Kassel (ots) - Eine aufmerksame Bankangestellte hat am vergangenen Donnerstag verhindert, dass Betrüger eine 83-jährige Rentnerin um 30.000,- Euro bringen konnten. Sie war ob der hohen Summe, die das Opfer in bar von ihrem Konto ausbezahlt haben wollte, misstrauisch geworden und hatte von einem Kollegen die Polizei alarmieren lassen. Die Beamten des für Betrugsfälle zuständigen Kommissariats 23/24 der Kasseler Kripo hoffen nun mit Veröffentlichung des Falls, Hinweise auf die Täter aus der Bevölkerung zu bekommen. Dabei ist für die Ermittler von besonderer Bedeutung, Hinweise auf die Identität eines Mannes zu bekommen, der sich zur Tatzeit auffällig im Wohngebiet nahe der Wohnung des Opfers aufgehalten hatte.
Das 83-jährige Opfer hatte den betrügerischen Anruf am Donnerstag gegen 11 Uhr in ihrer Wohnung an der Böttnerstraße erhalten. Die Frau am anderen Ende der Leitung hatte die Rentnerin durch geschickte Gesprächsführung in dem Glauben gelassen, dass es sich bei ihr tatsächlich um die Schwägerin deren verstorbener Tochter handelt. Sie habe Schulden und müsse nun kurzfristig Geld aufbringen, um nicht in Probleme zu geraten. Das Opfer stellte der Anruferin dabei die Summe von 30.000,- Euro in Aussicht und begab sich hilfsbereit zu ihrer Bankfiliale in der Wolfsanger Straße, um das Geld von ihrem Konto zu holen. Dort berichtete sie der Angestellten von der vermeintlichen Misere ihrer Verwandten. Diese durchschaute jedoch, dass die Seniorin im Begriff war, ihr Geld an Betrüger zu verlieren und ließ von Kollegen die Polizei alarmieren. Wie die weiteren Ermittlungen der Beamten des K 23/24 ergaben, hatten Zeugen zur Tatzeit einen verdächtigen Mann in dem Wohngebiet unweit der Wohnung des Opfers beobachtet. Dieser soll mehrfach, scheinbar ziellos, die Straßen auf und abgegangen und schließlich in der Gleiwitzer Straße als Fahrgast in ein Minicar gestiegen sein. Bei diesem soll es sich um einen etwa 25 Jahre alten, ca. 1,75 m großen, athletischen Mann mit südländischem Äußeren gehandelt haben. Er soll helle Haut, kurze schwarze Haare und einen schwarzen Kinnbart gehabt haben. Nach Angaben des ihn befördernden Minicar-Fahrers, soll der Mann sich bis zum Kasseler Hauptbahnhof fahren lassen haben und dort auf einem Parkplatz ausgestiegen sein. Der Fahrgast habe nur sehr schlecht Deutsch gesprochen. Möglicherweise handelte es sich bei diesem Mann um einen Komplizen der Anruferin, der aus bislang unbekannten Gründen auf das Auffliegen der Betrugsmasche aufmerksam geworden war und von seinem weiteren Vorhaben abgelassen hatte. Bei der 83-Jährigen war anschließend jedenfalls niemand mehr vorstellig geworden, der die verabredete Summe Bargeld in Empfang nehmen wollte.
Die Ermittler des K 23/24 bitten Zeugen, die Hinweise auf die Identität des verdächtigen Mannes oder auf die Täter geben können, sich unter Tel. 0561 - 9100 beim Polizeipräsidium Nordhessen zu melden.
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