POL-FB: „Zusammenarbeit ist das Wichtigste“ – Gemeinsame Fortbildung von Polizei und Ordnungsämtern

23.09.2016 – 11:33

Friedberg (ots) - Friedberg: Es sind viele Bereiche in denen Polizei und Ordnungsämter zusammenarbeiten oder sich gegenseitig informieren. Ein besonders wichtiger und tiefgreifender Bereich, ist die Einweisung von Bürgerinnen und Bürgern in eine psychiatrische Klinik.

Geisteskrank, geistesschwach, rauschgift- oder alkoholsüchtig - wer für sich selbst oder andere eine akute Gefahr darstellt, der kann nach dem Hessischen Freiheitsentziehungsgesetz (HFEG) in eine Klinik eingewiesen werden. Einen Menschen gegen seinen Willen in einer Einrichtung unterzubringen ist ein schwerwiegender Eingriff in sein Grundrecht auf Freiheit. Trotz allem ist es manchmal unumgänglich, beispielsweise weil ein Suizid sich nicht anders verhindern lässt.

Die örtliche Verwaltungsbehörde - die Behörde, die in erster Linie für die Einweisung zuständig ist - aber auch Polizei und Ordnungsämter sind regelmäßig - bei Gefahr im Verzug, also wenn es schnell gehen muss - die Ansprechpartner besorgter Angehöriger, wenn sie eine entsprechende Gefahr bei Verwandten feststellen. Dann gilt es eine Entscheidung zu treffen, ob ein sofortiges Handeln und damit verbunden eine freiheitsentziehende Maßnahme notwendig ist. Keine leichte Entscheidung.

"Die Zusammenarbeit untereinander ist das Wichtigste", betonte Polizeihauptkommissar Dirk Weingarten von der Hessischen Polizeiakademie aus Wiesbaden. Vor vierzig Interessierten aus den Reihen der Wetterauer Kommunalverwaltungen und der Polizei referierte er in dieser Woche in den Räumlichkeiten der Polizeistation Friedberg zu dieser Thematik. Götz Deventer, der zuständige Richter in solchen Angelegenheiten beim Amtsgericht Friedberg, und er stellten in einem lebhaften und mit Beispielen geschmückten Vortrag die rechtlichen Voraussetzungen und Problemstellungen dar.

Wer ist wann zuständig? Was passiert mit Personen die eingewiesen wurden? In welchen Fällen ist eine Betreuung im Anschluss möglich und welcher Voraussetzungen bedarf es? Gerade die Ausführungen von Richter Deventer eröffneten viele spannende und interessante Einblicke in seine Arbeit. Dabei zeigten lebhafte Diskussionen während der vierstündigen Fortbildung die Notwendigkeit eines regelmäßigen Austausches unter den Behörden und Fachleuten.

Sylvia Frech, Pressesprecherin

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