Allgäuer Festwoche 2016 – Die Polizei Kempten zieht Bilanz
KEMPTEN. Am Sonntagabend ging die 67. Allgäuer Festwoche zu Ende - die Polizei Kempten zieht ein positives Fazit.
KEMPTEN. Im gesamten Veranstaltungszeitraum betrieb die Kemptener Polizei eine Festwochenwache, welche täglich ab 10:00 Uhr ihren Betrieb aufnahm. Unterstützt wurde die Polizeiinspektion Kempten hierbei durch die Operativen Ergänzungsdienste Kempten.
Nach Auskunft der Festwochenleitung waren auf der Festwoche ca. 170.000 Besucher anwesend. Rund 70.000 Besucher waren hierbei zu den Feierstunden am Abend auf dem Gelände. Der Vielzahl friedlicher Besucher steht eine vergleichsweise geringe Anzahl unfriedlicher Veranstaltungsteilnehmer gegenüber. Die Polizei Kempten leitete ein dutzend Strafverfahren wegen Körperverletzungsdelikten gegen Besucher der Festwoche ein. Elf Ermittlungsverfahren wegen Hausfriedensbruch wurden eingeleitet, nachdem sich Personen – meist nach Aussprache eines Hausverbots – unberechtigt auf der Festwoche aufhielten. Außerdem kam es zu einer Hand voll Beleidigungen. Mehrere Personen wurden durch die Polizei Kempten in Gewahrsam genommen. Durch die Allgäuer Festwoche wurden 36 Hausverbote gegen Besucher ausgesprochen, welche sich „daneben“ benahmen.
Trotz der eingeleiteten Strafverfahren kann die Polizei Kempten auf eine friedliche Allgäuer Festwoche zurückblicken.
In Anbetracht der Gewaltereignisse im Juli in Bayern war auch ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis bei den Festbesuchern bemerkbar. Die Resonanz auf die polizeiliche Präsenz war größtenteils positiv.
Bereits zu zu Beginn der Allgäuer Festwoche kamen Gerüchte in den Umlauf, wonach es polizeiliche Einsätze in Verbindung mit bevorstehenden Sicherheitsstörungen der Festwoche gehabt hätte. Diese konnten in jedem Fall als haltlos entkräftet werden.
Dass die Allgäuer Festwoche auch 2016 als friedlich eingestuft werden kann, ist neben den Besuchern der Allgäuer Festwoche auch insbesondere der professionellen Zusammenarbeit beteiligter Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben und der Umsetzung eines funktionierenden Sicherheitskonzepts der Allgäuer Festwoche zuzuschreiben und zu verdanken.
Seit der veröffentlichten Zwischenbilanz kam es in der zweiten Festwoche zu folgenden ausgewählten Einsätzen:
Am Dienstagabend wurde eine 15-jährige Kemptnerin durch einen Glaskrug verletzt. Eine bisher unbekannte männliche Person im Alter von ca. 20 Jahren, schlug der Jugendlichen den Krug gegen den Kopf, welche dadurch eine Platzwunde erlitt. Der Hintergrund zur Tat ist Gegenstand der Ermittlungen.
Am Donnerstagabend wurde ein 19jähriger Oberallgäuer beobachtet, wie er mit seinem Handy einer 15jährigen Oberallgäuerin unter den Rock fotografierte. Gegen den Heranwachsenden wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Das Handy des Tatverdächtigen wurde zur Auswertung sichergestellt.
Am Freitagabend wurde Anzeige gegen einen 26-jährigen Mann aus Österreich erstattet, nachdem dieser den Dirndlrock einer 25-jährigen Oberallgäuerin noch oben hob. Die Polizei Kempten hat die Ermittlungen aufgenommen.
Bereits am 18.08.2016 erhielt ein 49-jähriger Oberallgäuer ein Hausverbot für die Allgäuer Festwoche, nachdem er sich im Festzelt anderen Gästen gegenüber aggressiv verhielt. Das Hausverbot bis zum Ende der Allgäuer Festwoche schien den Mann aber nicht zu interessieren. Am 20.08.2016 wurde der Mann wiederum im Festzelt angetroffen und daher des Zeltes verwiesen. Der Mann zeigte sich daraufhin uneinsichtig und aggressiv. Er wurde durch die Polizei Kempten in Gewahrsam genommen.
Am Samstagabend wurde ein 46-Jähriger aus dem Landkreis Unterallgäu schwer verletzt. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen hob ein 23-Jähriger aus dem Landkreis Unterallgäu eine Bierbank hoch, um damit einen Streit mit einem 25-jährigen Kemptner auszutragen. Durch das Hochheben traf er seinen hinter sich befindlichen Freund am Kopf, woraufhin dieser bewusstlos zu Boden ging. Der Geschädigte wurde mit Verletzungen im Kopfbereich ins Klinikum Kempten verbracht. Die Polizei Kempten hat die Ermittlungen aufgenommen.
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