Dormagen (ots) - Sie täuschen vor, Handwerker oder Kriminalbeamte zu sein, ein Glas Wasser beziehungsweise einen Stift zu benötigen oder sie geben sich als Spendensammler aus. Diese und weitere "Maschen" wenden Diebe an, um arglosen Bürgerinnen und Bürgern sprichwörtlich das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Am Dienstag (12.07.) wurde eine Seniorin Opfer eines solchen Trickdiebstahls. Zunächst klingelte ein Unbekannter, gegen 10:00 Uhr, bei der über 80-Jährigen an der Römerstraße. Der Mann gaukelte der Seniorin vor, von einem Telekommunikationsunternehmen zu kommen und den Fernseher überprüfen zu müssen. Während er mit der Fernbedienung zu Gange war, klingelte es erneut und eine zweite männliche Person stand im Raum. Nach wenigen Minuten verließen beide Männer die Wohnung wieder. Am Abend bemerkte die Seniorin dann den Diebstahl von Bargeld. Offensichtlich war die ältere Dame einem dreisten Trickdiebstahl aufgesessen.
Der angebliche Fernsehtechniker kann vom Opfer folgendermaßen beschrieben werden: Er war 30 bis 40 Jahre alt, etwa 170 Zentimeter groß, schlank, hatte schwarze kurze Haare und trug einen schwarzen Anzug mit einem weißen Hemd. An der Jacke steckte eine Karte (Aufschrift unbekannt), er sprach akzentfreies Deutsch und machte einen gepflegten Eindruck. Sein Komplize war sehr ungepflegt, hatte eine untersetzte Figur und trug eine schmutzig-graue Jacke.
Die Polizei bittet Zeugen, die verdächtige Beobachtungen im Tatortbereich gemacht haben, oder Hinweise auf die Identität der beschriebenen Personen geben können, sich mit der Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 02131 3000 in Verbindung zu setzen.
Leider sind solche Straftaten zum Nachteil älterer Menschen keine Seltenheit. Zum wiederholten Mal gibt die Polizei folgende Präventionstipps und bittet in diesem Zusammenhang auch Angehörige und Nachbarn von älteren Menschen, mit diesen über die Machenschaften der Täter zu sprechen:
Für Trickdiebinnen und Trickdiebe, die in Wohnungen aktiv werden, gibt es nur ein einziges ernsthaftes Hindernis, das sie überwinden müssen, um zum Erfolg zu kommen: die gesperrte oder geschlossene Wohnungstür. Daher sollten Sie zum Schutz vor Trickdieben folgende Ratschläge beherzigen. Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung! Sehen Sie sich Besucher vor dem Öffnen durch den Türspion oder mit einem Blick aus dem Fenster an und machen Sie von Ihrer Türsprechanlage Gebrauch. Öffnen Sie die Wohnungstür niemals sofort - legen Sie immer Sperrbügel oder Sicherheitskette an. Ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu, wenn unbekannte Besucher vor der Tür stehen, oder bestellen Sie die Besucher zu einem späteren Termin, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist. Überlegen Sie bei angeblicher hilfebedürftiger Lage von Fremden an der Tür (Beispiel: Bitte um Schreibzeug oder um ein Glas Wasser): Warum wenden sich die Besucher im Notfall nicht an eine Apotheke, eine Gaststätte oder ein Geschäft, sondern an eine Privatwohnung? Machen Sie bei hilfebedürftiger Lage von Fremden an der Tür das Angebot, selbst nach Hilfe zu telefonieren oder das Gewünschte (Schreibzeug, Glas Wasser etc.) hinauszureichen, und halten Sie dabei die Tür durch einen Sperrbügel oder eine Sicherheitskette geschlossen.
Lassen Sie Handwerker nur dann herein, wenn Sie sie selbst bestellt haben oder wenn sie von der Hausverwaltung angekündigt worden sind. Nehmen Sie nichts für Nachbarn ohne deren Ankündigung oder Auftrag entgegen. Wehren Sie sich gegen zudringliche Besucher notfalls auch energisch. Sprechen Sie sie laut an und rufen Sie um Hilfe.
Pflegen Sie den Kontakt zu ihren Nachbarn und insbesondere zu älteren Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern. Machen Sie ihnen das Angebot, bei fremden Besuchern an der Wohnungstür zur Sicherheit hinzuzukommen, und übergeben Sie für solche Fälle die eigene Telefonnummer.
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