Nörvenich/Merzenich (ots) - Bereits in den Morgenstunden ereignete sich auf der L 263 zwischen den Ortslagen Eschweiler über Feld und Girbelsrath ein Verkehrsunfall. Zwei Personen verletzten sich dabei schwer.
Der genaue Unfallhergang war lange unklar. Fakt ist: gegen 06:45 Uhr ereilte ein Notruf die Polizei. Geschildert wurde ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem mindestens eine Person in einem Fahrzeug eingeklemmt wurde. Die eingesetzten Beamten bestätigten diese Angaben: eine männliche Person musste aus einem Fahrzeug befreit werden. Der Wagen war gegen einen Baum geprallt und in der Böschung liegen geblieben. Schwer verletzt transportierte eine RTW-Besatzung den Fahrer, einen 33-jährigen Nörvenicher, in ein Krankenhaus. Eine zweite Person, ein 37 Jahre alter Mann aus der gleichen Gemeinde, konnte sich selbständig aus seinem Autowrack befreien. Er war es, der auch erste Hinweise auf das mögliche Geschehen geben konnte. Demnach hatte ein LKW die L 263 von Eschweiler über Feld aus in Richtung Girbelsrath befahren. Hinter diesem hatte sich eine Fahrzeugschlange gebildet, aus der heraus die Autofahrer einzelne Überholvorgänge gestartet hatten. Hierbei muss es schließlich zum Unfall gekommen sein.
Wie genau, das ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen: Für die Dauer der Unfallaufnahme sperrte die Polizei die L 263 für knapp fünf Stunden. Nachdem sich die Rettungskräfte der Feuerwehr zunächst um die Geschädigten gekümmert hatten, schloss sich hieran eine umfangreiche Verkehrsunfallaufnahme an. Dadurch, dass sich die Fahrzeugteile über mehrere hundert Meter verteilt hatten, ergab sich eine enorme Spurenlage. Jedes Teil wurde entsprechend markiert und vermessen, so dass anhand dieses sogenannten objektiven Befunds der Unfallhergang rekonstruiert werden kann. Hierzu wurde auch ein Unfallsachverständiger eingesetzt.
Dem aktuellen Ermittlungsstand nach befuhr zur Unfallzeit ein 34 Jahre alter Dürener mit seinem Lkw die Bundesstraße aus Richtung Eschweiler über Feld in Richtung Girbelsrath. Hier überholte ihn ein 57 Jahre alter Mann aus Nörvenich mit seinem Pkw und scherte vor ihm ein. Danach stellte der Autofahrer fest, dass sich vor dem Lkw noch ein weiterer Wagen befunden hatte: dieser wurde von dem später schwer verletzten 33-Jährigen gesteuert.
Der Lebensältere beabsichtigte, den vor ihm befindlichen Pkw auch zu überholen und wechselte daher die Fahrspur. Dabei erkannte er scheinbar nicht, dass sich von hinten ein weiterer Pkw-Fahrer genähert hatte, der selber nicht nur den Lkw, sondern auch die davor fahrenden Fahrzeuge überholen und sich an die Spitze der Fahrzeugschlange setzen wollte.
Dieser Autofahrer, ein 37-Jähriger aus Nörvenich, lenkte seinen Pkw nach links, um einen Zusammenstoß mit dem Wagen des 57-Jährigen zu vermeiden. Er geriet auf den dortigen Grünstreifen und verlor offensichtlich die Kontrolle über sein Auto. Dieses schleuderte daraufhin über die Fahrbahn zurück und stieß frontal gegen einen Baum am rechten Fahrbahnrand der ursprünglichen Fahrtrichtung. Vom Baum prallte der Wagen dann erneut ab und rutschte rücklings zurück auf die Straße. Dort kam er letztlich quer zur Fahrbahn, im Bereich des linken Grünstreifens und der Gegenfahrbahn, zum Stehen. Besonders unglücklich: nachdem der 37-Jährige gegen den Baum gefahren war, stieß er beim Abprallen mit seinem Fahrzeugheck gegen das des 33-Jährigen. Auch dieser verlor so die Kontrolle über sein Auto und schleuderte ebenfalls frontal gegen einen Baum am rechten Fahrbahnrand, wo er schließlich auch zum Stehen kam.
Sofort stoppten der Unfallverursacher und der Lkw-Fahrer ihre Fahrzeuge und eilten den Geschädigten zu Hilfe. Ein zufällig vorbei kommender Polizeibeamter ergriff zudem erste Maßnahmen. Der Lkw-Fahrer, ein 34 Jahre alter Mann aus Düren, konnte seine Fahrt zunächst fortsetzen, kehrte aber später zum Unfallort zurück, da hier unter anderem seine Fahrerkarte ausgelesen wurde. Deren Aufzeichnungen können beispielsweise Aufschluss über die gefahrene Geschwindigkeit liefern. Während auch der 37 Jahre alte Mann schwer verletzt in ein Krankenhaus gefahren werden musste, blieb der 57-Jährige unverletzt. Lediglich sein Auto wurde durch ein umherfliegendes Fahrzeugteil leicht beschädigt. Die beiden anderen Fahrzeuge wurden gegen 10:30 Uhr abtransportiert. Sie mussten mit Kränen angehoben und verladen werden. Bis circa 13:15 Uhr blieb die Straße für weitere Arbeiten wie das Reinigen der Fahrbahn gesperrt.
Die Polizei fertigte eine Verkehrsunfallanzeige. Die Ermittlungen dauern weiter an.
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