Friedberg (ots) - Bad Nauheim: Abergläubig ist die Seniorin aus Nieder-Mörlen nicht und doch wurde sie vor ein paar Tagen Opfer eines Trickdiebstahls. Hartnäckig und verängstigend ging die Täterin vor, die sich öfter in Bad Nauheim aufhalten soll. Die Kriminalpolizei in Friedberg, Tel. 06031-601-0, hofft nun auf Hinweise zu der russisch sprechenden Frau und bittet um Mithilfe.
Als sie am Samstag, 28. Mai, gegen 12 Uhr, aus dem Bus ausstieg, traf die Seniorin in der Frankfurter Straße in Höhe des Lidl-Marktes auf die Frau, die ihr später mehrere tausend Euro Bargeld abnahm. Zunächst bat sie um Spenden, dann schaffte sie es durch eine geschickte Gesprächsführung ihr späteres Opfer zu verängstigen. Sie erzählte von einem Fluch der auf der Frau liege und bei deren Abwendung sie helfen könne. Die Seniorin blieb hart, verweigerte die Hilfe, wusste sich aber nicht dagegen zur Wehr zu setzen, dass die Fremde sich bei ihr unterhakte und sie auf ihrem Einkauf durch die Geschäfte begleitete. Zum Lild- Markt und in einen russischen Markt in der Frankfurter Straße folgte sie unablässig und schließlich auch, als die Nieder-Mörlerin in einen Bus einstieg und dem Heimweg antrat. Durch ihre Hartnäckigkeit gelangte die Diebin bis in die Wohnung der Seniorin.
Dort angekommen ließ sie sich Eier, ein Tuch, ein Familienfoto und Unterwäsche geben. Auf dem Bild erkannte sie angeblich einen Fluch auf dem Sohn der Familie und da sie selbigen auch auf dem kompletten Bargeld im Haus witterte, ließ sie sich dieses aushändigen. Mehrere tausend Euro wickelte sie angeblich in die Unterwäsche ein und legte sie unters Kopfkissen. Drei Tage lang sollte die Seniorin sie nicht anrühren, damit der Fluch wirkungsvoll beseitigt werden könne. Als die Fremde gegen 12.40 Uhr endlich das Haus in Richtung Kaufland verlassen hatte, vergewisserte sich die Seniorin dann doch, was mit ihrem Bargeld geschehen war. Es war weg!
Die eigenen Ermittlungen ihrer Familie ergaben inzwischen, dass die Trickdiebin sich öfter in Bad Nauheim aufzuhalten scheint. Auffällig ist, dass sie sehr gut russisch spricht und ihr Diebesglück daher vermutlich hauptsächlich bei Menschen gleicher Herkunft sucht, deren Vertrauen sie am besten erschleichen kann.
Sie wird als 40 bis 45 Jahre alt und etwa 1.50 bis 1.55 m groß beschrieben. Ihre dunklen (nicht schwarzen) Haare hatte sie zu einem Zopf gebunden. Bekleidet war die Diebin mit einer schwarzen Kunstlederjacke, einer schwarzen Hose, schwarzen Schuhen (ohne Strümpfe) und einem grauen Schal. Sie trug eine braune Handtasche über der Schulter.
Wer hat die Frau am Samstag, 28. Mai, in der Mittagszeit in der Frankfurter Straße in Bad Nauheim oder in der Nähe des Kaufland in Nieder-Mörlen gesehen?
Wo hält / hielt sich die Frau zu anderen Zeiten auf und versuchte möglicherweise potentielle Opfer anzusprechen?
Die Polizei schließt nicht aus, dass weiter Frauen / Seniorinnen Opfer der Trickdiebin wurden, die sich möglicherweise aus Scham bislang nicht bei der Polizei meldeten. Diese werden gebeten ihr Schweigen zu brechen und Kontakt zur Kriminalpolizei aufzunehmen, um weitere Menschen vor der Diebin bewahren zu können.
Sylvia Frech, Pressesprecherin
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