Kassel (ots) - Mit dem sogenannten "Enkeltrick" versuchten Betrüger am gestrigen Donnerstag einen 92-Jährigen aus Espenau hereinzulegen und ihn um seine gesamten Ersparnisse zu bringen. Eine Anruferin hatte sich als seine Nichte ausgegeben und kurzfristig um 70.000 Euro für den Kauf einer großen Weihnachtsüberraschung gebeten. Um der Verwandten auszuhelfen, versuchte der Senior anschließend seine Sparbücher aufzulösen, was jedoch glücklicherweise schief ging. Der 68-jährige Taxifahrer, der den Rentner zu verschiedenen Bankfilialen gefahren hatte, schöpfte aufgrund dessen Schilderungen jedoch Verdacht und handelte genau richtig. Er ließ über seine Zentrale die Polizei verständigen und verhinderte damit möglicherweise Schlimmeres. Die verständigten Beamten des Polizeireviers Nord fanden heraus, dass der 92-Jährige von Betrügern und nicht von seiner Nicht angerufen worden war.
"Weißt Du, wer dran ist?"
Der Senior hatte den Anruf gegen 10:30 Uhr erhalten. Wie üblich bei der Enkeltrickbetrugsmasche war die Täterin dabei besonders geschickt vorgegangen und hatte ihr Opfer durch die Gesprächsführung im Glauben gelassen, mit seiner Angehörigen zu sprechen. Die Frau habe angegeben, sie bekomme zwar morgen selbst das Geld für die große Weihnachtsüberraschung von ihrer Bank. Sie habe aber Angst, dass ihr bis dahin jemand beim Kauf zuvorkommen könne. Der 92-Jährige sicherte seiner vermeintlichen Nichte Hilfe zu. Zwar könne er keine 70.000 Euro leihen, jedoch 45.000 Euro. Dazu müsse er seine Sparbücher auflösen.
Taxifahrt zu Bankfilialen
Dankbar für eine so große Hilfsbereitschaft schickte die vermeintliche Nichte wie am Telefon verabredet am Nachtmittag ein Taxi, das den Onkel zur Bank fahren sollte. Seine Hausbank hatte zu dieser Zeit jedoch glücklicherweise bereits geschlossen, weshalb er sich auch zu zwei anderen Bankfilialen in Immenhausen und Vellmar fahren ließ. Dort war das Auflösen der Sparbücher aber ebenfalls nicht möglich. Der 68-jährige Fahrer des Taxis brachte den 92-Jährigen anschließend unverrichteter Dinge wieder nach Hause. Auf der Fahrt hatte er von dem Rentner erfahren, warum dieser zu mehreren Bankfilialen gefahren werden wollte und daraufhin Verdacht geschöpft.
Mit den weiteren Ermittlungen in diesem versuchten Betrugsfall sind die Beamten des Kommissariats 23/24 der Kasseler Kripo betraut. Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang vor dieser Betrugsmasche und bitten um Hinweise, wenn jemand von solchen Anrufen mit verdächtigen Geldforderungen erfährt. Hier gilt der Grundsatz: Besser einmal zu viel, als einmal zu wenig die Polizei gerufen.
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