Achtjähriger Bub auf lebensgefährlichen Abwegen – mit dem Rad auf der Autobahn unterwegs – Mutprobe?

Achtjähriger Bub auf lebensgefährlichen Abwegen - mit dem Rad auf der Autobahn unterwegs - Mutprobe? HÖSBACH, LKR. ASCHAFFENBURG. Einen lebensgefährlichen Leichtsinn leistete sich ein achtjähriger Bub am Donnerstagnachmittag auf der A3 bei Hösbach.
Gegen 13.35 Uhr meldeten zahlreiche erschrockene Verkehrsteilnehmer, dass soeben ein Junge mit dem Fahrrad an der Anschlussstelle Hösbach auf der Richtungsfahrbahn Würzburg entgegengesetzt zur Fahrtrichtung in die A 3-Einhausung eingefahren sei. Der Bub benutzte dabei anfangs den befahrenen Ausfahrast mit Verzögerungsstreifen und später in der Einhausung den Seitenstreifen. Er kam den Autofahrern somit als „Geisterradler“ entgegen.

Dank der raschen Vollsperrung der Richtungsfahrbahn Würzburg am Portal der Einhausung konnte der Bub bereits nach fünf Minuten und nach etwa einem Kilometer in der Einhausung von einer Streife aus dem Verkehr gezogen werden. Ihm ist zum Glück nichts passiert. Dies ist auch dem umsichtigen Verhalten der Autofahrer zu verdanken. Was der Bub im Anschluss den Beamten erzählte, klingt fast unglaublich: Er war wohl mit einem Spezi auf dem Radweg entlang der Einhausung bei Hösbach unterwegs. Dabei kam es zwischen den beiden offenbar zu einer Wette um 10 Euro und ein Überraschungs-Ei, ob er sich traue, die Abkürzung durch die Einhausung zu nehmen. Der andere fuhr derweil angeblich auf dem Radweg parallel zur Einhausung und verschwand.

Die angebliche Wette hat der Achtjährige zwar gewonnen, jedoch wurde er dem Vernehmen nach - nach der Übergabe an seine Eltern - mit drastischen innerfamiliären Disziplinarmaßnahmen belegt. So wurden beispielsweise das Fahrrad konfisziert und die Ferien für beendet erklärt.

Wer sein Wettkamerad war, steht derzeit noch nicht fest. Der in Obhut genommene Achtjährige macht in dieser Hinsicht nicht plausible bzw. sich widersprechende Angaben. Dennoch wird versucht, ihn zu ermitteln, um durch Aufklärung der Eltern derartige Wetten künftig zu verhüten.

Die Sperrung der Autobahn dauerte etwa zehn Minuten. Es bildete sich ein Rückstau von einigen Kilometern Länge. Nach der Verkehrsfreigabe löste sich der Stau wieder relativ schnell auf.