POL-NOM: *Hallo Biker – **wir können auch anders**!!*

23.06.2016 – 09:52

Osterode (ots) - Am vergangen Samstag, dem 18.06.2016 führte das Polizeikommissariat Osterode bei durchwachsenem Ausflugswetter eine Präventionsmaßnahme der besonderen Art durch.

Sie warnte in Rahmen der Verkehrssicherheitsaktion "Sicher durch den Harz" tourende Motorradfahrer vor den besonderen Gefahren im Harz und wies auf Unfallschwerpunkte hin.

Dazu errichtete die Polizei an der sogenannten "Einflugstrecke", der Bundesstraße 242, auf dem Hübichenstein bei Bad Grund eine Informations- und Kontrollstelle und ließ gemischte Motorradstreifen, bestehend aus Johanniter Unfallhelfern, Notfallseelsorger und Polizei, im Einsatzraum streifen. An den Ausflugstreffpunkten angetroffene Kradfahrer wurden angesprochen , wissenswertes und wertvolle Tipps zum Thema "Verkehrssicherheit" wurden so von "Biker" zu "Biker" weitergegeben.

Am Hübichenstein verleiteten die Beamten die "einfliegenden" Motorradfahrer, die von der A 7 kommend diese Straße benutzten, zur Landung. Doch so schlimm war und ist es meist nicht, merkten die Beamten vor Ort an!

Unterstützt wurden die Polizisten aus Osterode von weiteren Polizeikräften der Polizeiinspektion Northeim/Osterode und von ihren Partnern, die sich auch der Verkehrssicherheit verschrieben haben. Sicher waren deshalb auch wie selbstverständlich die Verkehrswacht Osterode/Bad Grund, vertreten durch ihren 2. Vorsitzenden Lars Schrader, sowie gleich drei Johanniter Unfallhelfer unter der Koordination von Thorsten Lossie mit im Einsatz.

Erstmals in Osterode mit dabei und durchaus auch etwas anders und besonders wirkte da schon der Anblick von Frau Anja Uhlenhaut von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Motorradfahrer (ACM) Braunschweiger Land e.V.und Herrn Volker Dittmar,von der Garfield Moers. e.V. / Biker-Union. Beide waren sie in ihren Motorradkutten ehrenamtlich auf den Hübichenstein gekommen, um durch ihre Anwesenheit ganz bewusst als Motorradfahrer und Szenezugehörige den Schulterschluss zur Polizei bei der Arbeit für die Verkehrssicherheit zum Wohle der Motorradfahrer zu zeigen und einen / ihren Beitrag zu leisten. Entsprechend offen und sachkundig traten sie denn auch an die Zielgruppe heran.

Ebenso eindrucksvoll wirkte der motorradfahrende Pastor und Notfallseelsorger Horst Reinecke auf die tourenden Kradfahrer. Keiner musste lange überlegen - jeder wusste, warum auch er heute für sie aufs Motorrad gestiegen war.

Nach wie vor ist es die "nicht angepasste Geschwindigkeit", die als häufigste Unfallursache festgestellt werde, erläuterte Polizeioberkommissar Volker Hahn das Problem und auch die Notwendigkeit für Geschwindigkeitskontrollen im Harz. "Leider verunfallen noch immer viel zu viele Motorradfahrer schwer oder gar tödlich auf den Straßen des so schönen Mittelgebirges - das müsse nicht, das dürfe nicht sein!" so seine Worte. Und eben deshalb habe man sich an diesem Samstag einmal wieder vorbeugend aufgestellt. Eine Präventionsaktion war angesagt, mit Appell an die Vernunft, mit Warnung vor den "Tücken" der Harzstraßen, mit Aufklärung und Information. Die Repression sollte hier und heute zurückstehen, schwerwiegende Fälle natürlich ausgenommen.

Die zur Verkehrskontrolle angehaltenen Motorradfahrer reagierten anfänglich etwas zurückhaltend. Doch nachdem ihnen der Grund für die Kontrolle und das Anliegen der Polizei und ihrer Partner erläutert wurde, stiegen sie bereitwillig vom Krad und zeigten Interesse und die Bereitschaft zum Zuhören. In ruhigen und durchweg freundlichen Gesprächen konnten so der Zielgruppe die besonderen Gefahren für Motorradfahrer im Harz erläutert und anhand von Kartenmaterial auch vor Augen geführt werden. Als dann noch ein Kaffee angeboten wurde, schauten viele doch eher ungläubig "aus der Wäsche". Das war der Moment, in dem sich alle partnerschaftlich zu den sogenannten "Kettengespräche" zusammenfanden und - oh schau mal da - nicht über PS- und Schallpegelsteigerungen sondern dafür über eine verantwortungsvolle, vorausschauende und vorsichtige Fahrweise und über mehr Verständnis für andere Ohren und deren Interessen am Naturschutzpark vortrefflich unterhalten konnten. Die Einsicht und das Verständnis für einander, das ist eine gute Basis, um etwas Entscheidendes und Gutes für die Motorradfahrer und für die anderen Besucher im Harz zu erreichen. Davon ist der Präventionsbeauftragte Volker Hahn überzeugt.

"So etwas haben wir noch nie erlebt!" kommentierten die Kradfahrer diese Aktion und bedankten sich sogar für die Kontrolle.

"Heute habe bis auf das Wetter alles gepasst!" äußerte sich zufrieden der Präventionsbeamtebeim Polizeikommissariat Osterode, Volker Hahn, der diese Aktion leitete. Dank des hohen Engagements aller eingesetzten Kräfte und der tollen Partner vor Ort seien etwa 200 Motorradfahrer erreicht und unsere Botschaft gut bei der Zielgruppe angekommen.

Es bleibt nun zu hoffen, dass die zahlreichen ausgehändigten Informations-Flyer, die Appelle und Gespräche und diese besondere Aktion nachhaltig an diesen Tag erinnern werden.

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