Saarbrücken (ots) - Die behörden- und organisationsübergreifende Vollübung führen durch: Arbeiter-Samariter-Bund, Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, Deutsche Bahn AG, Deutsches Rotes Kreuz, Feuerwehr Saarbrücken, Landespolizeipräsidium Saarland, Malteser Hilfsdienst, Notfall- und Krisenintervention Saarland, Vlexx GmbH, Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Saar und Bundespolizei. Die Gesamtkoordination obliegt der Bundespolizeiinspektion (BPOLI) Bexbach. Verantwortlich: Polizeidirektor Peter Fuchs. Ausgangslage zu Übungsbeginn: In der Nacht 12./13. November 2016 herrscht gegen 23.00 Uhr in Saarbrücken ein starkes Gewitter. Durch Blitzeinschläge kommt es im Hbf Saarbrücken zu einem Ausfall der gesamten Stromversorgung. Die einfahrende Regionalbahn 1234 (Fahrzeug: Reisezugwagen), mit 43 Reisenden besetzt, prallt auf einen Prellbock. 14 Reisende werden verletzt und der Triebfahrzeugführer auf dem Führerstand eingeklemmt. Die Türen sind verriegelt und teilweise verklemmt. (Gleis 2) Der ICE 234 (ICE 3), besetzt mit ca. 100 Reisenden, steht zum Zeitpunkt des Stromausfalls abfahrbereit auf Gleis 12. Der Regionalexpress 4567 (Süwex), mit ca. 50 Reisenden, steht ebenfalls abfahrbereit auf Gleis 3. Der Regionalexpress 6789 (Vlexx) steht auf Gleis 1 und kann wegen des Ausfalles des Stellwerkes ebenfalls nicht ausfahren und hat ca. 40 Reisende an Bord. Bei allen Zügen sind die Türen verschlossen und verriegelt, eine Ausfahrt ist nicht möglich. Weiterhin sind ca. 20 Reisende/Angehörige im gesamten Bahnhof unterwegs. Gegen 23.00 Uhr ruft ein Passant die Notfallleitstelle der DB AG in Karlsruhe und die BPOLI Bexbach an: "Ich befinde mich am Hauptbahnhof in Saarbrücken. Hier ist ein Zug auf einen Prellbock aufgefahren. Es gibt Verletzte, kommen Sie schnell!" Wenige Minuten später trifft eine erste Streife der Bundespolizei am Ereignisort ein. Weiterer Übungsverlauf: Überblick verschaffen, Lage beurteilen, weitere Einsatzkräfte alarmieren. Großalarm in Saarbrücken! Weiträumige Absperrmaßnahmen werden durch die Landespolizei durchgeführt, um die Not- und Rettungswege freizuhalten. Feuerwehrfahrzeuge und Rettungswagen treffen ein. Wenig später verwandelt sich der Hauptbahnhof und sein Umfeld durch die Dunkelheit in ein "Blaulichtmeer". Nach einer Lageeinweisung und der Sicherung des Unfallortes durch die Bahn, die Oberleitung muss geerdet werden ("Rest"-Stromableitung), laufen die Einsatzmaßnahmen an. Die Feuerwehr verschafft sich Zugang zu den verletzten Personen im Zug, damit die Versorgung erfolgen kann. Der Rettungsdienst sichtet, versorgt und verbringt die verletzten Personen in die nahegelegenen Krankenhäuser. Eine mobile Einsatzleitung wird eingerichtet. Durch die Hilfsorganisationen wird für Beleuchtung am Unfallort und in der näheren Umgebung gesorgt. Das THW errichtet einen Behelfsübergang über die Gleise. Die Polizeibeamten suchen nach Vermissten. In den abfahrbereiten Zügen protestieren Reisende, da sie aus Sicherheitsgründen den Zug nicht verlassen können. Auch hier sind die Einsatzkräfte mit der Situationsbewältigung und dem Organisieren der Evakuierung beschäftigt. Mittlerweile eingetroffene Angehörige der Verletzten werden durch die Notfallseelsorge betreut. Durch die DB AG (CareNet) werden die unverletzten Reisenden betreut und versorgt. Aufgrund einer weiteren Lageentwicklung muss der Hauptbahnhof komplett, auch von den Einsatzkräften, geräumt werden. Übungsziele: Ziel dieser Vollübung ist die behörden- und organisationsübergreifende Zusammenarbeit bei der Einsatzbewältigung eines großen Schadensereignisses Bahn, unter Einbeziehung der verschiedenen Eisenbahnverkehrsunternehmen. Besondere Berücksichtigung finden: - Überprüfung der Alarmierungs- und Meldewege - Nutzung der Bereitstellungsflächen am Hbf Saarbrücken unter Realbedingungen - Durchführung von Einsatzmaßnahmen bei Stromausfall und Dunkelheit - Kommunikation zwischen den Einsatzkräfte vor Ort - Zugang und Eindringen in die unterschiedlichen Schienenfahrzeuge - Komplexität des großflächigen und unübersichtlichen Einsatzraumes Hauptbahnhof - Gerichtsverwertbare Beweissicherung und Schadensursachenermittlung Übungsorganisation und -umfang: An dieser Vollübung nehmen insgesamt ca. 760 Personen teil. 310 unmittelbare Einsatzkräfte, mit ca.80 Einsatzfahrzeugen; 280 Darsteller und Statisten; über 80 Personen sind in der Übungsleitung und -Organisation eingesetzt und ca. 90 Übungsbeobachter und -Gäste sind vor Ort. Seit August 2015 wurde die Übung von einem elfköpfigen Vorbereitungsteam aller Übungsbeteiligten gemeinsam organisiert. Die Übungsdurchführung wäre ohne die umfängliche aber auch kostenintensive Unterstützung und Mitarbeit der Deutschen Bahn AG nicht möglich gewesen. Unser besonderer Dank gilt dem Konzernbevollmächtigten der DB AG für Länder Rheinland-Pfalz und das Saarland, Herrn Jürgen Konz.
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