Jena (ots) - Eine Präventionsmitarbeiterin der Bundespolizei hat am heutigen Tag junge Flüchtlinge an der Berufsschule Jena zum richtigen Verhalten auf Bahnanlagen informiert.
Hintergrund der Unterrichtung war der Bahnstromunfall eines Berufsschülers der Schule im November 2015 am Bahnhof Jena-Göschwitz. Dabei wurde der junge Mann schwer verletzt, nachdem er auf einen dort abgestellten Waggon geklettert und der Oberleitung zu nahe gekommen war. Der 18-jährige Deutsche lag danach fünf Monate im Koma. Seit diesem Vorfall informiert die Bundespolizei regelmäßig zu den Gefahren, die von der Bahn ausgehen können.
So wird die Gefahr fahrender Züge oftmals unterschätzt und der Weg über die Gleise als Abkürzung genutzt. In Jena fahren ICE in einer Geschwindigkeit von bis zu 160 km/h, was einem Bremsweg von bis zu 1,6 Kilometern entspricht.
Den Jugendlichen zwischen 16 und 21 Jahren, die aus Syrien, Afghanistan und aus dem Kosovo stammen und ihren Deutschkurs an der Berufsschule absolvieren, wurden mittels interaktiver Unterrichtung verschiedene Themenbereiche zum richtigen Verhalten auf Bahnanlagen näher gebracht. So wurden grundsätzliche Verhaltensweisen für ein sicheres Reisen mit der Bahn vermittelt und Fragen geklärt, wie so ein gefährlicher Luftsog am Zug entsteht und wann und wo Gleise gefahrlos überschritten werden können.
Neu war für viele der Schüler, dass 15.000 Volt auf einer Oberleitung anliegen und dass mitunter 1,5 Meter ausreichen, um von der Oberleitung einen Strohschlag zu bekommen.
Die Jugendlichen waren trotz einiger Sprachschwierigkeiten sehr wissbegierig und aufmerksam. Insgesamt nahmen 80 Flüchtlinge an den seit Dezember angebotenen Unterrichtungen teil.
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Bundespolizeiinspektion Erfurt
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