Görlitz (ots) - Ein Ukrainer, der eine russische Familie nach Deutschland schleuste, ist heute Morgen von der Bundespolizei festgenommen worden.
Der Mann war wenige Stunden nach Mitternacht mit seinem polnischen Audi A4 auf der Autobahn bei Kodersdorf aufgefallen. Als er angehalten werden sollte, ignorierte er zunächst den Dienstwagen und die Aufforderung zum Stoppen. Schließlich gelang es, ihn und seinen Pkw auf dem nächsten Rastplatz ("Wiesaer Forst") zu kontrollieren.
Wie sich herausstellte, hatte der 22-Jährige offenbar einen erkennbaren Grund, diese Kontrolle zu vermeiden oder gar zu verhindern, denn er saß nicht alleine im Auto! Auf dem Beifahrersitz hatte demnach ein Mann (29), auf den Rücksitzen eine Frau (24) mit drei kleinen Kindern (1, 3, 5) Platz genommen. Bei den fünf Passagieren handelt es sich um eine russische Familie aus Tschetschenien. Erste Ermittlungen deuten darauf hin, dass die Tschetschenen nach Niedersachsen gebracht werden sollten. Die Reise dorthin fand nun natürlich nicht mehr statt, denn das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge übernahm den Fall und somit auch die Geschleusten. Zu einem späteren Zeitpunkt ist deren Rückführung in die Republik Polen vorgesehen.
Gegen den mutmaßlichen Schleuser wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Einschleusens eingeleitet. Mit seinem polnischen Aufenthaltstitel wird er zumindest für die Bundesrepublik Deutschland nun nicht mehr viel anfangen können. Da er durch sein strafbares Verhalten in besonderem Maße die öffentliche Ordnung und Sicherheit beeinträchtigt hat, wurde ihm das Reiserecht von der Bundespolizei aberkannt. Zudem wurde eine Einreisesperre verhängt. Letztlich wurde er an den polnischen Grenzschutz übergeben.
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