Thüringen / Mühlhausen (ots) - Zu einem tragischen Unglücksfall kam es am Morgen des 20. Juli, als eine 51-Jährige mit ihrem PKW an einem Bahnübergang unweit von Mühlhausen mit einer Regionalbahn kollidierte. Beim Zusammenprall wurde der PKW unter dem Triebfahrzeug eingeklemmt und etwa 300 Meter auf den Gleisen mitgeschliffen, bevor der Zug zum Stehen kam. Durch den Unfall kamen die Fahrerin und ihr 5-jähriger Sohn ums Leben. Die im Zug befindlichen Reisenden mussten evakuiert werden. Der Triebfahrzeugführer erlitt einen Schock. Die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang hat die Kriminalpolizei übernommen.
Als für die Sicherheit auf Bahnanlagen zuständige Polizeibehörde gibt die Bundespolizei nachfolgend wichtige Hinweise, wie Verkehrsteilnehmer Unfälle im Kreuzungsbereich zwischen Straße und Schiene vermeiden können.
Züge sind schnell! Auch viele Bahnübergänge werden mit hohem Tempo passiert. Anders als Autos haben Züge einen langen Bremsweg. Beim Erkennen von Hindernissen auf den Bahnübergängen oder sonst auf den Gleisen ist es oft nicht möglich, den Zug rechtzeitig zum Stehen zu bringen. So braucht beispielsweise ein 1.200 Tonnen schwerer Güterzug, der mit 100 Stundenkilometern unterwegs ist, einen Kilometer, bevor er nach einer Vollbremsung zum Stehen kommt. Züge können auch nicht ausweichen.
Generell gilt: Überall wo sich Straße und Schiene kreuzen, hat die Bahn Vorfahrt! Dafür steht das rot-weiße Andreaskreuz. Diese Verkehrszeichen muss man gerade dann unbedingt beachten, wenn es an einem Bahnübergang kein rotes Blinklicht, keine rote Ampel und keine Schranken gibt. Geschlossene Halbschranken dürfen unter keinen Umständen umfahren werden! Wer sich so verhält, handelt verantwortungslos und bringt sich und andere in Lebensgefahr. Die allermeisten Unfälle wären vermeidbar, würden sich Auto- und Mopedfahrer, Radler und Fußgänger am Bahnübergang an die Verkehrsregeln halten.
Und so ist man an Bahnübergängen auf der sicheren Seite:
Autofahrer dürfen sich Bahnübergängen nur mit mäßiger Geschwindigkeit nähern, um dadurch eine gründliche Beobachtung der Bahnstrecke zu ermöglichen. Rotes Blinklicht, rote Ampel, geschlossene Schranke heißen Stopp, keinen Meter weiter! Diese Regel gilt nicht nur, bis ein Zug vorbei gefahren ist, sondern bis sich die Schranke öffnet und das Rotlicht ausgeht. An Bahnübergängen, die keine technischen Sicherungen haben, sondern mit einem Andreaskreuz ausgestattet sind, sind immer höchste Aufmerksamkeit und Vorsicht gefordert. Daher gilt: Tempo verringern, nach links und nach rechts blicken, besser zweimal schauen! Die Zeit sollte sich jeder nehmen.
Rückfragen bitte an:
Bundespolizeiinspektion Erfurt
Michael Oettel
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