Kassel (ots) - Im Laufe dieser Woche erhielten mehrere Senioren in Stadt und Landkreis Kassel die Anrufe von mutmaßlichen Betrügern. Dabei bedienten sich die Anrufer unterschiedlicher Maschen. Zu Beginn der Woche meldete sich bei mehreren Rentner ein angeblicher "Herr Schröder von der Kriminalpolizei", bei dem es sich um einen falschen Polizeibeamten handelt. Auch in den beiden vergangenen Tagen versuchten Betrüger ihr Glück am Telefon mit der hinlänglich bekannten Enkeltrickmasche oder gaben sich als Bekannte aus. In einem Fall in Wolfhagen hatten die Täter Erfolg mit ihrer perfiden Masche und brachten eine Senioren um ihr Erspartes in Höhe von 16.000,- Euro. In Kassel bewahrte ein aufmerksamer Bankangestellter ein Ehepaar vor dem Verlust von 40.000,- Euro. Die Kasseler Polizei warnt anlässlich der zuletzt bekannt gewordenen Fälle erneut vor solchen betrügerischen Anrufen und gibt Tipps, wie man sich verhalten sollte.
Falscher Polizist "Herr Schröder"
Der angebliche "Herr Schröder von der Kriminalpolizei", bei dem es sich um einen falschen Polizeibeamten handelte, hatte am Dienstag bei mehreren Senioren in Stadt und Landkreis Kassel angerufen. Er berichtete den Angerufenen von der vermeintlichen Festnahme eines Täters durch die Polizei, bei dem Schmuck sichergestellt wurde. Durch die anschließend von dem Anrufer gestellten Fragen versuchte der Täter offenbar an Informationen über im Haus befindliches und verfügbares Bargeld oder Wertsachen zu kommen. Die Opfer durchschauten jedoch den Betrugsversuch und alarmierten die Polizei. Wie sie übereinstimmend berichten, habe der Täter erstaunlicher Weise das das exakte Geburtsdatum der Angerufenen gewusst. Zudem soll es sich vom Klang her um die Stimme eines jüngeren Mannes gehandelt haben, der mit leichtem ausländischem Akzent sprach.
Zwei Tricks scheiterten
Auch in den folgenden Tagen versuchten Betrüger ihr Glück mit Anrufen bei Senioren. Ein 94-Jähriger aus Kassel durchschaute am Mittwochmittag jedoch schnell, dass es sich bei der Anruferin nicht wie vorgegeben um eine ehemalige Arbeitskollegin handelt und alarmierte die Polizei. Die Frau am anderen Ende der Leitung hatte ihn darum gebeten, ihm 50.000,- Euro für den Kauf einer Immobilie zu leihen. Am gestrigen Donnerstagmittag bewahrte dann ein aufmerksamer Mitarbeiter einer Bank in der Kasseler Innenstadt ein 86 und 95 Jahre altes Ehepaar vor dem Verlust von 40.000,- Euro. Wie sich herausstellte, hatte sich zuvor eine Betrügerin am Telefon als deren in Geldnöten stehende Nichte ausgegeben und das Ehepaar so zum Abheben ihres Ersparten bewegt.
Betrüger erbeuten Erspartes einer Seniorin
In Wolfhagen gelang Unbekannten am gestrigen Donnerstag unglücklicherweise der Betrug mit einem solchen Telefonat. Wie die Angehörigen einer 86-Jährigen erst am Abend von ihr erfuhren, hatte sie im Laufe des Tages den Anruf einer angeglichen Verwandten erhalten. Um dieser beim Kauf eines Hauses kurzfristig auszuhelfen, übergab die Seniorin später einer ihr fremden Person 16.000,- Euro.
Mit den weiteren Ermittlungen in diesen Fällen sind die für Betrugsdelikte zuständigen Beamten des Kommissariats 23/24 der Kasseler Kripo betraut. Die Beamten bitten Zeugen, die Hinweise auf die Täter geben können, sich unter Tel. 0561 - 9100 beim Polizeipräsidium Nordhessen zu melden.
Tipps der Polizei
Die Kasseler Polizei warnt im Zusammenhang mit den genannten Fällen vor betrügerischen Anrufen bei Senioren und gibt dazu folgende Tipps:
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt.
- Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert.
- Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist: Rufen Sie die jeweilige Person unter der bisher bekannten und benutzten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
- Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
- Informieren Sie sofort die Polizei über die 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt.
- Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und erstatten Sie Anzeige.
Matthias Mänz -Pressestelle- Polizeioberkommissar Tel. 0561 - 910 1021
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