POL-MR: Kein Ende für den Enkeltrick Mindestens 10 Anrufe in dreieinhalb Stunden!

18.11.2016 – 09:54

Marburg-Biedenkopf (ots) - Kein Ende für den Enkeltrick Mindestens 10 Anrufe in dreieinhalb Stunden!

Marburg-Biedenkopf/Gießen/Homberg/Ohm/Mücke

Nach den polizeilichen Ermittlungen gab es am Mittwoch, 16. November zwischen etwa 11 und 14.30 Uhr mindestens zehn Anrufe von Betrügern, die es mit dem sogenannten Enkeltrick versuchten. Die Anrufe verteilten sich auf Marburg-Biedenkopf - hier auf zwei Anrufe in Bad Endbach sowie auf Gießen, Homberg/Ohm und Mücke. Glücklicherweise fielen die Angerufenen bei diesen gemeldeten Telefonaten nicht auf die erzählten und erfundenen Geschichten herein und die Täter blieben erfolglos.

Aus diesem gegebenen Anlass hier nochmal Tipps und Hinweise, die davor schützen, Opfer eines Enkeltricks zu werden: - Oberstes Gebot! Niemals Geld an unbekannte Personen übergeben. - Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer, ohne ihren Namen zu nennen, als Verwandte, Bekannte oder Freunde ausgeben. Lassen Sie sich nicht dazu verleiten, zu raten, wer Sie anruft. - Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. - Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen immer sofort persönliche Rücksprache und benutzen Sie dazu nur die ihnen bekannten Rufnummern. - Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig Vorkommt: Notrufnummer 110.

Der Enkeltrick bleibt nach wie vor eine aktuelle Betrugsmasche, mit der Kriminelle versuchen, hauptsächlich ältere Menschen um ihr Erspartes zubringen. "Ständige Aufklärung und die Kenntnis über die Masche des Enkeltricks ist die beste Prävention. Wer das Vorgehen kennt und weiß, wie man sich schützen kann, wird nicht so schnell Opfer dieser Betrüger." Die Vorgehensweise ist immer nahezu gleich - lediglich bei den Geschichten am Telefon zeigen sich die Betrüger durchaus kreativ und variabel. Vorsicht ist geboten, wenn das Telefon klingelt und der erste Satz in etwa so lautet wie: "Hallo Oma (oder Anpsrache mit Namen), ich bin´s! Bin grad in der Nähe und wollte mich mal melden. Du weißt doch er dran ist, oder?" Das potentielle Opfer glaubt durch die persönliche Ansprache jemanden zu erkennen und spricht dann einen Namen aus, den der Anrufer fortan benutzt. Rhetorisch geschickt baut er mit belangloser Konversation ein Vertrauensverhältnis auf, um dann irgendwann zum wahren Grund des Anrufs zu kommen. Der Anrufer braucht Geld! Die Geschichte dazu wechselt immer mal. Da gibt es z.B. das Schnäppchen des Autokaufs, weil das alte einen irreparablen Defekt hat, die Geschichte über die überaus günstige Eigentumswohnung, deren Erwerb nur jetzt möglich ist, den notwendigen Umzug, der aber von der sofortigen Zahlung der Kaution abhängt, weil sonst die Wohnung weg ist, das fehlende Geld für die Autoreparatur nach einem Unfall........ Die erlogenen Geschichten sind vielfältig, haben aber alle das gleiche Ende - die Bitte um Geld! Haben die Betrüger ihr Opfer an der Angel, lassen sie es nicht mehr los. Sie dirigieren es dauerhaft, damit es nicht nachdenken kann und bringen es sogar dazu, das Geld an einen zufällig in der Nähe befindlichen Boten, einen ihnen eigentlich völlig fremden Menschen, zu übergeben- das spart ja zusätzlich Zeit!

"Lassen Sie sich am Telefon keinesfalls unter Zeitdruck setzten! Verabreden Sie sich nicht blind. Nehmen Sie vor allem kein Geld mit, holen Sie keins ab und Vor allem: Geben Sie es niemals an ihnen völlig fremde Menschen weiter! Setzten Sie sich vor ihren Aktivitäten unbedingt selbst sofort mit dem angeblichen Anrufer in Verbindung."

Weitere Informationen zum Enkeltrick finden im Flyer der Polizei Hessen zum Enkeltrick (www.polizei.hessen.de) und in der Broschüre "Der goldene Herbst" (www.polizei-beratung.de)

Martin Ahlich

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