POL-KS: Kassel – Bad Wilhelmshöhe: Angeblicher Schallplattenkäufer war Trickdieb und ließ Komplize in die Wohnung: Polizei sucht Zeugen

15.08.2016 – 15:55

Kassel (ots) - Ein bislang unbekannter Trickdieb hat sich am Freitagnachmittag als Sammler von Schallplatten und Büchern ausgegeben und sich so Zutritt zur Wohnung einer Rentnerin in Bad Wilhelmshöhe verschafft. Dabei diente dieser Vorwand offenbar nur dazu, einen Komplizen in die Wohnung zu lassen. Dieser machte sich anschließend von der Bewohnerin unbemerkt auf Beutesuche und entwendete Schmuck und eine Münzsammlung im Wert von mehreren hundert Euro. Die für Trickdiebstähle zuständigen Beamten des Kommissariats 21/22 sind nun auf der Suche nach Zeugen, die Hinweise auf den angeblichen Schallplattenankäufer und seinen Komplizen geben können.

Das Opfer war misstrauisch geworden, als der Schallplatten-Liebhaber von einem kurzen Gang zu seinem Auto nicht mehr zurückkehrte. Daraufhin sah sie in ihrer Wohnung nach und bemerkte, dass Wertsachen aus einem ihrer Zimmer abhandengekommen waren. Wie sie der alarmierten Streife des Polizeireviers Süd-West anschließend berichtete, hatte der Unbekannte gegen 14 Uhr an der Tür ihrer Wohnung im Mehrfamilienhaus am Moselweg geklingelt und vorgegeben, Schallplatten und Bücher gegen ein gewisses Entgelt ankaufen zu wollen. Als sie in ihrem Wohnzimmer danach gesucht habe, sei der Unbekannte ihr in die Wohnung gefolgt und habe sie durch geschickte Gesprächsführung offenbar gezielt abgelenkt. Während des Gesprächs sei er kurz an sein klingelndes Handy gegangen und habe den Anrufer mit dem Hinweis auf ein "Kundengespräch" abgewiesen. Dabei dürfte es sich nach Einschätzung der Beamten um das "Signal" für seinen offenbar vor der Tür wartenden Komplizen gehandelt haben, der sich anschließend vom Opfer unbemerkt in die Wohnung begeben hatte.

Bei dem vermeintlichen Schallplattenkäufer soll es sich um einen 35 bis 40 Jahre alten, 1,70 bis 1,75 Meter großen schlanken Mann mit schmalem Gesicht und kurzen blonden Haaren gehandelt haben. Er trug eine blaue Jeanshose mit Rissen im Oberschenkel- und Wadenbereich sowie einen dunkelblauen Wollpulli und führte eine kleine schwarze Herrenlederhandtasche mit. Zudem habe er akzentfreies Deutsch gesprochen. Den mutmaßlichen Komplizen hatte die Rentnerin nicht zu Gesicht bekommen.

Wie die weiteren Ermittlungen ergaben, hatte im Moselweg ein Nachbar des Opfers zuvor ebenfalls Besuch von dem unbekannten Schallplatten-Liebhaber bekommen. Der Nachbar bewahrte jedoch keine Wertsachen in der Wohnung auf, sodass der Unbekannte ihn sogar noch explizit nach Schmuck im Haus fragte. Nachdem er dies verneinte, verließ der Täter die Wohnung. Auch dem Nachbarn war keine zweite Person in oder vor seiner Wohnung aufgefallen.

Die Ermittler des K 21/22 bitten Zeugen, die am Freitagnachmittag im Moselweg verdächtige Personen beobachtet haben oder Hinweise auf die Trickdiebe geben können, sich unter Tel. 0561 - 9100 beim Polizeipräsidium Nordhessen zu melden.

Matthias Mänz -Pressestelle- Polizeioberkommissar Tel. 0561 - 910 1021

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