Neubrandenburg (ots) - Am 10.10.2016 erhielt eine 74-Jährige einen Anruf von einem angeblichen "Oberstaatsanwalt", der ihr mitteilte, dass sie an einem Gewinnspiel teilgenommen habe und nun Gebühren in Höhe von 2.800 EUR angefallen wären, die sie nicht bezahlt habe. Zusätzlich habe sie bei dem Gewinnspiel 4.000 EUR gewonnen. Sie könne 1.200 EUR überweisen, dann würde ihr die Gewinnsumme überwiesen werden. Der Anrufer teilte der Geschädigten weiter mit, dass sie mögliche Warnungen der Bankangestellten ignorieren kann. Kurze Zeit später meldete sich die "Lubminer Polizei" bei ihr. Der angebliche "Polizist" teilte ihr mit, dass er ein Fax von der Staatsanwaltschaft erhalten habe und schilderte ihr den gleichen Sachverhalt. Nach zwei weiteren Anrufen vom "Staatsanwalt" begab sich die Dame zu ihrer Bank und überwies, trotz der Warnung der Angestellten, die 1.200 EUR. Einen Tag später, am 11.10.2016, meldete sich der angebliche "Staatsanwalt" erneut und berichtete von einer höheren Gewinnsumme der Geschädigten. Dafür würden jedoch erneut Kosten anfallen.
Erst nach einem Telefonat mit ihrem Schwiegersohn meldete sich die Geschädigte bei der örtlichen Polizeidienststelle und erstattete Anzeige.
Wir möchten an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich vor diesen Maschen warnen. Bitte reden Sie mit Ihren älteren Angehörigen über diese Betrugsfälle.
Folgende Hinweise sollten beachtet werden:
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich der Anrufer nicht mit Namen vorstellt, auch wenn sich der Anrufer als Polizeibeamter oder Staatsanwalt ausgibt. - Erfragen Sie in diesen Fällen den Namen und die Dienststelle des Polizeibeamten und rufen Sie dann nur die Ihnen bekannte Telefonnummer Ihrer örtlichen Polizeidienststelle an. - Vergewissern Sie sich dort, ob es den Anrufer auch tatsächlich bei der Polizei gibt. - Die vom Anrufer benannte Telefonnummer sollten Sie auf gar keinen Fall wählen. Auch nicht die möglicherweise im Display zu erkennende Rufnummer zurückrufen. - Legen Sie auf, sofern Geld verlangt/erbeten wird. - Geben Sie keine Details zu finanziellen Verhältnissen oder gar Ihre Kontodaten bekannt. - Informieren Sie sofort die Polizei unter 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt. - Vertrauen Sie sich Ihren Angehörigen oder der Polizei an, wenn Sie Opfer geworden sein sollten. Niemand muss sich schämen, erstatten Sie Anzeige - erfahrene Beamte helfen Ihnen und vermitteln auch den Opferschutz.
Gerne stehen Ihnen unsere Präventionsberater zur Verfügung und geben Ihnen weitere Hinweise. Auch Vorträge bei Seniorentreffen oder z.B. im Betreuten Wohnen sind kostenfrei möglich.
Rückfragen bitte an:
PHKin Carolin Radloff
Polizeipräsidium Neubrandenburg
Telefon: 0395 / 5582 -2040
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