Kassel (ots) - Beamte des Polizeireviers Mitte überraschten gestern auf der Streifenfahrt einen jungen Mann beim Sprühen eines Graffitis auf die Wand des Fridericianums. Es gelang ihnen, den "Sprayer" nach kurzer Flucht zu stellen und festzunehmen. Der 23-Jährige aus Kassel wehrte sich allerdings gegen seine Festnahme, beleidigte einen der Beamten und trat auf der Fahrt zum Revier nach ihm. Wie sich später herausstellte, ist der Tatverdächtige offenbar auch für weitere Graffitis in einer nahegelegenen Unterführung verantwortlich. Er muss sich nun wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung, versuchter gefährlicher Körperverletzung und in drei Fällen wegen Sachbeschädigung durch Graffiti verantworten.
Die Streife hatte den jungen Mann gegen 22:50 Uhr am Fridericianum beim "Sprayen" auf die zum Steinweg gelegene Außenwand beobachtet. Er war in Begleitung von zwei weiteren jungen Männern, die offenbar Schmiere standen. Als die drei Verdächtigen den Streifenwagen entdeckten, ergriffen sie sofort die Flucht. Einer der Beamten blieb dem "Sprayer" jedoch auf den Fersen und konnte ihn schließlich in einem Hinterhof in der Obersten Gasse stellen. An der Wand des Fridericianums fanden die Beamten anschließend ein Graffiti in roter Farbe. Den Sachschaden beziffern sie auf ca. 1.000,- Euro. Bei der Festnahme des 23-Jährigen hatte sie bei ihm zudem eine entsprechende Sprühdose mit roter Farbe gefunden.
Mehrfach "KU" in Unterführung hinterlassen
Während die Beamten den "Sprayer" verfolgten, meldete sich auch ein Zeuge über den Notruf 110 bei der Kasseler Polizei, der angab, drei Männer beim Graffiti-Sprühen in einer Unterführung am Steinweg beobachtet zu haben. Der 23-Jährige gab später auf dem Revier in seiner ersten Einlassung an, auch in der Unterführung am Steinweg, in Höhe der Mittelgasse, Graffitis hinterlassen zu haben. Dort fanden die Beamten über eine Breite von ca. sechs Metern und einer Höhe von etwa zwei Metern in silberner, blauer und schwarzer Farbe die Buchstaben "KU" an einer Wand. Auch am Ausgang der Unterführung stellten sie dreimal diese Buchstaben in einer Größe von jeweils 50 x 50 cm in roter Farbe fest. Den Schaden durch die Graffitis im Bereich der Unterführung schätzen sie auf 3.000,- Euro. Nach Angaben des 23-Jährigen sollen sich die drei übrigen verwendeten Farbdosen im Rucksack eines seiner Begleiter befunden haben, die beim Entdecken der Polizei ebenfalls geflüchtet waren. Um wen es sich bei ihnen handelt, ist derzeit nicht bekannt. Die Fahndung nach beiden Männer verlief bislang ohne Erfolg.
Mit den weiteren Ermittlungen sind die Beamten der AG Graffiti der Operativen Einheit der Kasseler Polizei betraut. Sie bitten Zeugen, die Hinweise auf die beiden bislang unbekannten Begleiter des 23-Jährigen geben können oder die Sachbeschädigungen beobachten haben, sich unter Tel. 0561 - 9100 bei der Kasseler Polizei zu melden.
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