Kooperationserweiterung proaktiver Beratungsansatz nach Fällen häuslicher Gewalt – Gesamte Oberpfalz nun abgedeckt
Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung. V.l.n.r.: Soz.Pädagogin Maria Simon, Polizeipräsident Gerold Mahlmeister, Soz.Pädagogin Ingeborg Heindl
REGENSBURG. Der Oberpfälzer Polizeipräsident Gerold Mahlmeister unterzeichnete eine Kooperationsvereinbarung mit dem Regensburger Verein „Frauen helfen Frauen e.V.“. Die Polizei und der Verein arbeiten nun auch im gesamten Landkreis Neumarkt zusammen. Mit dieser letzten Kooperationsvereinbarung kann nun die Oberpfalz mit dem Angebot des proaktiven Beratungsansatzes nach Fällen häuslicher Gewalt abgedeckt werden.
Oftmals endete die Hilfe für geschädigte Frauen nach Fällen häuslicher Gewalt mit dem Abrücken der Polizeistreife. Die Geschädigten suchten aus den verschiedensten Gründen keine weiteren Hilfeeinrichtungen auf, obwohl diese schon lange existieren. Mit dem proaktiven Beratungsansatz bieten die eingesetzten Polizistinnen und Polizisten den Frauen oftmals schon bei der Anzeigenaufnahme an, ihre Daten an Beratungsstellen weiterzugeben. Diese Stellen gehen dann von sich aus auf die Frauen zu und bieten ihnen Hilfestellungen an. Nach und nach schloss das Polizeipräsidium Oberpfalz mit verschiedenen Beratungsstellen Kooperationsvereinbarungen ab, um den Geschädigten bestmögliche Hilfe zukommen lassen zu können.
Im Rahmen des Projekts „Ausweitung des Beratungsangebotes zu häuslicher Gewalt“ beim Verein „Frauen helfen Frauen e.V.“, Regensburg, wurde der proaktive Beratungsansatz von 2011 bis 2012 fachlich erprobt und als erfolgreich bewertet. Seit 2016 fördert das Ministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration zusammen mit den beteiligten Kommunen und dem Verein „Frauen helfen Frauen e.V.“ das proaktive Beratungsangebot mit einer 64 % Stelle. Somit konnte die Zusammenarbeit zwischen dem Polizeipräsidium Oberpfalz und dem Verein „Frauen helfen Frauen e.V.“ in Stadt und Landkreis Regensburg, dem Landkreis Cham sowie im Bereich der PI Parsberg fortgeführt werden. Nun konnte die Kooperation auf den gesamten Landkreis Neumarkt ausgeweitet werden. Am 15.11.2016 wurde die Kooperationsvereinbarung von den Mitarbeiterinnen des genannten Vereins, Frau Soz.Päd. Maria Simon, Frau Soz.Päd. Ingeborg Heindl sowie dem Polizeipräsidenten des Polizeipräsidiums Oberpfalz, Herrn Gerold Mahlmeister unterzeichnet. Diese aktualisierte Vereinbarung ist zwischenzeitlich unbefristet gültig und deckt nun die Bereiche der Stadt Regensburg sowie der Landkreise Regensburg, Cham und Neumarkt ab.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Verein „Frauen helfen Frauen e.V.“ und dem Polizeipräsidium Oberpfalz orientiert sich an den Förderrichtlinien des Ministeriums für proaktive Beratungsstellen für von häuslicher Gewalt betroffene Frauen.
Im Anschluss an die Unterzeichnung fand zusammen mit den Sachbearbeitern für Häusliche Gewalt aus Regensburg, den Landkreisen Regensburg, Cham und Neumarkt, den Mitarbeiterinnen des Frauenhauses und der Beauftragten der Polizei für Kriminalitätsopfer beim Polizeipräsidium ein Erfahrungsaustausch über die Zusammenarbeit statt.
Die gesamte Oberpfalz wird nun abgedeckt: es bestehen drei weitere Kooperationen, und zwar mit der Diakonie in Weiden, mit dem Verein „Frauen helfen Frauen e.V.“ in Schwandorf und dem Sozialdienst Katholischer Frauen in Amberg. Somit ist gewährleistet, dass alle kreisfreien Städte und die Landkreise mit dem proaktiven Beratungsansatz abgedeckt sind.
All die genannten Beratungsstellen wollen durch ihre enge Zusammenarbeit mit den jeweiligen Polizeiinspektionen die Opfer häuslicher Gewalt im Zuge des proaktiven Ansatzes schnell und effizient erreichen und das bestehende Hilfsangebot ergänzen.
Durch diese frühzeitige Hilfe sollen die Spirale der Gewalt durchbrochen und speziell Frauen erreicht werden, die von sich aus keine Hilfeeinrichtungen aufsuchen und Hilfe in Anspruch nehmen würden.
Medienkontakt: PP Oberpfalz - Pressestelle, PHK Müller, Tel. 0941/506-1020
Veröffentlicht am 18.11.2016, 13:25 Uhr