POL-FB: Trickbetrüger erbeuten die Ersparnisse einer Seniorin – gleich zweimal versuchten sie ihr Glück

24.11.2016 – 14:37

Friedberg (ots) - Wetteraukreis: Sie werden immer dreister. Gleich zweifach versuchten Betrüger gestern eine Butzbacherin um ihre Ersparnisse zu bringen. Leider einmal mit Erfolg. Unklar ist, ob es sich um dieselben Täter handelt oder die Frau zufällig zweimal Opfer von Betrügern wurde.

Falsche Polizeibeamte

Mittwochabend war es, als das Telefon der Seniorin klingelte. Ein Mann war am Telefon, der sich als Polizeibeamter ausgab. Er berichtete von der Festnahme dreier Männer, in deren PKW ein Zettel aufgefunden wurde mit dem Namen der Butzbacherin. Die Polizei gehe davon aus, dass sie ausgeraubt werden soll, erläuterte der Anrufer. Die Butzbacherin gab daraufhin aus Angst bereitwillig Auskunft über das von ihr Zuhause vorgehaltene Bargeld und den vorzufindenden Schmuck. Erst nachdem sie das Gespräch beendet hatte, wurde sie stutzig und informierte die richtige Polizei.

Enkeltrickbetrüger

Als die Beamten die Seniorin zu dem Vorfall befragten kam ein schrecklicher Verdacht auf, der sich leider schnell bestätigt. Die Butzbacherin wurde am Nachmittag bereits Opfer dreister Betrüger und fiel auf den sogenannten Enkeltrickbetrug herein.

In der Mittagszeit erhielt sie den Anruf ihrer angeblichen Tochter. Diese gab an dringend Bargeld für einen Wohnungskauf zu benötigen. Aufgrund der drängenden bittenden Aufforderung ließ sich die Seniorin überzeugen das Geld auszuleihen. So fuhr sie zur Bank und hob dort trotz aller Warnungen eines Bankmitarbeiters mehrere tausend Euro Bargeld ab.

Wieder Zuhause angekommen meldete sich die angebliche Tochter erneut und teilte der Seniorin mit, dass eine Bekannte das Geld bei ihr abholen würde. Und so klingelte es gegen 16 Uhr an der Haustür der Frau in der Pohlgönser Straße. Die angekündigte Abholerin stand vor der Tür und ließ sich das Geld in einem Kuvert aushändigen.

Zeugen gesucht

Ob es sich um einen Zufall handelte, dass die Seniorin später erneut einen Anruf eines falschen Polizeibeamten erhielt, oder sie zufällig von anderen Tätern am gleichen Tag als potentielles Opfer ausgewählt wurde, ist unklar.

Die Kriminalpolizei in Friedberg, Tel. 06031-601-0, sucht nun Zeugen, die am Mittwochnachmittag in der Pohlgönser Straße in Butzbach verdächtige Beobachtungen machen konnten.

Das Geld wurde von einer etwa 30 bis 35 Jahre alten Frau abgeholt. Sie wird als 1.70 bis 1.75 m groß mit dunklen Haaren beschrieben. Die Abholerin soll mit einem Kostüm recht elegant bekleidet gewesen sein, hatte eine unbekannte Kopfbedeckung und trug eine Handtasche mit sich. Die Seniorin beschreibt sie mit einem nicht näher definierbaren ausländischen Erscheinungsbild.

Die Polizei geht davon aus, dass die Geldabholerin mit einem Fahrzeug nach Butzbach gekommen sein könnte, welches möglichweise in der Pohlgönser Straße, zumindest aber in der Nähe abgestellt war. Wer in den Nachmittagsstunden hierzu Beobachtungen machen konnte, sollte diese der Polizei daher ebenfalls mitteilen.

Leider kein Einzelfall

Viele viele Bürgerinnen und Bürger meldeten sich gestern Nachmittag und auch in den heutigen Stunden aus unterschiedlichsten Orten in der Wetterau und berichteten von betrügerischen Anrufen. Gleichermaßen oft gaben sich die Anrufer als angebliche Polizeibeamte oder Verwandte der Angerufenen aus.

Dabei traf und trifft es leider vor allem Seniorinnen und Senioren. Meist finden die Betrüger ihre Telefonnummern im Telefonbuch, welches sie auf der Suche nach potentiellen Opfern gezielt nach älter klingenden Vornamen durchforsten.

Der Rat der Polizei ist dabei recht einfach: Geben Sie niemals Wertsachen oder private Daten an Fremde weiter. Sollte eine Bitte an Sie herangetragen werden, bei der Sie ins zweifeln kommen, dann halten Sie Rücksprache mit einer Ihnen vertrauten Person. Im Zweifelsfall rufen Sie die Polizei an, welche Ihnen rund um die Uhr für Fragen zur Verfügung steht. Wählen sie dabei aber immer die Ihnen bekannte Nummer, gerne auch die Notrufnummer 110.

Liebe Angehörige

Für die Angehörigen und Bekannten älterer Mitbürgerinnen und Mitbürger gilt: Sprechen Sie mit Ihnen über die Maschen der Betrüger, die sehr verschieden und kreativ sein können. Legen Sie gemeinsam fest, an wen sich die Seniorinnen und Senioren wenden können. Wer vorsorgen möchte sollte sich zudem eine neue Telefonnummer zuteilen lassen und diese nicht in öffentlich zugänglichen Sammlungen veröffentlichen lassen. Mit wem Sie Kontakt haben möchten, dem können Sie Ihre Nummer persönlich geben.

Sylvia Frech, Pressesprecherin

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