Kassel (ots) - Bei der Kasseler Polizei sind seit gestern bereits 13 Strafanzeigen wegen sogenannter Schockanrufe und Enkeltrickversuche eingegangen. Die Dunkelziffer dürfte erfahrungsgemäß deutlich höher sein. Bislang ist nicht bekannt, ob die Täter, die per Telefon versuchen, das Ersparte ihrer Opfer zu bekommen, mit ihren beiden Maschen gestern Erfolg hatten. Wo die Opfer wohnen, ob auf dem Land oder in der Stadt, spielt dabei kaum eine Rolle. Wichtiger ist den Tätern, vornehmlich ältere Menschen und passende Nationalitäten zu erreichen. Die Schockanrufe erfolgen in der Regel bei Opfern mit russischen oder polnischen Namen, die Enkeltrickanrufe gehen zumeist bei Senioren mit deutschen Namen ein.
Geschickte Gesprächsführung täuscht angebliche Angehörige
In insgesamt bisher neun der Polizei bekannten Fällen täuschten die Anrufer bei Opfern in Kassel, Calden, Immenhausen und Helsa kurzfristige finanzielle Engpässe vor. Der Anrufer, die Anruferin gab sich stets als Verwandter, Verwandte aus und täuschte in einigen Fällen mit geschickter Gesprächsführung die Angerufenen über die wahre Identität. Zu einer Geldübergabe kam es in diesen Fällen dennoch nicht.
Anrufer gab sich als Herr Novak von der Polizei aus
Die Schockanrufe bei insgesamt vier der Polizei bekannten Fälle in Kassel, Baunatal, Lohfelden und Zierenberg erfolgten alle bei polnisch sprechenden Bürgern. Hier gab sich der Anrufer immer als Herr Novak von der Polizei aus und sprach in polnischer Sprache von einem schweren Unfall, den ein Angehöriger der Angerufenen zu verantworten haben sollte. Damit die angeblichen Unfallopfer versorgt werden können, forderte der falsche Polizist Geldsummen von 45.000 oder 50.000 Euro. Dabei kam es in keinem der Fälle zu einer Übergabe.
Tipps gegen Enkeltrick und Schockanrufe:
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt. - Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert. - Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist: Rufen Sie die jeweilige Person unter der bisher Ihnen bekannten und benutzten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen. - Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. - Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen. - Informieren Sie sofort die Polizei über die Notrufnummer 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt. - Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und erstatten Sie Anzeige.
Weitere Informationen zur Vorbeugung dieser Maschen finden Sie im Internet unter www.polizei.hessen.de oder www.polizei-beratung.de. Sie können sich aber auch an die Präventionsberater im Kasseler Polizeiladen in der Wolfsschlucht wenden.
Torsten Werner Polizeihauptkommissar -Pressestelle- Tel. 0561 - 910 1020
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