POL-KS: Kassel: Betrügerische Anrufe bei fünf Senioren scheiterten: Polizei warnt vor Masche mit falschen Polizisten

17.06.2016 – 13:33

Kassel (ots) - Fünf Kasseler Senioren haben am gestrigen Donnerstag Anrufe von Trickbetrügern erhalten, die sich als ihre Angehörigen ausgaben und aufgrund finanzieller Schwierigkeiten um größere Geldsummen baten. Dabei waren die Täter jedoch an den misstrauisch gewordenen Rentnern gescheitert. In einem Fall hatte sich ein Anrufer sogar als Polizist ausgegeben, der für eine fingierte Übergabe die bereits vom Opfer abgehobenen 45.000,- Euro abholen wollte. Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang ausdrücklich vor dieser Masche. In keinem Fall werden Polizisten nach betrügerischen Anrufen Geld für fingierte Übergaben von Opfern abholen. Es handelt sich in solchen Fällen um Betrüger.

Vier Fälle gleich gescheitert

Die Täter waren in vier Fällen gleich beim ersten Anruf an den misstrauisch gewordenen Senioren gescheitert. Die Betrüger hatten gestern in ganz Kassel ihr Glück versucht und zwischen 10:30 und 14:10 Uhr bei Rentnern im Memelweg, der Nürnberger Straße, der Ortelsburger Straße und Im Ährenfeld angerufen. Dabei hatten sie den Angerufenen jeweils vermitteln wollen, dass es sich bei ihnen um Cousin, Cousine oder Neffen handelt, die aufgrund finanzieller Schwierigkeiten dringend Geld benötigen würden. Die Opfer hatten jedoch schnell durchschaut, dass die Anrufer Betrüger sind und die Polizei alarmiert.

45.000,- Euro von Bank geholt

Nicht gleich beim ersten Anruf durchschaut hatte die Betrugsmasche eine 75-jährige Seniorin in der Burgfeldstraße in Bad Wilhelmshöhe. Sie hatte zunächst angenommen, dass es sich bei der gegen 15:15 Uhr anrufenden Frau, tatsächlich um ihre Cousine handelt. Da die vermeintliche Verwandte zum Abwenden einer drohenden Zwangsauktion dringend Geld benötigen würde, holte die hilfsbereite Rentnerin 45.000,- Euro von ihrer Bank. Das Opfer war anschließend jedoch misstrauisch geworden, als sich ein angeblicher Polizist bei ihr meldete. Er sei von ihrer Bank informiert worden, dass sie eine große Summe Bargeld abgehoben habe. Da sie jedoch von Betrügern angerufen worden sei, wolle man diese nun festnehmen. Dazu brauche man nun für eine fingierte Übergabe das Geld, das ein Zivilpolizist in Kürze abholen werde. Die 75-Jährige hatte sich daraufhin über den Notruf 110 an die echte Polizei gewandt. Die war jedoch kurz zuvor tatsächlich von den misstrauisch gewordenen Angestellten ihrer Bank verständigt worden, sodass sich bereits Beamte auf dem Weg zur 75-Jährigen befanden, um sie vor dem Verlust ihres Geldes an die Betrüger zu bewahren.

Echte Streife begleitete Opfer zur Bank

Da die Seniorin nun erheblich verunsichert war, begleiteten sie anschließend echte Polizisten des Polizeireviers Süd-West in Uniform und mit Streifenwagen zu ihrer Bank, wo sie selber die 45.000,- Euro wieder auf ihr Konto einzuzahlen konnte. Die Betrüger hatten offenbar im letzten Telefonat mit der 75-Jährigen bemerkt, dass diese die Betrugsmasche durchschaut hatte und sich am gestrigen Tag nicht mehr bei ihr gemeldet.

Die mit den Fällen betrauten Ermittler des für Betrugsdelikte zuständigen Kommissariats 23/24 der Kasseler Kripo bitten Zeugen, die am gestrigen Tag in den Straßen der angerufenen Senioren Verdächtiges beobachtet haben und Hinweise auf die Täter geben können, sich unter Tel. 0561 - 9100 bei der Kasseler Polizei zu melden.

Matthias Mänz -Pressestelle- Polizeioberkommissar Tel. 0561 - 910 1021

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