POL-MR: Blitz für Kids – Polizei kontrolliert gemeinsam mit Schülern;

06.10.2016 – 11:24
POL-MR: Blitz für Kids - Polizei kontrolliert gemeinsam mit Schülern;
Die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Amönau mit Beamten der Polizeistation Marburg, des Regionalen Verkehrsdienstes sowie Polizeidirektor Manfred Kaletsch, rechts.

Marburg-Biedenkopf (ots) - Blitz für Kids - Polizei kontrolliert gemeinsam mit Schülern

Landkreis Marburg-Biedenkopf: Bereits am Dienstag, den 6. September erfolgte durch Polizeivizepräsident Peter Kreuter in Butzbach/Kirch-Göns der offizielle Startschuss der Aktion "Schule beginnt". In den zurückliegenden Tagen erfolgten nun unter dem Motto "Blitz für Kids" auch Kontrollen im gesamten Landkreis Marburg-Biedenkopf. Es sind weit über tausend Kinder und Jugendliche, die tagtäglich im Landkreis ihren Weg zur Schule zurücklegen. Als Fußgänger, Mitfahrer im PKW, Fahrradfahrer oder auf andere Art und Weise bewegen sie sich im Straßenverkehr und sind damit auch dessen vielfältigen Gefahren ausgesetzt. Jedes Jahr aufs Neue macht die Polizei in Mittelhessen mit der Aktion "Schule beginnt" daher auf die Schüler und die Gefahren des Schulweges aufmerksam und möchte vor allem das Umfeld der Schulweg-Neulinge sensibilisieren. Vom Vorschüler, der das erste Mal seinen Weg allein in die Schule zurücklegt, bis zum Jugendlichen, der aufgrund eines Schulwechsels einen neuen Weg nehmen muss, sind Schülerinnen und Schüler verschiedenster Altersgruppen im Straßenverkehr unterwegs und müssen sich im Verkehr zurechtfinden. Eine spezielle Schulwegkontrolle im Rahmen dieser Aktion läuft unter dem Motto "Blitz für Kids". Die Schulkinder selbst sind an den Geschwindigkeitsmessungen der Polizei vor ihrer Schule beteiligt und zeigen den passierenden Fahrzeugführern mal die grüne - und mal die gelbe Karte. Wer zu schnell unterwegs war wird von den Kindern mit der gelben Karte auf die Gefahren für ihre Sicherheit hingewiesen, wer mit angemessener Geschwindigkeit die Schule passierte bekommt ein Lob in Form der grünen Karte von den Schülern. Jeder Kilometer zu schnell, kann unter Umständen fatale Folgen haben. Bei einer erlaubten Geschwindigkeit von 50 km/h benötigt ein PKW bei guten Straßenverhältnissen etwa 26 Meter um zum Stehen zu kommen. Jedes km/h mehr erhöht den Reaktions- und Bremsweg und minimiert damit die Chance, noch vor einem plötzlich auf die Straße laufenden Kind zum Stehen zu kommen. Ein guter Grund um entlang von Schulwegen lieber etwas langsamer als zu schnell zu fahren. Den Auftakt im Landkreis machten die Beamten der Polizeistation Marburg am 23. September mit den Schülern der Grundschule Amönau. So verteilten die Kids mit Freude und ohne jede Scheu die Karten an die Autofahrer. Polizeidirektor Manfred Kaletsch, Leiter der Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf, ließ es sich nicht nehmen, die Schüler und seine Kolleginnen und Kollegen bei der Aktion zu begleiten. "Unsere besondere Aufmerksam gilt insbesondere unseren Vor- und Grundschülern, da sie am Beginn ihrer Entwicklung stehen und anders als Erwachsene Gefahrensituationen noch nicht optimal erfassen können .Umso wichtiger ist es für erwachsene Verkehrsteilnehmer auf die Jüngsten Rücksicht zu nehmen und vorausschauend zu fahren", betonte Polizeidirektor Manfred Kaletsch. Am 27. Und 29. September folgten Kontrollen der Polizeistation Biedenkopf (Mittelpunktschule in Dautphetal) und der Polizeistation Stadtallendorf (Grundschule in Kirchhain).

