Kreis Viersen (ots) - In einer gemeinsamen Kontrollaktion haben Kräfte des Verkehrsdienstes gemeinsam mit Einsatzkräften der Wachen Kempen und Nettetal etwas für die Verkehrssicherheit auf unseren Straßen getan und dabei auch die Hauptunfallursachen in den Fokus genommen. Am Dienstag kontrollierten Einsatzkräfte in Kempen auf der Oedter Straße sowie in Vorst rund um die Hauptstraße das regelkonforme Verhalten der Verkehrsteilnehmer. In den Vormittagsstunden widmeten sich die Beamtinnen und Beamten besonders der Sicherheit der radfahrenden (Schul-)Kinder. Hier galt das besondere Augenmerk dem Fehlverhalten der "stärkeren" motorisierten Verkehrsteilnehmer, die dadurch die Sicherheit der Kinder gefährden. Beispielhaft seien hier Verstöße an Ampeln oder auch die Nutzung von Handys während der Fahrt genannt. An der Oedter Straße wurde denn auch ein Autofahrer angehalten und auf sein gefährliches Handeln aufmerksam gemacht. Er hatte die Bedarfsampel an der Marie-Juchacz-Straße passiert, obwohl diese bereits mehr als eine Sekunde lang Rotlicht für ihn zeigte. Die Folge wird mindestens zwei Punkte, 200 Euro Geldbuße und ein vierwöchiges Fahrverbot sein. Die Nutzung von Smartphones während der Fahrt ist eine zunehmende Unsitte, die von vielen verharmlost wird. Denn schon eine einzige Sekunde, die ein Autofahrer dem Blick auf die letzte Nachricht widmet, können für die Gesundheit oder das Leben der Kinder tragische Folgen haben: Der Sekundenblick auf das Smartphone bedeutet bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h eine Fahrstrecke von 14 Metern im Blindflug. 14 Meter, in denen ein Kind plötzlich auf die Fahrbahn fahren oder laufen könnte, ein Fußgänger den Weg kreuzt oder andere Situationen eine sofortige Brems- oder Ausweichaktion des Fahrers erfordern würden, wenn er denn auf die Straße und nicht auf die Whats-App geschaut hätte. So wichtig wie die Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer und auch die eigene Gesundheit kann gar keine Nachricht sein, die man auch etwas später lesen kann, wenn man nicht mehr fährt. Weil wir wollen, dass alle Verkehrsteilnehmer sicher und gesund zu Hause ankommen, reglementieren wir Verkehrsverstöße konsequent! Auch die Kontrollen in den Mittags- und Nachmittagsstunden galten unter anderem der Handynutzung. In Vorst fielen drei Autofahrer auf, die ihr Smartphone während der Fahrt genutzt hatten.
Als Killer Nummer 1 auf unseren Straßen gilt immer noch die überhöhte Geschwindigkeit, nur 15 km/h Unterschied können entscheiden, ob ein Fußgänger einen Zusammenstoß mit einem Fahrzeug überlebt oder nicht: Bei 50 km/h überleben acht Fußgänger, bei 65 km/h überleben nur zwei Fußgänger die Kollision. Regelmäßig kontrolliert die Polizei daher die Einhaltung der Tempolimits. So auch am vergangenen Wochenende in Niederkrüchten: Die Erkelenzer Straße wird außerhalb der Ortschaft übergeleitet in eine 50km/h Zone, die in einer recht scharfen Rechtskurve durch Silverbeek führt und anschließend die Einmündung der L 371 passiert. Hier fließt der Ausflugsverkehr aus Richtung Lüttelforster Mühle ein. Diese Strecke wird sowohl im Berufsverkehr stark durch "Heinsberger" als schnellste Verbindung zur A 52 genutzt, aber auch am Wochenende von "Spaß"fahrern, die in der beschriebenen Kurve ihre Grenzen ausloten wollen. Mit 103 Stundenkilometern kam dann am frühen Samstagabend ein 1er-BMW-Fahrer aus Viersen sicherlich sehr nahe an den Grenzbereich. Doppelt so schnell wie erlaubt . Ob die mindestens ca. 200,00EUR gepaart mit 1 Monat Fahrverbot am Verantwortungsbewusstsein des augenscheinlich ca. 50jährigen Mannes feilen? Außer ihm erhalten weitere fast 200 Autofahrer, die zwischen 15 und 21 Uhr hier zu schnell waren, Post mit einer Zahlungsaufforderung. Ebenfalls ein Fahrverbot kommt auf einen etwa 30-jährigen Mercedesfahrer zu, der am vergangenen Montagmorgen in Vorst auf der unfallträchtigen Kreuzung an der Schmitzheide trotz Regen und nasser Fahrbahn mit gemessenen 117km/h sein und das Leben anderer aufs Spiel setzte. Der Anhalteweg verdoppelt sich bei dieser Geschwindigkeit gegenüber der erlaubten 70km/h auf gute 111 Meter!
Um eine Senkung des Geschwindigkeitsniveaus zu erreichen, sind stetige Kontrollen nötig, denn offensichtlich bestimmt das Entdeckungsrisisko und nicht das Verantwortungsbewusstsein die Fahrweise vieler Fahrer. Am Mittwoch widmeten sich einige Einsatzkräfte in Brüggen und Niederkrüchten daher neuerlich den Geschwindigkeitskontrollen. Die Einsatzkräfte kontrollierten zwischen 15:00 Uhr und 21:00 Uhr in Brüggen auf der K 20 in Höhe Haverslohe die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzungen. Weil nicht mehr Knöllchen, sondern mehr Sicherheit unser Ziel sind, hatten wir diese Kontrollen vorher angekündigt. Trotz des damit eigentlich bekannten Entdeckungsrisikos waren viele wieder zu schnell unterwegs:
Insgesamt wurden 78 Fahrzeuge zu schnell unterwegs. Bei vier Fahrzeugführern war eine Ordnungswidrigkeitenanzeige fällig, wobei dann auch Punkte in Flensburg anfallen. Der traurige Spitzenreiter war hier ein BMW-Fahrer mit 126 km/h gemessener Geschwindigkeit bei erlaubten 70 km/h. Der Fahrzeugführer darf danach einen Monat zu Fuß gehen und ein Bußgeld von 240 EUR zuzüglich Nebenkosten bezahlen.
Weitere Kontrollen werden folgen- rechnen Sie immer und überall mit uns!/ fd (749)
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