POL-ME: Betrüger gaben sich als Polizeibeamte aus – Kreis Mettmann / Erkrath – 1612042

09.12.2016 – 08:18
POL-ME: Betrüger gaben sich als Polizeibeamte aus - Kreis Mettmann / Erkrath - 1612042
Symbolbild: Die Polizei im Kreis Mettmann warnt kreisweit (insbesondere ältere Mitbürger) vor Betrügern und Trickdieben

Mettmann (ots) - Am Donnerstagnachmittag des 08.12.2016 wurde eine 84-jährige Erkratherin Opfer eines gemeinen Trickdiebstahls, zu dessen Durchführung sich zwei bislang noch unbekannte Straftäter als Polizei- bzw. Kriminalbeamte ausgaben. Gegen 13.30 Uhr meldete sich ein Anrufer bei der Geschädigten, als diese gerade von Einkäufen zu ihrer Wohnung an der Gerhard-Hauptmann-Straße in Unterfeldhaus zurückkehrte. Der Mann, der sich als Mitarbeiter der Kriminalpolizei vorstellte, berichtete der Seniorin überzeugend, dass während ihrer Abwesenheit in ihre Wohnung eingebrochen worden sei. Den flüchtigen Einbrecher habe man aber gerade festnehmen können und nun seien in der Wohnung der Rentnerin Maßnahmen zur Spurensicherung erforderlich. Kaum ausgesprochen, klingelte auch noch während des Telefonats ein Komplize an der Wohnungstüre der alten Dame. Auch dieser gab sich als Polizeibeamter aus und zeigte dabei einen angeblichen, nicht genauer erkennbaren, grünen Polizeiausweis vor. Als die Geschädigte den Mann in die Wohnung ließ, erfragte der Gauner, wo die Seniorin ihren Schmuck aufbewahrt. Kaum hatte die alte Dame diesen vorgezeigt, klingelte auch schon wieder das Telefon der Erkratherin, offenbar um diese abzulenken und weiter unter Druck zu setzen. Wieder meldete sich der angebliche Kriminalist und erklärte der 84-Jährigen, dass sein Kollege aufgefundene Beweismittel zur Spurensicherung sofort mitnehmen müsse. Dieser hatte die Ablenkung des Telefonats derweil schon genutzt, um diversen Schmuck der Geschädigten in einer Schmuckkassette des Opfers zusammenzupacken. Mit dieser Kassette und einer Beute im Wert von mehreren tausend Euro verließ er die Wohnung in unbekannte Richtung.

Erst nachdem sich die 84-Jährige Minuten später beruhigt und wieder gefasst hatte, kamen ihr Zweifel an den zuvor erlebten Aussagen und Geschehnissen. Gegen 14.00 Uhr wurde die örtliche Polizei alarmiert, die sofort Fahndungsmaßnahmen einleitete, die aber nicht zu einem schnellen Erfolg führten. Der angebliche Polizeibeamte in der Wohnung der Geschädigten wird wie folgt beschrieben:

   -	männlicher Mitteleuropäer, sprach Hochdeutsch ohne Akzent, 
   -	über 30 Jahre alt, 
   -	ca. 170 bis 175 cm groß, 
   -	normale Statur mit leichtem Bauchansatz, 
   -	hatte kurze dunkle Haare, einen Oberlippen- und Kinnbart, 
   -	dunkle Augen, 
   -	war bekleidet mit einem dunkelblauen Anorak, der am Kragen in  grüner Farbe abgesetzt war. 

Die Polizei leitete ein Strafverfahren, weitere Ermittlungen und Fahndungsmaßnahmen ein. Bisher liegen ihr aber noch keine konkreten Hinweise zu Identität, Herkunft und Verbleib der Täter vor. Sachdienliche Hinweise dazu nimmt die Polizei in Erkrath, Telefon 02104 / 9480-6450, jederzeit entgegen.

Aus gegebenem Anlass warnt die Polizei kreisweit insbesondere ältere Mitbürger davor, unbekannte Personen unkontrolliert in die eigenen vier Wände einzulassen, auch wenn es sich angeblich um vermeintliche Polizei- oder Kriminalbeamte handelt. Richtige Polizei- und Kriminalbeamte können sich mit einem Dienstausweis oder einer Kriminalmarke ausweisen und haben Verständnis dafür, wenn sie ihre Identität und ihr Anliegen, beispielsweise durch einen Rückruf bei der örtlichen Polizei, genauer prüfen.

Schauspielerisch begabte Diebe und Betrüger an der Haus- oder Wohnungstür verwenden im Grunde nur ganz wenige Tricks, zu denen sie sich aber immer neue Varianten einfallen lassen: Sie täuschen Amtspersonen- oder Handwerkereigenschaft vor, bitten um Hilfe oder eine Gefälligkeit, oder sie behaupten ganz einfach, Sie zu kennen. Dabei verfolgen diese Diebe und Betrüger immer nur ein Ziel: Sie sollen die Tür öffnen, damit die Täter in Ihre Wohnung gelangen. Lassen Sie es nicht so weit kommen! In Ihren vier Wänden sind Sie mit dem oder der Fremden allein - und Sie können dabei Ihre Augen nicht überall haben. Dies gilt besonders im Hinblick darauf, dass solche Täter oftmals auch nicht alleine in Ihre Wohnung kommen!

Einige Betrüger und Trickdiebe lügen Ihnen vor, Ihre Wohnung in amtlicher Eigenschaft oder mit behördlicher Befugnis aufsuchen zu müssen. Dabei treten sie zum Beispiel in folgenden Rollen auf:

   -	Polizei- bzw. Kriminalbeamte oder Gerichtsvollzieher, 
   -	Mitarbeiter der Elektrizitäts-, Gas- oder Wasserwerke, 
   -	Handwerker, Heizkostenableser oder sonstige Beauftragte der  Hausverwaltung, 
   -	Mitarbeiter der Kirche, des Sozialamtes oder von anderen  sozialen Stellen, 
   -	Berater der Krankenkasse oder der Rentenversicherung, 
   -	Postzusteller oder Monteure einer Telefongesellschaft. 

Die Polizei rät:

   -	Vergewissern Sie sich vor dem Öffnen ihrer Wohnungstüre, wer zu  Ihnen will: Schauen Sie durch den Türspion oder aus dem Fenster,  benutzen Sie die Türsprechanlage. 
   -	Öffnen Sie Ihre Tür immer nur mit vorgelegter Türsperre (z. B.  Kastenschloss mit Sperrbügel). 
   -	Lassen Sie niemals Fremde in Ihre Wohnung. 
   -	Verlangen Sie einen Ausweis! Klären Sie durch ein Telefonat mit  der angeblich entsendenden Dienststelle oder mit dem vermeintlichen  Auftraggeber die Richtigkeit des Besuches. 

Rückfragen bitte an:

Kreispolizeibehörde Mettmann
- Polizeipressestelle -
Adalbert-Bach-Platz 1
40822 Mettmann

Telefon: 02104 / 982-1010
Fax: 02104 / 982-1028

E-Mail: pressestelle.mettmann@polizei.nrw.de
http://www.polizei.nrw.de/mettmann
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