Braunsbedra (ots) - Am Dienstag, den 31. Mai 2016 ging gegen 15.45 Uhr ein Notruf bei der Bundespolizei in Halle ein. Der Zugbegleiter einer Burgenlandbahn war auf der Strecke Querfurt - Merseburg unterwegs. In Krumpa stieg ein Mann in den besagten Zug. Der Zugbegleiter wollte die Fahrkarte des Mannes kontrollieren. Dieser konnte keinen gültigen Fahrschein vorweisen. Stattdessen bedrohte er den Zugbegleiter mit einem ca. 1 Meter langen und 8 Zentimeter dicken, mitgeführten Holzknüppel. Der Zugbegleiter ließ den Zug im Bahnhof Braunsbedra stoppen und wartete auf die herbeieilenden Polizeikräfte. Neben Bundespolizisten kamen auch Beamte des Landespolizeireviers Saalekreis und der Bereitschaftspolizei zum Einsatz. Letztere trafen zuerst am Tatort ein. Unvermittelt griff der Mann die Einsatzkräfte mit seinem Knüppel an und verletzte zwei Polizisten. Anschließend flüchtete er ins Gleis. Hier warf er gezielt mit mehreren Schottersteinen gegen den Zug. Dieser wurde massiv beschädigt, mehrere Scheiben gingen zu Bruch. Durch die Glassplitter wurden der Zugbegleiter und vier weitere Polizisten verletzt. Der 22-jährige Mann konnte noch im Gleis gestellt, gefesselt und vorläufig festgenommen werden. Er wurde ins Zentrale Polizeigewahrsam nach Halle gebracht. Der Beschuldigte muss sich nun wegen mehrerer gravierender Delikte verantworten, unter anderem wegen Leistungserschleichung, Nötigung, Sachbeschädigung, gefährlicher Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und des Gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Aufgrund des Sachverhaltes kam es bei der Bahn zu insgesamt 91 Minuten Verspätungen bei drei Zügen sowie vier Voll- und drei Teilausfällen von Zügen im Personennahverkehr. Alle verletzten Personen mussten durch einen Notarzt ambulant versorgt werden. Andere Reisende kamen glücklicherweise mit dem Schrecken davon. Der dargestellte Sachverhalt zeigt eine außergewöhnliche Dimension an Gewalt. Selbst erfahrene Polizeibeamte berichteten, dass sie selten mit solch einem Ausmaß an Gewalt konfrontiert wurden.
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