Hattingen (ots) - Einen 24-Stunden-Dienst oder Berufsfeuerwehrtag haben die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Hattingen-Ost am vergangenen Wochenende durchgeführt.
Pünktlich um 10 Uhr war Dienstbeginn. Es erfolgte eine Einweisung über den Ablauf und die Einteilung auf die Fahrzeuge. Noch bevor sich die Jugendlichen in der Wache einrichten konnten, ertönte die erste Alarmdurchsage: "Böschungsbrand an der Ruhr". Drei Fahrzeuge rückten zur Straße "Im Westenfeld" aus. Vor Ort wurden mehrere kleine Feuer entlang des Leinpfads erkundet. Zum Glück wurden diese durch Holzschilder markiert. Nach einer kurzen Absprache der beiden Gruppenführer, auch Mitglieder der Jugendfeuerwehr, wurde Wasser aus der Ruhr über Saugleitungen entnommen und die Brände mit vier C-Rohren gelöscht. Der erste Einsatz war erfolgreich abgeschlossen.
An der Wache begannen dann die Vorbereitungen für das gemeinsame Mittagessen. Gerade als die letzten Teller leer waren musste ein Teil der Jugendfeuerwehrleute zu einem brennenden Papierkorb an der Gesamtschule ausrücken. Diesen Kleinbrand hatten die Nachwuchsbrandschützer schnell bekämpft.
Wie bei den "Großen" stand auch Sport auf dem Dienstplan. Nach einer Stunde Dienstsport wurden die Jugendfeuerwehrleute durch den nächsten Einsatz erlöst. Gemeldet war ein Arbeitsunfall auf einem Bauernhof. Hier waren zwei Personen unter großen Rundballen eingeklemmt. Nachdem die Vorgehensweise festgelegt und die Rettungsmittel ausgewählt wurden, begannen die 10 bis 17 jährigen mit der technischen Rettung. Fachgerecht wurden die 300 kg schweren Ballen mit Hebekissen angehoben, unterbaut und die Personen in Form von Übungspuppen gerettet. Die nicht ganz einfache Einsatzlage konnte hier nach gut einer Stunde aber erfolgreich abgeschlossen werden. "Das war mal eine ganz andere Übungslage. Aber sehr interessant diese abzuarbeiten", berichten der zehnjährige Jan.
Nach einer ausreichenden Erholungsphase stand dann Pizza backen auf dem Dienstplan. Auch das wurde, wahrscheinlich auch wegen des Hungers, schnell und gut erledigt. Geschmeckt hat es allen. Abwaschen musste aber nur ein Teil der Mannschaft. Der Rest rückte zu einem brennenden Papierkorb auf dem Schulhof der Welperaner Grundschule aus.
Das Nachlager wurde vorbereitet. Nach dem sich die 16 Jugendfeuerwehrleute gerade hinlegen wollten, ertönte erneut der Alarmgong. Dieser wurde immer von den Einsatzstellen vor Ort per Fernsteuerung ausgelöst. So war am Gerätehaus nie ersichtlich, wann es zur nächsten Alarmierung kommen wird.
Ausgerückt ist die Wachbesatzung dann zur Schmiedestraße. Hier hatte sich ein Verkehrsunfall zwischen einem PKW und einem Fahrrad ereignet. Die vier Verletzten wurden vorher durch das DLRG sehr realitätsnah geschminkt. "Wie echt die Verletzungen aussahen, das war schon sehr realistisch", zeigte sich der elfjährige Timo beeindruckt. Die anschließende Versorgung übernahm auch eine Jugendgruppe des DLRG in Absprache mit den Kräften der Jugendfeuerwehr. Diese leuchtete die Einsatzstelle aus und streute ausgelaufene Betriebsmittel ab. Danach war dann Nachtruhe. Und die schienen viele Teilnehmer auch sehr nötig gehabt zu haben.
Um kurz nach sieben Uhr am Sonntag ertönte dann zum letzten Mal der Alarmgong der hier gleichzeitig als Wecker fungierte. "Brennt Gartenlaube", lautete die Durchsage. Auf einer Freifläche wurde Feuerholz für diesen Zweck angezündet. Trotz des unsanften Weckens saß jeder Handgriff. Schnell wurde die Wasserversorgung aufgebaut und der Brand mit C-Rohren bekämpft.
Nach dem gemeinsamen Frühstück wurden alle Kinder von Ihren Eltern wieder in Empfang genommen.
Der alle zwei Jahre stattfindende 24-Stunden-Dienst bietet den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr das Erlernte so realistisch wie möglich umzusetzen. Damit gelingt es die Motivation und den Gemeinschaftssinn zu stärken und aufrecht zu halten. "Die umfangreichen Vorbereitungen für diese Veranstaltung nehmen die Betreuer dafür gerne in Kauf. Es ist schließlich eine Investition in künftige Feuerwehrleute", hebt Jugendfeuerwehrwart Jens Herkströter nach der Veranstaltung hervor.
Das beigefügte Bildmaterial darf unter Nennung Jens Herkströter verwendet werden.
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