Nr.2056
Die Polizei Berlin wird noch in diesem Jahr mit dem Beginn der
dunklen Jahreszeit den Einsatz eines Computerprogramms zur
Prognose von Serientaten im Eigentumsbereich starten. In einem
stadtweit erweiterten Probelauf soll zunächst insbesondere
beim Wohnraumeinbruch mit Unterstützung einer von der Polizei
Berlin programmierten Software-Lösung die Wahrscheinlichkeit
weiterer Taten an bestimmten Orten berechnet werden, um gezielt
Taten zu verhindern und Täter festzunehmen. Dazu wurde das
Programm KrimPro (Kriminalitätsprognose) entwickelt, das
bereits bei einem Probelauf in zwei Direktionen im Juli 2016
sehr gute Ergebnisse geliefert hat. In aussagekräftigen
Testläufen konnte mit Hilfe der Software in konkreten
Beispiel-Fällen gegenüber der statistischen Zufallserwartung
eine siebenfach bessere Prognose im Hinblick auf zukünftige
Tatbegehungen erzielt werden.
Ein Vorteil der in der Behörde erarbeiteten Software ist, dass
die Polizei Berlin für dieses Programm eigene, rechtmäßige
Daten verwendet, die nicht an externe IT-Partner herausgegeben
werden. Die Daten-Hoheit liegt damit in vollem Umfang bei der
Polizei Berlin.
KrimPro dient als Hilfsmittel, um mit den vorhandenen Daten der
Polizei Berlin eng begrenzte Gebiete auszuweisen, in denen eine
weitere Serientat erwartet werden kann. Nach Überarbeitung und
Bewertung der automatisierten Prognoseergebnisse und Abgleich
mit weiteren Informationen können damit zielgerichtete
Einsätze durchgeführt werden. Mit KrimPro werden die
umfangreichen Maßnahmen zur Bekämpfung des Wohnraumeinbruchs
weiter ausgebaut und ergänzt, um Taten zu verhindern und
Tatverdächtige beweissicher festnehmen zu können.
Kollege Computer hilft bei der Kriminalitätsprognose
Polizeimeldung vom 10.08.2016
bezirksübergreifend