POL-FB: Brummis in Parkplatznot – Sicherheit geht vor – Diese Einsicht hat (noch) nicht jeder!

09.11.2016 – 14:00
POL-FB: Brummis in Parkplatznot - Sicherheit geht vor - Diese Einsicht hat (noch) nicht jeder!
Symbolbild - Parken auf dem Verzögerungsstreifen ist nicht erlaubt.

Friedberg (ots) - "Sie fahren jetzt weg oder wir schleppen Ihren LKW ab." So oder so ähnlich versuchte eine Streife der Autobahnpolizei Mittelhessen Mitte September einem LKW-Fahrer aus Polen zu verdeutlichen, dass er seinen LKW sofort wegfahren muss.

Die Reaktion des Fahrers: Ignoranz. Keinen Zentimeter bewegte er sein schweres Gefährt. Erst als der Abschleppdienst eintraf merkte er, dass die Beamten ihre Ankündigung ernst meinten.

Auf der Beschleunigungsspur einer Raststätte auf der Autobahn 5 in der Wetterau stand der Fahrer zu diesem Zeitpunkt und machte Pause. Aufgrund eines Unfalls in unmittelbarer Nähe benötigten die Rettungskräfte sperriges Material und damit die Zufahrt über die Raststätte auf die Autobahn, die der LKW-Fahrer nicht räumen wollte.

Kein ungewöhnlicher Ort für eine Ruhepause, die der Fahrer sich ausgesucht hatte. Immer wieder parken LKW-Fahrer ihre Gefährte in Zu- und Abfahrten von Raststätten, auf Beschleunigungsspuren, in Nothaltebuchten oder so auf den Parkplätzen, dass kein Durchkommen mehr ist.

Der Grund ist verständlich: Die Fahrer sind gesetzlich verpflichtet regelmäßige Pausen einzulegen. Des Nächstens eine geeignete Parkmöglichkeit an der Autobahn zu finden gestaltet sich aber oft schwierig. Bevor es dann zu einer Überschreitung der Lenkzeiten kommt, werden andere Parkmöglichkeiten gesucht, die keine wirkliche Alternative darstellen. So wird ein Verstoß gegen die Sozialvorschriften und damit ein empfindliches Bußgeld verhindert. Doch dieses und die Gefährdung Dritter droht auch bei der Wahl von so manchem Parkplatz.

Gerade in der Dunkelheit sind die Brummis trotz ihrer Größe oft kaum zu erkennen oder als stehendes Hindernis für den fahrenden Verkehrsteilnehmer wahrnehmbar. Es besteht die Gefahr eines Unfalls, den die Beamten der Autobahnpolizei Mittelhessen verhindern möchten. Jede Nacht sind sie auf den über 200 Kilometern Strecke ihres Dienstgebietes unterwegs, um für Sicherheit und Ordnung zu sorgen.

So war es auch in der Nacht zum heutigen Mittwoch. Auf der Raststätte Wetterau Ost (Autobahn 5 in Fahrtrichtung Kassel) sprach eine Streife gegen 02.30 Uhr einen polnischen LKW-Fahrer an, der seinen Brummi verkehrsbehindernd auf dem Rastplatz abgestellt hatte. Der Fahrer weigerte sich seine Pause zu unterbrechen und seinen LKW umzuparken. Auch nachdem bereits ein Abschleppdienst verständigt war, ließ er sich nicht davon überzeugen selbständig einen anderen Parkplatz zu wählen. Selbst die Herausgabe des Fahrzeugschlüssels verweigerte der Fahrer und wehrte sich so vehement gegen die polizeilichen Maßnahmen, dass eine Beamtin sich leicht verletzte. Schließlich warf er den Schlüssel weit von sich und der Abschleppdienst konnte anstelle des Fahrers das Gefährt wegfahren. Der 44-jährige Fahrer musste eine Sicherheitsleistung zahlen und wird sich wegen des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte und wegen des Parkverstoßes verantworten müssen.

Glücklicherweise handelt es sich bei solch renitenten Fahrern um Ausnahmen. Aus der Erfahrung heraus wissen die Beamten der Polizeiautobahnstation Mittelhessen zu berichten, dass die meisten Fahrer verständig und umsichtig ihre Laster umparken, wenn sie durch die Polizei angesprochen werden. Für die Zukunft hoffen die Beamtinnen und Beamten darauf, dass auch die letzten uneinsichtigen Brummi-Fahrer akzeptieren, dass Sicherheit vorgeht und es ihren vielen Kollegen gleich tun, die sich ordnungsgemäß verhalten.

Sylvia Frech, Pressesprecherin

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