Bei Haftbefehlsvollzug – Betroffener droht mit Selbstverletzung – Ein Beamter bei Zugriff verletzt
OCHSENFURT, LKR. WÜRZBURG. Bei dem Vollzug eines gegen ihn gerichteten Haftbefehls hat ein Mann am Samstagnachmittag gedroht, sich mit einem Messer selbst zu verletzen. Nachdem die Beamten zunächst aus der Wohnung zurückgewichen waren, kam es zum Zugriff, wobei der Betroffene die Polizisten mit zwei Messern angriff. Ein Beamter erlitt eine leichte Stichverletzung.
Gegen 12.15 Uhr machte sich eine Streifenbesatzung der Polizeiinspektion Ochsenfurt auf den Weg zur Wohnanschrift des Betroffenen in der Bärentalsiedlung. Gegen ihn lag ein Vollstreckungshaftbefehl zu Verbüßung einer Geldstrafe in Höhe von 2.500 Euro vor. Bei einer Nichtzahlung drohten dem Mann 100 Tage Ersatzfreiheitsstrafe. In der Wohnung wurde ihm der Haftbefehl eröffnet. Daraufhin griff er sofort zu zwei Messern und hielt sich eines davon an seine Brust. Er drohte dabei, sich selbst zu verletzen. Die Beamten setzten noch ihr Pfefferspray ein, wichen dann aber aus der Wohnung zurück, um eine weitere Eskalation zu vermeiden. Erst später stellte sich heraus, dass sich auch der volljährige Sohn des Betroffenen in den Wohnräumen befand.
Nachdem ausreichend Unterstützungskräfte vor Ort eingetroffen waren, nahm ein Beamter im Treppenhaus Kontakt zu dem Betroffenen auf. Bei einer günstigen Gelegenheit kam es dann zum Zugriff durch für derartige Einsatzsituationen speziell geschulte Beamte der Operativen Ergänzungsdienste Würzburg und einem Beamten der Polizeiinspektion Ochsenfurt. Sofort attackierte der Mann die eingesetzten Kräfte mit seinen Messern. Zeitgleich bedrohte sein Sohn die Polizisten mit einer täuschend echt aussehenden Softair-Waffe.
Vater und Sohn wurden in der Wohnung von den Einsatzkräften überwältigt. Die beiden Tatmesser und die Softair-Waffe wurden sichergestellt. Der Beamte aus Ochsenfurt erlitt bei dem Zugriff eine leichte Stichverletzung am Oberschenkel, ist jedoch nach wie vor dienstfähig. Wie sich außerdem herausstellte, hatte sich der Betroffene mit seinem Messer selbst leicht am Oberkörper verletzt. Weitere Personen kamen bei dem Einsatz nicht zu Schaden.
Der Betroffene kam unter Polizeibegleitung vorsorglich mit dem Rettungswagen in ein Würzburger Krankenhaus. Sein Sohn wurde vorläufig festgenommen und zur Durchführung weiterer Maßnahmen zur Dienststelle gebracht. Die weiteren Ermittlungen hat inzwischen die Kriminalpolizei Würzburg in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Würzburg übernommen.