Flensburg (ots) - Am 16.10.2015 kam es in Flensburg in der Travestaße um 01.20 Uhr zu einem Brandanschlag auf eine Erdgeschosswohnung in einem mehrstöckigen Wohngebäude, das damals leer stand und für die Unterbringung von Flüchtlingen vorgesehen war. In der Wohnung waren mehrere Liter Benzin ausgebracht und angezündet worden. Anwohner wurden in der Nacht durch einen Knall aufgeschreckt, hatten einen Feuerschein aus der Wohnung gesehen und die Feuerwehr alarmiert. Mittlerweile sind in dem Gebäude durch die Stadt Flensburg Flüchtlinge untergebracht.
Die Polizei richtete im Oktober 2015 eine mehrköpfige Ermittlungsgruppe beim Kommissariat 5 (Staatsschutz) der Bezirkskriminalinspektion Flensburg ein. Die Mitarbeiter der Ermittlungsgruppe verfolgten im Rahmen ihrer Tätigkeit verschiedene Ansätze. Eine zentrale Bedeutung für die Ermittlungen hatten die über 600 Haushaltsbefragungen, die im Nahbereich des Tatortes durchgeführt wurden. Insgesamt wurden 59 Personen als Zeugen und 6 Personen als Beschuldigte - zum Teil unter Leitung der Staatsanwaltschaft Flensburg - vernommen. Ferner wurden sieben Durchsuchungen durchgeführt und sichergestellte Beweismittel ausgewertet.
Im Ergebnis der ausgesprochen akribisch geführten Ermittlungen wurden mehrere Tatverdächtige ermittelt, wobei bei einigen dieser Personen der Tatverdacht vollständig ausgeräumt werden konnte. Nunmehr obliegt es der Staatsanwaltschaft Flensburg zu prüfen, ob die gegen zwei Tatverdächtige vorliegenden Verdachtsmomente für eine Anklage ausreichen. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um zwei Männer (22 und 25 Jahre alt) aus Flensburg. In ihren Vernehmungen ließen sie sich nicht ein und bestritten die Tat.
Abschließend ist festzustellen, dass die Ermittlungen keine Hinweise auf eine rechte Szene ergeben haben - die verdächtigen Personen kommen aus dem bürgerlichen Spektrum.
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