Abzocke durch falsches Gewinnversprechen - Warnung
Weiden - Eine 52jährige Weidnerin erhielt am 04.10.2016 einen Anruf eines vermeintlichen Geldtransportunternehmens. Es wurde eine Rufnummer mit der Vorwahl 0511 angezeigt. Die 52jährige wurde darüber in Kenntnis gesetzt, dass sie bei einem Lotteriespiel annähernd 40000 Euro gewonnen hat. Während des Gespräches wurde ihr mitgeteilt, dass es sich bei dem ursprünglich genannten Betrag um einen Zahlendreher handelt und sich die Gewinnsumme auf über 90000 Euro belaufen würde. Aus diesem Grund sei es allerdings notwendig, vorab einen Gelbetrag von 5000 Euro für die Transportversicherung in den Kosovo zu überweisen.
Bis zum 06.10.2016 erhielt die 52jährige mehrere Anrufe des vermeintlichen Geldtransportunternehmens in denen sie auf die Notwendigkeit der Zahlung hingewiesen wurde. Es handelte sich hierbei um weibliche und männliche Gesprächspartner.
In einem der Anrufe wurde die 52jährigen darauf hingewiesen, dass sie gerne auch die örtlich zuständige Polizeidienststelle hinzuziehen kann und es wurde im weiteren Verlauf des Gespräches die Telefonnummer der PI Weiden i.d.OPf. erfragt.
Kurze Zeit nach diesem Gespräch wurde die 52jährige angerufen und im Display war die Telefonnummer der PI Weiden i.d.OPf. abzulesen. Es meldete sich ein männlicher Anrufer, der sich als Polizeibeamter der PI Weiden i.d.OPf. ausgab. Dieser angebliche Polizeibeamte nannte seinen Namen und gab an, dass er alles überprüft hat und die Aussagen des Geldtransportunternehmens bestätigen kann. Die 52jährige hätte den genannten Betrag gewonnen und könne ruhig die 5000 Euro überweisen. Zudem wurde ihr angeboten, dass die Polizei abends zur Übergabe mit dazu kommen kann.
Die 52jährige wandte sich anschließend von sich aus an die PI Weiden i.d.OPf. Zu einer Überweisung der 5000 Euro kam es nicht. Allerdings hatte die 52jährige im Vorfeld als Bearbeitungsgebühr für den Lottogewinn sogenannte „cash-codes“ im Wert von insgesamt 900 Euro aktiviert. Die Codes wurden an die bislang unbekannten Anrufer übermittelt.
Durch die PI Weiden i.d.OPf. wird nun wegen eines Vergehens des Betruges ermittelt.
Die PI Weiden i.d.OPf. weist ausdrücklich darauf hin, dass in diesem Fall kein Anruf der PI Weiden i.d.OPf. an die 52jährige erfolgte. Die Telefonnummer der PI Weiden i.d.OPf. wurde vorgetäuscht!
Durch die Polizei werden weder vermeintliche Gewinne überprüft oder bestätigt, noch ist die Polizei bei in Aussicht gestellten Geldübergaben mit anwesend.
Die Täter verwendeten für ihren Anruf eine spezielle Technik, die es ermöglichte, auf der Rufnummernanzeige des Telefons ihres Opfers die Telefonnummer der PI Weiden i.d.OPf. anzuzeigen.
Beim o.g. Fall handelt es sich um eine Methode der sog. Betrugsmasche „Gewinnversprechen“, die Betrüger in unterschiedlichsten Varianten anwenden. Das Grundmuster ist dabei immer das gleiche: Vor einer Gewinnübergabe werden die Opfer dazu aufgefordert, eine 'Gegenleistung' zu erbringen, zum Beispiel eine Gebühr zu zahlen, eine kostenpflichtige Hotline (Telefondienst) anzurufen oder an einer Veranstaltung teilzunehmen.
Unter www.polizei-beratung.de finden Bürgerinnen und Bürger nicht nur zu diesem Thema wertvolle Tipps, wie sie sich u.a. vor solchen Betrugsdelikten schützen können.
Medienkontakt: Polizeiinspektion Weiden i.d.OPf., Tel. 0961 401-350
Veröffentlicht: 07.10.2016, 11:45 Uhr