POL-FL: Schleswig – Brandanschlag vom 03.03.2016 auf Flüchtlingswohnung aufgeklärt, gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft und Polizeidirektion Flensburg

13.05.2016 – 14:15

Schleswig (ots) - Am 03.03.2016 kam es in der Bahnhofstraße 23 in Schleswig zu einer versuchten Brandstiftung auf eine Wohnung, in der eine syrische Flüchtlingsfamilie untergebracht war. Gegen 22.40 Uhr spritzten die Täter eine brennbare Flüssigkeit auf die Fensterscheibe der Erdgeschosswohnung und zündeten diese an. Die Bewohner, die sich zu dieser Zeit in dem Wohnzimmer aufhielten, konnten die Flammen selbst löschen. </p>

Die Beamtinnen und Beamten des Staatsschutzes der Bezirkskriminalinspektion Flensburg haben zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen der Kripo Schleswig die Ermittlungen aufgenommen.

Die Polizei konnte nach Zeugenangaben ein Phantombild veröffentlichen. Außerdem hat die Staatsanwaltschaft Flensburg eine Belohnung für Hinweise, die dazu führen, dass die Tat aufgeklärt werden konnte, ausgesetzt. Die betroffene Familie war schon früher Opfer von Übergriffen durch Unbekannte geworden. Hierbei war gegen die Scheibe der betroffenen Erdgeschosswohnung geschlagen worden; außerdem warfen Unbekannte einen Böller durch ein Fenster der Wohnung, der im inneren der Wohnung explodierte.

Die Fahndung führte die Polizei zu etwa 50 Zeugenhinweisen, die in Zusammenarbeit zwischen Polizeibeamten der Bezirkskriminalinspektion Flensburg, der Kriminalpolizeistelle Schleswig und dem Polizeirevier Schleswig aufgenommen und verfolgt wurden. Diese intensiven Ermittlungen führten schließlich dazu, dass sich der Verdacht gegen zwei Schleswiger erhärtete.

Am Dienstag (10.05.2016) durchsuchten Spezialkräfte der Polizei und die Staatsan-waltschaft die Wohnung der 19- und 24-jährigen Männer in Schleswig und im Umland auf Grundlage eines Beschlusses des Amtsgerichts Flensburg. Beide Personen wurden durch Polizei und Staatsanwaltschaft vernommen. In der Vernehmung waren beide jungen Männer geständig. Einer gab an, aus Hass auf Ausländer gehandelt zu haben. Außerdem konnte ein weiterer 18-Jähriger als Tatverdächtiger identifiziert werden. Die Tatverdächtigen haben auch eingeräumt, die anderen Übergriffe in unterschiedlicher Beteiligung begangen zu haben.

Da die zwei Heranwachsenden und der junge Mann bisher nicht einschlägig vorbe-straft sind, lagen keine Gründe vor, die eine Untersuchungshaft gerechtfertigt hätten.

Die Täter wurden nach der Vernehmung und erkennungsdienstlicher Behandlung wieder entlassen.

Staatsanwaltschaft und Polizei begrüßen, dass die Tat durch Hinweise aus der Bevölkerung aufgeklärt werden konnte.

Dazu Kriminaldirektor Mathias Engelmann, Leiter der Bezirkskriminalinspektion Flensburg: "Ich bin sehr froh, dass dieser feige Anschlag aus niederen Motiven aufgeklärt werden konnte! Wie so oft kamen auch in diesem Fall die entscheidenden Hinweise aus den Reihen der Bevölkerung. Diesen jungen Menschen gebührt Respekt dafür, dass sie ihr Wissen der Polizei offenbart haben!"

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Quelle: news aktuell / dpa