Die Schulwegüberwachung endete am Donnerstagvormittag, 6. Oktober vor der Sophie-Brabant-Schule in der Willy-Mock-Straße in Marburg. Gemeinsam mit den Kollegen des Regionalen Verkehrsdienstes zogen die Kids ab 8 Uhr den einen oder anderen Autofahrer heraus und suchten das Gespräch. Bei den vier Kontrollen im gesamten Landkreis überreichten die Schülerinnen und Schüler insgesamt 97 grüne sowie 50 gelbe Karten. In 39 Fällen reichte leider eine Ermahnung aufgrund der festgestellten Geschwindigkeitsüberschreitung nicht mehr aus. Das Gros der Fahrer zahlte das Verwarnungsgeld an Ort und Stelle. Spitzenreiter im negativen Sinn war ein Autofahrer in der 50er-Zone vor der Mittelpunktschule in Dautphetal. Dort blitzen die Ordnungshüter einen Mann im mittleren Alter mit 86 km/h. Neben der Geldbuße von 160 Euro erwarten ihn zwei Punkte in Flensburg sowie ein Fahrverbot von einem Monat. Weitere Tipps und Infos der Polizei: Sehen und gesehen werden. Reflektierende Kleidung ist schon lange nicht mehr uncool, sondern in Form von Reflektoren oft in modische Kleidungsstücke und Schultaschen eingearbeitet. Achten Sie darauf, dass die Reflektoren nicht verdeckt werden und das Kind möglichst helle Oberbekleidung trägt, um gut gesehen zu werden. Für Fahrzeugführer gilt: Licht an - nicht nur wenn es dunkel ist. Zu jeder Tageszeit können sie mit eingeschaltetem Fahrlicht schneller und besser erkannt werden.

   -Übung macht den Meister. Jeder Schulweg ist, egal in welchem  Alter, eine neue Herausforderung für die Kinder. Besprechen Sie mit  Ihnen den besten und sichersten Weg, der nicht immer der kürzeste  sein muss. Gerade die Jüngsten sollten am Anfang immer mal wieder  begleitet werden, um auf unsichere Verhaltensweisen korrigierend  einwirken zu können und den sichersten Weg herauszufinden.  Auch  später kann eine Begleitung des Kindes auf dem Schulweg hin und  wieder sinnvoll sein, da so falsche oder gefährliche Angewohnheiten  erkannt werden können. 
   -Verzichten Sie auf das "Eltern-Taxi".  Nach ein paar Wochen der  Übung können schon die Kleinsten ihren Schulweg alleine meistern. Das schafft Selbstvertrauen und verhindert das morgendliche Verkehrschaos vor den Schulen. Die frische Luft auf dem Schulweg macht zudem fit  für den Unterricht und durch die Gemeinschaft mit ebenfalls in die  Schule gehenden Kindern aus der Nachbarschaft wird das soziale  Verhalten der Kinder gestärkt. Müssen Sie Ihr Kind doch einmal mit  dem Auto in die Schule bringen, dann lassen sie es bitte ein Stück  entfernt vom Eingang - und zur Gehwegseite hin - aussteigen, damit es wenigstens noch ein paar Meter zu Fuß gehen kann und kein Gedränge  vor dem Schuleingang entsteht. Zudem Halten und Parken Sie bitte  nicht im Halteverbot, auch nicht nur mal kurz. 
   -Sicher ist sicher. Denken Sie an die Sicherung der Kinder im  Auto. Auch wenn der Weg noch so kurz ist: Gurt und (bis 1.50 m oder  Vollendung des 12. Lebensjahres) passender Kindersitz sind Pflicht.  Der Schulranzen gehört dabei nicht auf den Rücken sondern immer gut  gesichert in den Kofferraum, um im Falle eines Unfalls nicht zur  Gefahr für die Fahrzeuginsassen zu werden. 
   -Da geht's rund. Kinder dürfen mit einem verkehrssicheren Fahrrad  zur Schule fahren, sollten es aber erst dann machen, wenn sie bereits die "Fahrradprüfung" in der 4. Klasse absolviert haben. Erst in  diesem Entwicklungsstadium können sie sich sicher im fließenden  Verkehr bewegen. Übrigens: Kinder bis zum 8. Lebensjahr müssen - bis  zum 10. Jahr dürfen mit dem Fahrrad auf dem Bürgersteig fahren. Ab  dem 10. Geburtstag heißt es: Wer Fahrrad fährt muss sich auf der  Straße oder einem Fahrradweg fortbewegen und die gleichen Regeln wie  Erwachsene beachten. 

Jürgen Schlick

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