Kassel (ots) - Die Ortung ihres eigenen iPhones führte am gestrigen Donnerstagabend eine 21-Jährige zum vermeintlichen Täter. Er steht im Verdacht ihr Handy rund 30 Minuten zuvor in einer Drogerie an der Unteren Königsstraße unterschlagen zu haben. Die 21-Jährige verfolgte das sendende Signal und traf mehrere Hundert Meter weiter auf den 58-Jährigen. Mit Hilfe einiger Passanten gelang es ihr, wieder in den Besitz ihres etwa 600,- Euro teuren Telefons zu kommen. Der Tatverdächtige habe sogar noch versucht mit dem Auto zu flüchten und soll die 21-Jährige dabei mit dem Wagen touchiert haben.
Wie die junge Frau bei der Anzeigenerstattung den Beamten des Polizeireviers Mitte berichtete, war sie mit einer Freundin in einer Drogerie an der Unteren Königsstraße in der Fußgängerzone einkaufen. Versehentlich habe sie gegen 20 Uhr ihr iPhone 6 an der Kasse liegen gelassen. Als sie das Missgeschick vor der Drogerie bemerkte, eilte sie sofort zurück, das Handy sei allerdings schon verschwunden gewesen. Über eine App auf dem Telefon ihrer Freundin orteten sie ihr Telefon. Das Signal entfernte sich auf der Unteren Königsstraße stadtauswärts. Die beiden jungen Frauen nahmen die Verfolgung auf und trafen in der Bremer Straße auf einen stehenden Pkw. Am Steuer ein Mann, auf dem Beifahrersitz ihr iPhone. Der Versuch, die Beifahrertür zu öffnen, misslang. Der Mann hinterm Lenkrad wollte ihr zufolge das Weite suchen. Beim Anfahren habe er die 21-Jährige mit dem Pkw gestreift. Hinzueilenden Passanten sei es schließlich gelungen, den Mann an der Flucht zu hindern. Sie hatten den Fahrer aus dem Auto geholt und das Opfer konnte ihr Telefon wieder aufnehmen. Anschließend ließen die Passanten von dem Mann ab, der daraufhin wegfuhr. Geistesgegenwärtig schoss die junge Frau noch ein Foto vom flüchtenden Pkw. Die in der Bremer Straße eingesetzte Funkstreife konnte anhand des Fotos den Fahrzeughalter identifizieren.
Der Fahrzeugbesitzer meldete sich allerdings etwas später aus eigener Veranlassung über den Notruf 110 bei der Kasseler Polizei und berichtete, von mehreren jungen Männern in der Bremer Straße in seinem Auto angegriffen worden zu sein. Er habe lediglich ein gefundenes Handy zur Polizei bringen wollen.
Ob es sich dabei um eine Schutzbehauptung handelt, müssen nun die mit den weiteren Ermittlungen betrauten Beamten des Polizeireviers Mitte prüfen. Der 58-Jährige muss sich wegen des Verdachts der Fundunterschlagung und der gefährlichen Körperverletzung verantworten.
Torsten Werner Polizeihauptkommissar
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