POL-VIE: Kempen: Neues aus der Verkehrsüberwachung: Gemeinsame Kontrollmaßnahmen der Direktion Verkehr und der Direktion Gefahrenabwehr und Einsatz

29.07.2016 – 14:11

Kempen (ots) - Bekanntermaßen führt die Polizei, auch im Kreis Viersen immer wieder sogenannte TISPOL-Kontrollen durch. Diese Verkehrskontrollen finden in einem Europäischen Netzwerk statt und sollen der Sicherheit des Straßenverkehrs dienen. Diesmal standen sie unter der Überschrift "gewerblicher Personen- und Gütertransport" oder griffig: "TISPOL TRUCKS & BUS"

Um bereits zum Kontrollstart eine ausreichend große Anzahl von Kontrollkräften auf die Straße zu bringen, entschloss sich der Verkehrsdienst der Polizei Viersen, in dessen Hand die Verantwortung für diesen Kontrolleinsatz lag, gemeinsam mit Kräften der Polizeiwache Kaldenkirchen an den Start zu gehen.

Einige prägnante Fälle brachten die Beamten zum Einschreiten: Das Grillfest wollten die Beamten einer Ferienfreizeitgruppe nicht vermiesen. Man hatte sich große Mühe gegeben, die Ladung in einem Kleinbus mit einem Sicherungsnetz an Ort und Stelle zu halten. Bei Pamperstüten oder vergleichbaren Papiergebinden mag das für die Sicherheit noch ausreichen - die große Kühlbox mit Grillfleisch hätte sich aber von diesem nicht zertifizierten Netz im Ernstfall (z.B. bei einer Vollbremsung) wohl nicht großartig beeindrucken und schon gar nicht an Ort und Stelle halten lassen. Also wurde mit vereinten Kräften nachgebessert - Formschluss hergestellt und mittels der vorhandenen Karabinerhaken an den passenden Zurrpunkten noch einmal nachgespannt. Schon ist die Bewegungsfreiheit auch des Grillfleisches deutlich eingeschränkt.

An dieser Stelle der Hinweis: in gut sortierten Baumärkten oder im Fachhandel sind sowohl rutschhemmende Mittel ("Antirutschmatten") als auch zertifizierte Zurrgurte mit Ratschen und auch entsprechende Sicherungsnetze erhältlich. Insbesondere die rutschhemmenden Mittel übernehmen einen Bärenanteil an der erforderlichen Ladungssicherung. Bei einem angenommenen Gewicht von 50kg (z. B. besagte Grillbox) müssen nach vorne 80%, zu den Seiten und nach hinten 50% des Gewichts gesichert werden. Nach vorne kann sehr häufig zu einer Ladebordwand Formschluss (direkter flächiger Kontakt) hergestellt werden, zu den Seiten und nach hinten werden die erforderlichen 50% dann schon durch die Nutzung der entsprechenden Matten erreicht. Dann muss lediglich noch z.B. durch Gurte verhindert werden, dass sich die transportierten Güter z.B. bei Fahrbahnunebenheiten o.ä. von der Matte "abheben" und verrutschen können. Gute Reise und gute Besserung (i.B.a. die künftige Ladungssicherung) war der freundliche Abschiedsgruß an die "Griller".

Ein Pärchen im Rentenalter brachte auf einem großen Doppelachsanhänger "in loser Schüttung" transportierte Pflastersteine auf Aufforderung der Beamten mehr oder weniger gemeinsam (der Herr trug Handschuhe und große Teile der Verantwortung) in ordentliche Reih + Glied (um ein hin und her rutschen zu verhindern) und an die passende Stelle (die Stützlast war in Gefahr) und in die richtige Höhe, damit die Steine mit der Bordwand abschlossen..

An der Kleinbahn wurden nach einer Erfrischungspause weitere Fahrzeuge kontrolliert - aber nicht nur auf Ladung und Sozialvorschriften. Bei zwei Fahrzeugführern mussten die Beamten nach Speichel- oder Urintest eine Blutprobe anordnen, da bei den Vortests der Konsum von Betäubungsmitteln nachgewiesen werden konnte. Einer dieser Beiden, der per Handy versuchte, seinen nicht mitgeführten Führerschein an Ort und Stelle bringen zu lassen, wollte sich der Blutprobe entziehen. In einem günstigen Augenblick versuchte der recht schmächtige Mannbarfuß in die angrenzenden Felder zu flüchten, um sich so weiteren Maßnahmen zu entziehen. Dabei hatte er die Rechnung nicht mit einem gut trainierten in der Ausbildung befindlichen Kommissar-Anwärter gemacht, der an der Kontrolle mitwirkte. Wie ein geölter Blitz verkürzte er den Abstand und in einem rund 300 Meter entfernten Maisfeld war dann Endstation für den Barfüßigen. Immer noch ohne Schuhe, dafür in Handschellen brachte ihn ein Streifenwagen zur Wache. Blutprobe, Anzeige, Untersagung der Weiterfahrt bis zum vollständigen Abbau des BTM im Blut schlossen sich an. Das Gesamtergebnis der Kontrollen lautete: 3 vorläufige Untersagungen der Weiterfahrt, 2 Blutproben + Anzeige, 7 weitere Anzeigen (wie immer auch Handynutzer im Auto dabei) und 21 Verwarngelder (incl. Zahlkarten) nebst 2 Sicherheitsleistungen waren die Folgen bei diesen und weiteren von den eingesetzten Beamten kontrollierten Fahrzeugen.

Ein abwechslungsreicher Montag war zu Ende - die Verkehrsüberwachung dieser 30. Kalenderwoche aber noch nicht.

So wurden u.a. am Dienstag die Geschwindigkeits-Messanlage wie angekündigt auf der Renneper Straße aufgebaut - den ganzen Tag über. Auf der recht engen teils kurvigen innerörtlichen Straße (LKW und/oder Traktoren im Begegnungsverkehr bremsen häufig bis auf Schrittgeschwindigkeit oder gar bis zum Stillstand ab) waren von 7.00 Uhr bis etwa 20.00 Uhr mehr als 100 Fahrzeugführer trotzdem zu schnell - etwa 20 Prozent der gemessenen Fahrzeuge. In Höhe der ehemaligen Gaststätte/Schießstandes "schaffte" es einer fast auf 80km/h. Damit hätte sich sein Anhalteweg gegenüber. der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf fast 55 Meter verdoppelt!

Dass nicht nur Herbie groß in Fahrt war, bewies ein VW Bully am folgenden Tag kurz vor der Tagesschau in der 70er Zone auf der Königshütte (K 23) nahe St. Hubert. Von den 130 gemessenen Fahrzeugen erhalten 11 eine Anzeige, der Fahrer des VW-Busses zusätzlich für die gefahrenen 128 km/h in der 70er Zone ein vierwöchiges Fahrverbot.

Die Polizei im Kreis Viersen sorgt deshalb nach wie vor mit vereinten Kräften für eine höhere Verkehrssicherheit - versprochen! /my (995)

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