Ribnitz (ots) - Mit einer besonders perfiden Masche ist eine 76-jährige Frau aus Ribnitz um mehrere Tausend Euro gebracht worden. Dazu nutzen die Telefonbetrüger eine Mischung aus Gewinnspielversprechen und "Drohungen" falscher Behörden/Institutionen.
Im März dieses Jahres erhielt die betagte Dame einen Anruf, in welchem ihr mitgeteilt wurde, dass sie 37.000 EUR gewonnen hätte. Dazu müsse sie 1.500 EUR zahlen und bekäme dann den Gewinn überwiesen. Sie zahlte die geforderte Summe. Als weitere 300 EUR gefordert wurden, konnte die Tochter ihre Mutter davon abhalten und erstattete Anzeige.
Im Sommer erhielt die Geschädigte dann erneut mehrere Anrufe von der "Sparkasse" und einem "Notar". Würde sie jetzt Geld einzahlen, gäbe es noch eine Möglichkeit, den Gewinn einzulösen. Als die Frau angab, eine Anzeige erstattet zu haben, wurde seitens der Betrüger durch mehrfache Anrufe enormer Druck ausgeübt und mit dem Gericht gedroht.
In den folgenden Monaten veranlasste die 76-Jährige aus Angst vor "strafrechtlichen Konsequenzen" mehrere Überweisungen von insgesamt 9000 EUR. Dazu nutzte sie, wie von den Tätern gefordert, das Finanzdienstleistungssystem von MoneyGram. Dabei handelt es sich um einen nahezu verzögerungsfreien Geldtransfer. Mittels einer Referenznummer erfolgt die Auszahlung an einem gewünschten Ort, an eine bestimmte Person, welche sich dort ausweisen muss. Die Geschädigte transferierte das Geld in die Türkei.
Schließlich erfuhr der Sohn der Geschädigten von diesen Überweisungen und sprach mit seiner Mutter, sodass diese von weiteren Zahlungen absah.
Doch noch immer gaben die Täter nicht auf. Am 17.11.16 erhielt die Frau wieder mehrere Anrufe. Zunächst von einem Mann, welcher ihr mitteilte, dass die Akte nun zur Staatsanwaltschaft gebracht würde. Schließlich meldete sich "der Staatsanwalt" und sagte der Dame, dass sie 1.350 EUR überweisen müsse, dann bekäme sie ihre bereits bezahlten 9000 EUR wieder. Nach Ende der Verhandlungen bekäme sie dann auch die 1.350 EUR wieder. Sollte sie die Summe nicht zahlen, müsse sie selbst für eine Woche in die Türkei reisen, und dort die Verhandlungen durchführen.
Inzwischen war die Dame jedoch so gewarnt, dass sie die Summe nicht zahlte und die Polizei informierte.
Auch dieser Fall zeigt, wie arglistig und ausdauernd die Täter bei diesen Betrügen vorgehen. Über Wochen und Monate zermürben sie ihre Opfer, bis es zu den Zahlungen kommt und schrecken dabei auch nicht vor Drohungen zurück. Oft lassen sich gerade ältere Menschen davon beeinflussen und werden so um ihre Ersparnisse gebracht.
Wir möchten Sie noch einmal ausdrücklich bitten, ihre älteren Angehörigen vor diesen Telefonbetrügern zu warnen. Dabei reichen die erdachten Geschichten vom sogenannten Enkeltrick, bis hin zu Gewinnspielversprechen, Forderungen von Finanzämtern, angeblichen Immobilienkäufen oder verunfallten Angehörigen, welche dringend Geld benötigen und viele mehr. Die Betrüger arbeiten meistens in weit verzweigten und organisierten Netzwerken und nutzen neben dem Geldtransfer auch Personen, die das Geld dann vor Ort abholen. Niemand der älteren Mitbürger muss sich schämen, Opfer eines solchen Betruges geworden zu sein. Die Täter gehen höchst professionell vor. Sagen Sie Ihren Angehörigen, dass sie im Falle eines Anrufes mit einer Geldforderung, welcher Art auch immer, die Polizei verständigen sollen. Auch über den Notruf.
Auch in dem geschilderten Sachverhalt hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen.
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