Dieburg (ots) - Eine Rentnerin aus Dieburg hat am Donnerstagvormittag (18.8.2016) einem angeblichen Bankmitarbeiter ihre EC-Karte übergeben. Schon innerhalb der nächsten Stunde wurden mit der Karte 1000 Euro an einem Geldautomaten in Rödermark abgehoben. Der bislang unbekannte Täter hatte sich bei der Frau als Mitarbeiter ihrer "Hausbank" in Dieburg vorgestellt und wusste scheinbar auch, dass sie zuletzt 500 Euro an einem Geldautomat am Marktplatz abgehoben hatte. Es hätte noch jemand 500 Euro von ihrem Konto abgehoben, behauptete der Mann. Darüber sollte sie eigentlich schon ein Schreiben ihrer Bank erhalten haben. Mit diesen Informationen gelangte er in die Wohnung der Rentnerin und bat sie nun um ihre EC-Karte. Als er auch noch die PIN von ihr erfragte, wollte die Frau aber erst einmal mit ihrer Bank telefonieren. Dies übernahm der gewiefte Trickdieb, wählte mit seinem Smartphone eine Nummer und übergab das Gespräch an die Rentnerin. Sie erhielt nun von einer angeblichen Bankmitarbeiterin die Bestätigung, dass alles in Ordnung sei. Auch die Bedenken, dass sie einen Berater und keine Beraterin bei ihrer Bank habe, konnte die Komplizin des Trickdiebs schnell zerstreuen. Angeblich sei sie die Urlaubsvertretung und man würde sich dann am nächsten Tag bei der Bank sehen. Ohne PIN, aber mit der EC-Karte, verabschiedete sich jetzt auch der angebliche Bankmitarbeiter. Am Abend kamen bei der Rentnerin im Gespräch mit einer Verwandten Zweifel auf und sie ließ die EC-Karte sperren. Leider zu spät. Als sie am Freitag ihre Bank aufsuchte, wurde klar, dass sie einem Trickdieb aufgesessen war. Die Polizei schließt nicht aus, dass die Seniorin einige Tage zuvor beim Geldabheben ausgekundschaftet wurde. Die Kriminalpolizei (K24) in Darmstadt ermittelt. Die Polizei warnt erneut vor Trickdieben an der Wohnungstür, insbesondere ältere Menschen. Sie stehen besonders im Fokus von Trickdieben und Betrügern. Lassen Sie deshalb niemals Fremde in Ihre Wohnung. Trickdiebe erfinden immer wieder neue Geschichten, um sich Ihr Vertrauen zu erschleichen. Es ist sicher nicht üblich, dass Mitarbeiter eines Geldinstituts sie unangekündigt zu Hause aufsuchen. Auch der angebliche Handwerker, der nach der Wasserleitung schauen muss, der falsche Kriminalbeamte, der überprüfen will, ob bei ihnen noch Geld und Schmuck vorhanden sind, ist nur eine von vielen Rollen, die diese Kriminellen einstudiert haben. Seien misstrauisch! Schließen Sie Ihre Tür und rufen Sie eine Vertrauensperson an. Dies kann auch Ihre Polizeidienststelle sein, die sie rund um die Uhr auch über den Notruf 110 erreichen können.
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