metern gerechnet als Mindestabstand zum Vordermann einzuhalten ist, um in Notsituationen gefahrlos anhalten zu können. "Die Praxis sieht nicht selten anders aus. Oftmals fahren Autofahrer deutlich zu dicht auf vorausfahrende Fahrzeuge auf und bringen dabei sich und andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr.", sagt der Leiter der Polizeiinspektion Ludwigslust, Hans- Peter Günzel, der in diesem Zusammenhang an das Verantwortungsbewusstsein der Kraftfahrer appelliert.

Überdies waren nachweislich 386 Verkehrsunfälle im letzten Jahr auf überhöhte bzw. unangemessene Geschwindigkeit zurückzuführen. Bei weiteren 319 Zusammenstößen war die Nichtgewährung der Vorfahrt die Unfallursache. In 149 Fällen waren Alkohol- oder Drogeneinwirkung die Auslöser von Verkehrsunfällen.

Mit 36,4 Prozent machen die Wildunfälle mehr als ein Drittel aller im Landkreis registrierten Verkehrsunfälle aus. Wurden 2014 landkreisweit 2.487 Zusammenstöße mit Wild verzeichnet, waren es im vergangenen Jahr insgesamt 2.723. Bei Karambolagen mit Wild wurden 2015 insgesamt 28 Verkehrsteilnehmer verletzt (2014= 33), fünf davon schwer (2014= zwei).

Durch falsches Verhalten haben im vergangenen Jahr 91 Fahrradfahrer einen Verkehrsunfall verursacht (2014= 74). Riskantes Überqueren von vielbefahrenen Straßen oder Kreuzungen bzw. das falsche Verhalten von Fahrradfahrern an Fußgängerüberwegen oder die widerrechtliche bzw. falsche Benutzung von Geh- und Radwegen hat unter anderem zu solchen Unfällen geführt.

Ähnlich ist das Unfallgeschehen bei den motorisierten Zweiradfahrern: 90 Kradfahrer verursachten im Jahr 2015 einen Verkehrsunfall. Dabei wurden vier Personen getötet, weitere 62 erlitten zum Teil schwerste Verletzungen. Meist stürzten die betreffenden Krad- bzw. Kleinkraftradfahrer ohne Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmer (44) oder stießen mit Autos zusammen (38).

Analog zum Gesamtunfallaufkommen im Landkreis sind auch steigende Unfallzahlen auf den Autobahnen 14 und 24 im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Ludwigslust festzustellen. Auf beiden Autobahnen ereigneten sich im vergangenen Jahr zusammen 763 Verkehrsunfälle (+ 112 zum Vorjahr), wobei vier Verkehrsteilnehmer getötet (2014= einer) und weitere 128 verletzt (2014= 129) verletzt worden sind. Hauptunfallursache war unangepasste bzw. überhöhte Geschwindigkeit mit 95 registrierten Unfällen.

Im Zuge von Verkehrskontrollen hat die Polizei im vergangenen Jahr unter anderem 58.916 Geschwindigkeitsverstöße, 3.591 Verstöße gegen die Gurtpflicht und 1.392 Verstöße gegen das Handyverbot am Steuer auf den Straßen des Landkreises Ludwigslust- Parchim geahndet.

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Quelle: news aktuell / dpa