POL-FB: Endlich mit dem Fahrrad in die Schule! Ranstädter Grundschüler üben mit der Jugendverkehrsschule

30.11.2016 – 13:51
POL-FB: Endlich mit dem Fahrrad in die Schule! Ranstädter Grundschüler üben mit der Jugendverkehrsschule
Blick nach links, Blick nach rechts - Jannick wartet am Stoppschild, dass es weitergehen kann

Friedberg (ots) - Klar, schon in der 1. Klasse können die meisten Kinder Fahrrad fahren. Ihren Weg zur Schule sollten sie dann aber lieber noch nicht mit dem fahrbaren Untersatz zurücklegen, da sie die Verkehrssituationen im fließenden Verkehr noch nicht schnell genug erfassen und umsetzen können.

Meist in der 4. Klasse kommt daher ein ganz besonderer Tag für die Grundschüler: Die Fahrradprüfung mit der Jugendverkehrsschule. Wenn diese Prüfung geschafft ist, dann kann mit dem eigenen verkehrssicheren Fahrrad endlich alleine der Weg zur Schule zurückgelegt werden.

Vorbereitung ist alles

Damit der Tag der Prüfung mehr ein formeller als ein wirklicher Prüfungstag wird und die Schüler gut vorbereitet sind, wird über mehrere Wochen hinweg trainiert. Dieses Training beginnt zuallererst in der Schule mit dem eigenen Lehrer, der anhand eines Übungsheftes mit den Kindern die wichtigsten Verkehrsregeln durchgeht. Wie heißen die Verkehrsschilder? Was bedeuten sie für mich? Wer hat Vorfahrt? Was muss an einem verkehrssicheren Fahrrad alles dran sein? Diese und viele weitere Fragen stehen im Mittelpunkt des theoretischen Verkehrsunterrichtes.

Der schönste Teil für die Kinder besteht dann natürlich in den praktischen Übungen mit der Polizei. Was tun wenn eine Baustelle vor mir auftaucht? Wie biege ich richtig nach links ab? Was tun wenn ein Polizist den Verkehr regelt? Das sind nur einige Situationen, für die die Schülerinnen und Schüler die richtige Verhaltensweise kennen sollten.

Damit das auch gut klappt, sind die Polizisten bei der Jugendverkehrsschule nicht nur Verkehrserzieher, sondern auch vor allem auch Freund und Helfer für die Kleinen. Geduldig üben sie die Situationen immer und immer wieder, bis sie bei allen gut sitzen.

Ranstädter Schüler bereiten sich vor

Die Jugendverkehrsschule wird vom Landkreis mit den notwendigen Mitteln ausgestattet, von der Jugendverkehrswacht unterstützt und von der Polizei personell und fachlich betreut.

Mehr als 160 Klassen bereitet allein die Jugendverkehrsschule des Regionalen Verkehrsdienstes Wetterau in jedem Jahr auf die Fahrradprüfung vor. Die Polizeioberkommissare Erhard Weitzel und Jürgen Jakobi bilden eines von zwei Teams in der Wetterau. Aktuell trainieren sie unter anderem mit einer vierten Klasse der Laisbachschule Ranstadt.

Linksabbiegen stand in dieser Woche auf dem Plan der Klasse, es ist die dritte von vier Übungseinheiten. Ein besonders schweres Thema, welches viel Vorbereitung und Konzentration bei den Kindern fordert und viel Geduld bei den Beamten. "Schulterblick nicht vergessen", "Stopp, da kommt Gegenverkehr", "Weiter zur Fahrbahnmitte hin einordnen", hört man Erhard Weitzel immer wieder sagen. Im Bürgerhaus in Nidda trainiert die Klasse, die von den beiden Beamten besonders gelobt wird. Von ihrer Lehrerin gut vorbereitet und begeistert bei der Sache erleben sie die Kinder.

Blick nach links, Blick nach rechts - Jannick steht am Stoppschild und wartet, dass er endlich weiter fahren kann. Vollbremsung von Enna - Rachime hat sie beim Linksabbiegen übersehen, da sie noch zu sehr mit dem Schulterblick beschäftigt war. "Die Kinder müssen auf engstem Raum viele Dinge gleichzeitig beachten", erklärt Jürgen Jakobi "Das ist am Anfang gar nicht so einfach".

Viel Erfahrung

Schon seit vielen Jahren sind die beiden Beamten bei der Jugendverkehrsschule und haben viel Erfahrung im Umgang mit den Kindern. "Wir sehen von Anfang an, wie viel Übung die Kinder im Alltag mit dem Fahrradfahren haben. Leider können nicht alle Kinder Fahrrad fahren wenn sie zu uns kommen. Wir versuchen aber unser Bestes sie trotz allem in den Unterricht einzubinden", berichten die Oberkommissare. Wirkliche Unfälle gibt es bei den Übungen übrigens zum Glück fast gar nicht. Wenn überhaupt ist es eher der Schreck des Augenblickes, der zu ein paar Tränen führt. Danach kann es dann aber schnell weitergehen.

Nach zwei Schulstunden ist es für diesen Tag geschafft, die Viertklässler aus Ranstadt nehmen die Helme wieder vom Kopf, ziehen die Warnwesten wieder aus und stellen die Fahrräder weg. Mit dem Bus geht es zurück in die Schule, zum normalen Unterricht.

Die Kinder als Vorbild

Daheim berichten die Kinder dann von ihren Erfahrungen, üben weiter und nehmen manchmal noch eine ganz andere Rolle ein: Die Erziehung der eigenen Eltern. Auf deren Verhalten im Straßenverkehr und die Verkehrssicherheit der genutzten Zweiräder achten die Schülerinnen und Schülern nun nämlich ganz besonders.

Voreinander abbiegen werden die Schüler in der nächsten Woche noch lernen. Beim fünften und letzten Treffen findet dann die Prüfung statt, nach der hoffentlich alle ihren Fahrradpass bekommen. "Manche werden es auch schaffen eine Urkunde für fehlerfreie Leistungen zu erhalten", meint Erhard Weitzel. Valentino könnte einer von ihnen sein. Er durfte den anderen diese Mal sogar vorführen, wie gut er den Parcours meistern kann. Entsprechend stolz verlässt er die Halle.

Sylvia Frech, Pressesprecherin

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