POL-NI: Warnung vor Telefonanrufen

30.08.2016 – 10:47

Nienburg (ots) - BAD EILSEN (ma)

Das einzig Richtige hat gestern eine 95jährige Seniorin getan, als sie sich einer Mitbewohnerin in einem Mehrfamilienhaus anvertraut hatte, weil sie angeblich einen Anruf von der Polizei Bad Eilsen erhalten habe.

Um 11.15 Uhr meldete sich bei der 95jährigen telefonisch ein nicht existierender Polizeibeamter aus Bad Eilsen, der der Rentnerin erklärte, dass es in ihrer Nachbarschaft mehrere Wohnungseinbrüche gegeben hätte und Schmuck gestohlen wurde.

Die Rentnerin wurde weiterhin nach ihrem Geburtsdatum gefragt und welche Bargeldbestände sie zu Hause zur Verfügung hat.

Eine Mitbewohnerin, die von der 95jährigen informiert wurde, suchte sofort die Polizei Bad Eilsen auf. Die Beamten der Polizei Bad Eilsen, die selbstverständlich nicht bei der 95jährigen angerufen hatten, stellten auch klar, dass es zu keinen Wohnungseinbrüchen zum fraglichen Zeitpunkt in Bad Eilsen gekommen ist.

"So stellen wir uns die geglückte Verhinderung einer Straftat vor indem von älteren Menschen eine Vertrauensperson hinzugezogen wird, die auch umgehend reagiert und sich zeitnah mit der Polizei in Verbindung setzt", so der Pressesprecher der Polizei Bückeburg, Matthias Auer.

"In der Folge wäre vermutlich unter fadenscheinigen Gründen ein möglicher falscher Polizeibeamter bei der Rentnerin erschienen und hätte versucht in die Wohnung der Rentnerin zu gelangen, um sich die vorher telefonisch erfragten Bargeldbestände oder den Schmuck "anzusehen", führt der Sprecher der Polizei Bückeburg weiter aus.

Die Polizei Bückeburg gibt aus gegebenen Anlass folgende Verhaltensregeln bekannt:

Polizeibeamte sehen nicht nach dem Rechten, sie melden sich nicht mit der Notrufnummer 110, Betrüger melden sich mit Polizeinummer. Polizisten machen keine Hausbesuche, um "nach dem Rechten zu sehen", Polizeibeamte fragen Sie nicht nach ihrem persönlichen Geldversteck und nie nach Ihren Kontodaten. Behörden fordern kein Geld am Telefon! "Ich komme von der/dem: Polizei, Telekom, Altenhilfe, Versorgungsamt, Seniorenberatung, Hausverwaltung, Finanzamt..." kann jeder sagen Haben Sie keine Sicherheitskette, Tür zu lassen, durch Spion schauen. Sprechen Sie durch die geschlossene Tür.

Betrüger melden sich mit Notruf 110:

Die Polizei ruft nicht mit der Notrufnummer 110 an Bei dem Anruf mit dem angeblichen Notruf 110 handelt es sich um eine neue Betrugsmasche. Bei dem sog. 'ID-Spoofing' wird die sichtbare Rufnummer technisch derart verändert, dass der Anschein eines berechtigten Anrufers oder einer bekannten Institution vorgetäuscht wird. Die Anrufer warnen vor angeblichen Einbrechern in der Nachbarschaft und wollen wissen, ob die/der Angerufene alleine im Haus und im Besitz von Wertgegenständen sei. Auch Polizeischutz wird angeboten. Alles Tricks, um in die Wohnung des Opfers zu gelangen. Die Polizei warnt vor dieser Masche! Die Notrufnummer der Polizei wird nie sichtbar bei Anrufen übertragen. Die Polizei rät, keine derartigen Telefonate anzunehmen bzw. sofort wieder aufzulegen.

Betrüger melden sich mit Polizeinummer:

Betrüger rufen mögliche Opfer an und geben sich als Polizeibeamte aus, um Informationen zu möglichen Wertgegenständen im Haus oder Kontodaten herauszufinden. Im Display wird die Nummer der jeweiligen Polizeidienststelle angezeigt. Möglich ist das über das sogenannte Call ID Spoofing. Mit dieser Methode kann der Anrufer frei wählen, welche Nummer bei seinem Gegenüber im Display erscheint. Dadurch wird zum einen die wahre Identität des Anrufers verschleiert und zum anderen eine falsche Identität vorgetäuscht. Selbst Behördennummern sind hiervor nicht geschützt. Überprüfen Sie die angezeigte Telefonnummer, in dem Sie bei der für Sie zuständigen Dienststelle oder über den Notruf 110 nachfragen, ob der Anruf tatsächlich von dort kam! - Die Polizei fordert niemanden am Telefon zu Zahlungen auf! - Bleiben Sie skeptisch, auch am Telefon! - Informieren Sie sofort die Polizei (110), wenn Sie einen solchen Anruf erhalten haben!

ODER: Vertrauen sie sich wie hier in Bad Eilsen einer Vertrauensperson an, die ggf. für sie eine Nachfrage bei der örtlichen Polizeidienststelle vornimmt !!

Rückfragen bitte an:

Polizeikommissariat Bückeburg
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Ulmenallee 9
31675 Bückeburg

Matthias Auer
Telefon: 05722/9593-154
E-Mail: matthias.auer@polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-goe.polizei-nds.de/dienststellen/pi_nienburg_schaumburg
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