Flughafen München (ots) - Mehr als sechs Jahre hat die bayerische Justiz nach ihm gesucht, war er untergetaucht. Jetzt ist der Deutsch-Türke wieder nach Bayern zurückgekehrt und der Bundespolizei ins Netz gegangen. Am Samstagnachmittag (3. Dezember) haben Bundespolizisten den mit Vollstreckungshaftbefehl gesuchten Vergewaltiger festgenommen. Als der Gesuchte aus Istanbul im Erdinger Moos ankam, klickten die Handschellen.
Der gebürtige Schongauer hatte im Juli 2005 offenbar eine junge Frau vergewaltigt. Deshalb hatte das Landgericht in Augsburg den damals 25-Jährigen ein Jahr später wegen besonders schweren Falles der sexuellen Nötigung zu vier Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Die Zeit von der Tat bis zum Urteil hatte er in Untersuchungshaft verbracht. Weitere drei Jahre Strafhaft sollten folgen, bevor der heute 36-Jährige offensichtlich die Gunst der Stunde nutzte und stiften ging. Damals hatte er sich vermutlich umgehend ins Osmanische Reich abgesetzt anstatt das restliche halbe Jahr in einer staatlichen Unterkunft in Bayern zu verbringen. Also hat ein Augsburger Richter im August 2010 einen Vollstreckungshaftbefehl gegen den Flüchtigen ausgestellt, nach dem der Deutsch-Türke noch 143 Tage Haft verbüßen muss. Mit diesem Haftbefehl beauftragte die Staatsanwaltschaft in der schwäbischen Regierungshauptstadt die Polizeibehörden in Deutschland mit der Suche nach dem Ausbrecher.
Jetzt, gut sechs Jahre später, konnten Bundespolizisten am Münchner Airport diesen Auftrag der Augsburger Justiz ausführen, den Gesuchten festnehmen und ihn in die Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim einliefern.
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