Einschulungswoche – Bilanz der polizeilichen Verkehrskontrollen zur Schulwegüberwachung

Polizeimeldung vom 19.09.2016
bezirksübergreifend

Nr. 2359
In der vergangenen Woche hat die Polizei Berlin die ersten Schultage tausender Erstklässler mit intensiven Überwachungsmaßnahmen auf den Schulwegen im Stadtgebiet begleitet. Da die überwiegende Mehrheit dieser Kinder noch unerfahren im richtigen Verhalten im Straßenverkehr ist, ging es vorwiegend darum, sie beim Start in die neue Lebensphase vor den vielfältigen Gefahren im Straßenverkehr zu schützen. Besonderes Augenmerk wurde auf die Verstöße gerichtet, die trotz ihrer Gefährlichkeit für kleinere Schulkinder immer wieder bei gezielten Kontrollen im Nahbereich von Schulen festgestellt werden.

Neben intensiven Geschwindigkeitskontrollen vor Grundschulen und Kindertages-stätten wurden Fahrzeugführer und Fußgänger insbesondere auf den Schulwegen überwacht. In unzähligen Gesprächen wurden sie an ihre so wichtige Vorbildfunktion im Straßenverkehr erinnert. Wegen der gravierenden Feststellungen bei den Kontrollen in den Vorjahren stellte die verstärkte Überprüfung der ordnungsgemäßen Nutzung von Kindersitzen in Fahrzeugen einen weiteren Schwerpunkt der polizeilichen Überwachung dar.
Die Verkehrskontrollen wurden durch Maßnahmen der Verkehrssicherheitsberater ergänzt, die mit Erstklässlern und Eltern spezielle Fußgängertrainings durchführten und wertvolle Hinweise zum sicheren Verhalten auf dem täglichen Schulweg gaben. Diese werden in den folgenden Wochen noch fortgesetzt.

Insgesamt wurden 5.283 Kraftfahrer und 1.235 Radfahrer nach einem Fehlverhalten unmittelbar angehalten und angesprochen.

Trotz der im Vorfeld angekündigten Kontrollen sind auf Straßen, in denen wegen der vielen anzutreffenden Kinder besonders vorsichtig hätte gefahren werden müssen, insgesamt 4.700 Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt worden.

Viele Eltern sicherten ihre Kinder in den Fahrzeugen nicht oder in Kindersitzen nicht vorschriftsmäßig. Durch intensive Gespräche und mit Informationsblättern wurde ihnen die besondere Gefährlichkeit ihrer verantwortungslosen Versäumnisse nachhaltig verdeutlicht. In 132 Fällen waren die Verstöße so drastisch, dass Anzeigen gefertigt werden mussten.

Besonders rücksichtlos verhielt sich ein 19-jähriger Autofahrer am Mittwoch in Spandau. Er befuhr die Segefelder Straße im Bereich einer Grundschule mit 68 km/h, obwohl die zulässige Höchstgeschwindigkeit dort auf 30 km/h reduziert ist. Der Betroffene schien nicht sehr einsichtig zu sein, weil seine Probezeit nach eigenen Angaben bereits wegen zu schnellen Fahrens verlängert worden sei.

Am Freitag bestätigte sich leider wieder einmal, dass Kraftfahrer bereits zur Mittagszeit alkoholisiert am Straßenverkehr teilnehmen. Nachdem ein Autofahrer die Wasserwerkstraße in Spandau in Höhe einer Grundschule mit überhöhter Geschwindigkeit befuhr und kontrolliert wurde, stellten die Beamten bei ihm einen Atemalkoholwert von 2,06 Promille fest. Darüber hinaus hatte er seinen Pkw, trotz einer dauerhaften Berliner Meldeanschrift, zum Zwecke der Steuerersparnis widerrechtlich in Polen zugelassen.

Des Weiteren wurden unmittelbar vor Schulen insgesamt 1.000 Halt- und Parkverstöße geahndet. Darüber hinaus haben 52 Fahrzeugführer und fünf Fußgänger rotes Ampellicht missachtet; 15 Fahrzeugführer wurden angehalten, weil sie den Vorrang von Kindern an Zebrastreifen nicht beachtet hatten.

Selbstverständlich wird die Polizei Berlin die Schulwege auch in den kommenden Wochen weiterhin verstärkt „im Auge“ behalten.