Schlag gegen Betäubungsmittelszene in Ostbayern
ESCHLKAM, LKR. CHAM. Mit der Sicherstellung von über 4 Kilogramm Marihuana, die im Zuge einer Verkehrskontrolle entdeckt wurden, begannen für Beamte der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg Ende Februar 2016 umfangreiche Ermittlungen. Zwei Haftbefehle und zahlreiche neue Ermittlungsansätze, unter anderem, dass möglicherweise Betäubungsmittel im dreistelligen Kilogrammbereich eingeschmuggelt wurden, sind eine erste Zwischenbilanz.
Teile des in Furth im Wald sichergestellten Marihuana
Nachdem ein BMW der 5er Serie am Sonntagabend, 28.02.2016 bei Eschlkam aus Tschechien ins Bundesgebiet eingereist war, entschlossen sich Schleierfahnder der Polizeiinspektion Furth im Wald zu einer Kontrolle des mit zwei Personen besetzten Fahrzeuges.
Als die Beamten dazu gegen 18:50 Uhr das Anhaltesignal setzten, beschleunigte der Pkw und der männliche Fahrer versuchte sich durch waghalsige Fahrmanöver über eine längere Strecke hin, der geplanten Anhaltung zu entziehen.
Letztlich gelang es aber, den Wagen im Zusammenwirken mit Unterstützung einer Streifenbesatzung der Polizeiinspektion, in der Gemeinde Weiding gefahrlos anzuhalten und eine Überprüfung durchzuführen. Im dem Fahrzeug mit Passauer Zulassung befanden sich ein 32jähriger Mann aus dem Landkreis Passau und eine 33jährige Frau aus der Tschechischen Republik.
Am Wohnort des Tatverdächtigen fanden die Fahnder eine Dose mit „Crystal“
Hierbei konnten konnte unter anderem festgestellt werden, dass der Fahrzeuglenker nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis war und zudem unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stand.
Bei einer anschließenden Absuche des Fluchtweges, zu der auch Suchhunde der Polizei hinzugezogen wurden, fanden die Beamten schließlich im Gemeindegebiet von Furth i. Wald Pakete mit Marihuana, welche dem geflohenen Duo zugeordnet werden konnten. Da der beachtliche Fund annähernd fünf Kilo wog, übernahm das Kommissariat K 10, der Kripo Regensburg mit Dienstsitz in Furth im Wald die weiteren Ermittlungen.
Am Wohnsitz des Mannes fanden die Oberpfälzer Beamten mit Unterstützung von Niederbayerischen Kollegen unter anderem weitere Betäubungsmittel in Form von Crystal-Speed und Marihuana sowie einen sogenannten Totschläger, einen verbotenen nach dem Waffengesetz. Auch diese Gegenstände wurden sichergestellt und sind nun Teil der umfangreichen Ermittlungsakten.
Die Staatsanwaltschaft Regensburg stellte aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse am 29.02.2016 Haftantrag vor dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht in Regensburg gegen das Duo. Dieser sah den Vorwurf der illegalen Einfuhr von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge, sowie Verstöße nach dem Straßenverkehrsrecht und Waffenrecht als ausreichend gegeben und erließ Haftbefehle gegen die beiden Festgenommenen. Der Mann und die Frau wurden getrennt voneinander in Justizvollzugsanstalten eingeliefert.
Im Zuge der weiteren Untersuchungen ergaben sich Erkenntnisse, dass in den vergangenen Monaten möglicherweise Betäubungsmittel im dreistelligen Kilogrammbereich, unter Beteiligung der Festgenommenen ins Bundesgebiet eigeführt wurden. Dazu laufen nun bayernweit Ermittlungsverfahren. Zudem stehen die Ermittlungsbehörden im Kontakt mit den Polizeibehörden der Tschechischen Republik.
Für das Ermittlerteam aus Furth im Wald gilt es nun, die bisherigen Aufklärungsergebnisse zusammenzutragen und weitere Verknüpfungen zu prüfen. Die umfangreichen Ermittlungen dauern an.
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Veröffentlicht: 13.05.2016, 13:20 Uhr
Quelle: Bayerische Polizei